Gewissensmissbrauch und Gewissensirrtum
Gewissensmissbrauch bedeutet, dass man innerlich weiß, dass das eigene Handeln falsch ist, aber trotzdem Gründe vorschiebt, um dieses Verhalten zu rechtfertigen. Dies ist ein psychologischer Abwehrmechanismus, der oft zur Verdrängung unangenehmer Wahrheiten führt.
Es gibt verschiedene Formen des Gewissensmissbrauchs:
- Beschönigen: Das falsche Handeln wird in einem besseren Licht dargestellt
- Rationalisieren: Man erfindet logisch klingende Begründungen für falsches Verhalten
- Auf andere schieben: Die Schuld wird anderen zugewiesen
- Verdrängen: Unangenehme Gefühle oder Gedanken werden ins Unbewusste geschoben
- Verleugnen: Die Realität wird komplett abgestritten
Der Gewissensirrtum hingegen liegt vor, wenn jemand in voller Überzeugung, das Gute zu tun, handelt, dabei aber etwas Schlechtes für sich oder andere verursacht.
Wichtiger Begriff: Die Verdrängung als psychologischer Fachbegriff beschreibt einen unbewussten Abwehrmechanismus, bei dem belastende Gefühle, Gedanken oder Erinnerungen aus dem Bewusstsein verdrängt werden. Laut Freud ist dies eine der Hauptursachen für psychische Störungen.
Während Gewissensmissbrauch bewusst geschieht, kann ein Gewissensirrtum ohne böse Absicht entstehen. Beide Phänomene können jedoch zu psychischen Belastungen führen, besonders wenn sie zu chronischen Verhaltensmustern werden.