Die Entwicklung des Monotheismus und das Babylonische Exil
Der Monotheismus entwickelte sich als direkte Folge des Babylonischen Exils, einem einschneidenden Ereignis in der jüdischen Geschichte. Vor dem Exil praktizierten die Israeliten eine Form der Monolatrie - sie verehrten JHWH als ihren Hauptgott, ohne die Existenz anderer Götter zu leugnen. Diese religiöse Praxis unterschied sich fundamental vom späteren strengen Monotheismus.
Definition: Monolatrie bezeichnet die ausschließliche Verehrung einer Gottheit, ohne die Existenz anderer Götter zu bestreiten. Dies unterscheidet sich vom Monotheismus, der die Existenz nur eines einzigen Gottes postuliert.
Das Babylonische Exil 587−539v.Chr. stellte einen Wendepunkt dar. Die Zerstörung Jerusalems und die Deportation der jüdischen Oberschicht nach Babylon führten zu einer tiefgreifenden Glaubenskrise. Die scheinbare Überlegenheit der babylonischen Götter stellte den JHWH-Glauben fundamental in Frage.
Als Reaktion auf diese Krise entwickelte sich eine revolutionäre theologische Interpretation: Die fremden Götter wurden zu "Nichtsen" erklärt, während JHWH zum einzigen wahren Gott erhoben wurde. Diese Entwicklung markiert den Übergang zum Monotheismus für Kinder erklärt als die Vorstellung, dass es nur einen einzigen Gott gibt, der alle Völker und das gesamte Universum beherrscht.