Die theologische Entwicklung des Christentums basiert auf zwei wesentlichen Säulen.
Die Unterscheidung zwischen dem Historischen Jesus und kerygmatischen Christus in der katholischen Theologie ist von grundlegender Bedeutung für das Verständnis des christlichen Glaubens. Der historische Jesus war ein jüdischer Wanderprediger, der im ersten Jahrhundert in Palästina lebte und wirkte. Seine Botschaft konzentrierte sich auf die Verkündigung des Reiches Gottes und die Nächstenliebe. Die Gesellschaftliche Ordnung zur Zeit Jesu in Galiläa und Judäa war geprägt von römischer Besatzung, religiösen Spannungen und sozialer Ungleichheit. In diesem Kontext trat Jesus als Reformer auf, der sich besonders den Ausgegrenzten und Armen zuwandte.
Die Bedeutung der Christologie für das Reich Gottes zeigt sich in der Entwicklung der frühen Kirche. Nach Jesu Tod interpretierten seine Anhänger seine Person und Botschaft neu und entwickelten daraus den Glauben an den auferstandenen Christus. Diese theologische Deutung führte zur Entstehung des kerygmatischen Christus - der verkündigten und geglaubten Heilsgestalt. Die frühen christlichen Gemeinden verstanden Jesus nicht nur als historische Person, sondern als den von Gott gesandten Messias, der durch seinen Tod und seine Auferstehung den Menschen Erlösung bringt. Diese Interpretation prägte die Entwicklung der christlichen Theologie nachhaltig und führte zur Ausbildung verschiedener christologischer Konzepte, die bis heute die Grundlage des christlichen Glaubens bilden. Die Verbindung zwischen dem historischen Jesus und dem verkündigten Christus bleibt ein zentrales Thema der theologischen Forschung und des kirchlichen Lebens.