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Gerechtigkeitstheorien einfach erklärt - Rawls, Locke, Nozick, Hayek, und mehr!

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Gerechtigkeitstheorien einfach erklärt - Rawls, Locke, Nozick, Hayek, und mehr!
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Olivia K.

@oliviak._fapq

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John Rawls' Gerechtigkeitstheorie revolutionierte die politische Philosophie. Seine Idee der Gerechtigkeit als Fairness basiert auf einem hypothetischen Urzustand und dem Schleier des Nichtwissens. Rawls argumentiert für ein Gleichheitsprinzip und ein Differenzprinzip zur Schaffung einer gerechten Gesellschaft. Im Gegensatz dazu steht Friedrich August von Hayeks liberale Staatstheorie, die staatliche Eingriffe zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit ablehnt.

• Rawls versteht Gerechtigkeit als Verfahrensgerechtigkeit und vertritt einen liberalen Egalitarismus
• Zentrale Konzepte sind der fiktive Urzustand und der Schleier des Nichtwissens
• Rawls kritisiert die "Lotterie der Natur" und fordert echte Chancengleichheit
• Seine Gerechtigkeitsprinzipien umfassen das Gleichheits- und das Differenzprinzip
• Von Hayek lehnt staatliche Eingriffe zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit ab

22.2.2022

5242

Rawls versteht Gerechtigkeit vor allem als
John Rawls - Gerechtigkeit Verfahrensgerechtigkeit = Prozeduren/
Verfahrensregeln sind so gewählt

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Friedrich August von Hayeks liberale Staatstheorie

Im Gegensatz zu Rawls vertritt Friedrich August von Hayek eine liberale Staatstheorie, die staatliche Eingriffe zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit ablehnt.

Highlight: Von Hayek argumentiert, dass es nicht Aufgabe des Staates sei, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Der Staat solle lediglich Freiheitsrechte garantieren und schützen.

Von Hayek stützt seine Theorie auf zwei Hauptthesen:

  1. Das Allgemeinwohl lässt sich nicht bestimmen, da es nur eine Summe sich ständig wandelnder individueller Interessen gibt.

Definition: Dieser Ansatz wird als normativer Individualismus bezeichnet, der von der Freiheit und Ungebundenheit des Menschen ausgeht.

  1. Der Begriff "soziale Gerechtigkeit" ist nicht auf eine Gesellschaft als Ganzes anwendbar, sondern nur auf individuelles menschliches Handeln.

Example: Ein Autofahrer, der zur Arbeit fährt, verfolgt sein Einzelinteresse. Er kann nicht für die unbeabsichtigten Folgen seines Handelns, wie den Beitrag zum Klimawandel, zur Rechenschaft gezogen werden.

Von Hayek plädiert für einen "Nachtwächterstaat", der sich auf den Schutz der Freiheitsrechte beschränkt und nicht in Wirtschaft oder Politik eingreift, um soziale Gerechtigkeit herzustellen.

Quote: "Ethik hat nichts in der Politik oder Wirtschaft zu suchen, nur im Privaten."

Diese Position steht in starkem Kontrast zu Rawls' Forderung nach einem aktiven Staat, der Ungleichheiten ausgleicht und Chancengleichheit herstellt.

Rawls versteht Gerechtigkeit vor allem als
John Rawls - Gerechtigkeit Verfahrensgerechtigkeit = Prozeduren/
Verfahrensregeln sind so gewählt

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John Rawls' Gerechtigkeitstheorie

John Rawls entwickelte eine einflussreiche Gerechtigkeitstheorie, die auf dem Konzept der Verfahrensgerechtigkeit basiert. Er vertritt einen liberalen Egalitarismus, der Gleichheit und Freiheit miteinander verbindet.

Definition: Verfahrensgerechtigkeit bedeutet, dass Prozeduren und Regeln so gewählt werden, dass sie zu einem gerechten Ergebnis führen.

Rawls' Theorie stützt sich auf die Idee eines fiktiven Urzustandes, in dem Menschen Grundsätze für eine gerechte Gesellschaft wählen, ohne ihre eigene Position zu kennen. Dies wird durch den "Schleier des Nichtwissens" erreicht.

Highlight: Der Schleier des Nichtwissens ist ein zentrales Konzept in Rawls' Theorie. Er stellt sicher, dass die Wahl der Gerechtigkeitsprinzipien fair und unparteiisch erfolgt.

Rawls kritisiert die "Lotterie der Natur", die zu ungleichen Startbedingungen führt. Er argumentiert, dass der Staat diese Ungleichheiten ausgleichen muss, um echte Chancengleichheit zu schaffen.

Example: Ein Beispiel für die Lotterie der Natur sind unterschiedliche Begabungen oder soziale Herkunft, die die Chancen eines Menschen beeinflussen.

