Grundlagen der Moral nach Schopenhauer
Schopenhauer legt die Grundlagen seiner Moralphilosophie dar. Er betont die Bedeutung des Mitleids als Voraussetzung für nicht-egoistisches Handeln. Das Mitleid ermöglicht eine Identifikation mit anderen, bei der die Unterscheidung zwischen dem Ich und dem Anderen teilweise aufgehoben wird.
Definition: Mitleid nach Schopenhauer ist die Fähigkeit, das Wohl eines anderen als unmittelbares Motiv des eigenen Handelns zu empfinden.
Schopenhauer erkennt auch die Grenzen des Mitleids, wie am Beispiel des "Gesetzes der Favela" gezeigt wird. Hier wird deutlich, dass unreflektiertes Mitleid zu Fehleinschätzungen führen kann, wenn eigene Wertvorstellungen unkritisch auf andere übertragen werden.
Der Altruismus wird als ethische Einstellung vorgestellt, die auf Selbstlosigkeit und Uneigennützigkeit basiert und das Wohl anderer zum Ziel hat. Mitleid und Liebe werden als Beweggründe für altruistisches Handeln genannt.
Der Utilitarismus wird als Nützlichkeitsstreben definiert, das die Förderung der Glückseligkeit oder des Vergnügens der Menschen anstrebt. Er verbindet das hedonistische Prinzip mit dem Sozialprinzip und berücksichtigt alle von einer Handlung Betroffenen.
Beispiel: Ein Beispiel für Altruismus ist das Handeln von Oskar Schindler, der viele Juden vor der Deportation in Konzentrationslager rettete, indem er sie als Arbeiter einstellte.