Die historische und kerygmatische Dimension Jesu
Die Betrachtung Jesu erfolgt aus zwei wesentlichen Perspektiven: dem historischen Jesus und kerygmatischen Christus in der katholischen Theologie. Diese Unterscheidung ist fundamental für das theologische Verständnis der Person Jesu.
Der historische Jesus war ein in Nazareth geborener Mann, Sohn von Maria und Joseph, der den Beruf des Zimmermanns erlernte. Seine Wanderpredigten in Galiläa und Judäa, seine Wundertaten und sein Tod am Kreuz sind historisch belegt. Diese Fakten lassen sich neutral und wissenschaftlich nachweisen.
Definition: Der kerygmatische Christus bezeichnet den verkündeten, geglaubten Jesus als Messias und Sohn Gottes, wie er in den Glaubenszeugnissen überliefert wird.
Die gesellschaftliche Ordnung zur Zeit Jesu in Galiläa und Judäa war von starken sozialen Unterschieden geprägt. An der Spitze standen Großgrundbesitzer, die fruchtbares Land besaßen und es an Kleinbauern verpachteten. Die Mehrheit der Bevölkerung lebte in ärmlichen Verhältnissen als Kleinbauern, Tagelöhner oder Sklaven.