Basierend auf diesen Überlegungen formuliert Rawls zwei zentrale Gerechtigkeitsprinzipien:

  1. Das Gleichheitsprinzip: Jeder soll gleiche Grundfreiheiten haben.
  2. Das Differenzprinzip: Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen allen zum Vorteil gereichen und mit fairen Chancen verbunden sein.

Vocabulary: Das Differenzprinzip wird auch als Maximin-Prinzip bezeichnet. Es besagt, dass Ungleichheiten nur dann gerecht sind, wenn sie die Situation der am wenigsten Begünstigten verbessern.

Rawls' Theorie führte zu einer Wiederbelebung der Moralphilosophie in den 1970er Jahren und prägt bis heute Debatten über gesellschaftliche Gerechtigkeit.

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• Rawls versteht Gerechtigkeit als Verfahrensgerechtigkeit und vertritt einen liberalen Egalitarismus
• Zentrale Konzepte sind der fiktive Urzustand und der Schleier des Nichtwissens
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Friedrich August von Hayeks liberale Staatstheorie

Im Gegensatz zu Rawls vertritt Friedrich August von Hayek eine liberale Staatstheorie, die staatliche Eingriffe zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit ablehnt.

Highlight: Von Hayek argumentiert, dass es nicht Aufgabe des Staates sei, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Der Staat solle lediglich Freiheitsrechte garantieren und schützen.

Von Hayek stützt seine Theorie auf zwei Hauptthesen:

  1. Das Allgemeinwohl lässt sich nicht bestimmen, da es nur eine Summe sich ständig wandelnder individueller Interessen gibt.

Definition: Dieser Ansatz wird als normativer Individualismus bezeichnet, der von der Freiheit und Ungebundenheit des Menschen ausgeht.

  1. Der Begriff "soziale Gerechtigkeit" ist nicht auf eine Gesellschaft als Ganzes anwendbar, sondern nur auf individuelles menschliches Handeln.

Example: Ein Autofahrer, der zur Arbeit fährt, verfolgt sein Einzelinteresse. Er kann nicht für die unbeabsichtigten Folgen seines Handelns, wie den Beitrag zum Klimawandel, zur Rechenschaft gezogen werden.

Von Hayek plädiert für einen "Nachtwächterstaat", der sich auf den Schutz der Freiheitsrechte beschränkt und nicht in Wirtschaft oder Politik eingreift, um soziale Gerechtigkeit herzustellen.

Quote: "Ethik hat nichts in der Politik oder Wirtschaft zu suchen, nur im Privaten."

Diese Position steht in starkem Kontrast zu Rawls' Forderung nach einem aktiven Staat, der Ungleichheiten ausgleicht und Chancengleichheit herstellt.

Rawls versteht Gerechtigkeit vor allem als
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John Rawls' Gerechtigkeitstheorie

John Rawls entwickelte eine einflussreiche Gerechtigkeitstheorie, die auf dem Konzept der Verfahrensgerechtigkeit basiert. Er vertritt einen liberalen Egalitarismus, der Gleichheit und Freiheit miteinander verbindet.

Definition: Verfahrensgerechtigkeit bedeutet, dass Prozeduren und Regeln so gewählt werden, dass sie zu einem gerechten Ergebnis führen.

Rawls' Theorie stützt sich auf die Idee eines fiktiven Urzustandes, in dem Menschen Grundsätze für eine gerechte Gesellschaft wählen, ohne ihre eigene Position zu kennen. Dies wird durch den "Schleier des Nichtwissens" erreicht.

Highlight: Der Schleier des Nichtwissens ist ein zentrales Konzept in Rawls' Theorie. Er stellt sicher, dass die Wahl der Gerechtigkeitsprinzipien fair und unparteiisch erfolgt.

Rawls kritisiert die "Lotterie der Natur", die zu ungleichen Startbedingungen führt. Er argumentiert, dass der Staat diese Ungleichheiten ausgleichen muss, um echte Chancengleichheit zu schaffen.

Example: Ein Beispiel für die Lotterie der Natur sind unterschiedliche Begabungen oder soziale Herkunft, die die Chancen eines Menschen beeinflussen.

Basierend auf diesen Überlegungen formuliert Rawls zwei zentrale Gerechtigkeitsprinzipien:

  1. Das Gleichheitsprinzip: Jeder soll gleiche Grundfreiheiten haben.
  2. Das Differenzprinzip: Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen allen zum Vorteil gereichen und mit fairen Chancen verbunden sein.

Vocabulary: Das Differenzprinzip wird auch als Maximin-Prinzip bezeichnet. Es besagt, dass Ungleichheiten nur dann gerecht sind, wenn sie die Situation der am wenigsten Begünstigten verbessern.

Rawls' Theorie führte zu einer Wiederbelebung der Moralphilosophie in den 1970er Jahren und prägt bis heute Debatten über gesellschaftliche Gerechtigkeit.

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