Postkonventionelle Ebene: Universelle ethische Prinzipien
Die postkonventionelle Ebene in Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung repräsentiert die höchste Stufe des moralischen Denkens. Auf dieser Ebene orientieren sich Individuen an universellen ethischen Prinzipien, die unabhängig von Autoritäten oder Gruppenzugehörigkeiten gelten.
Stufe 5: Legalistische oder Sozialvertrags-Orientierung
In dieser Stufe erkennen Individuen die Relativität persönlicher Werthaltungen und die Bedeutung von Verfahrensregeln zur Konsensfindung. Gesetze werden als veränderbare soziale Vereinbarungen verstanden.
Highlight: Diese Stufe markiert einen wichtigen Schritt zur moralischen Autonomie, indem sie die Flexibilität und Verhandelbarkeit sozialer Normen anerkennt.
Beispiel: Ein Bürger setzt sich für eine Gesetzesänderung ein, weil er erkennt, dass das bestehende Gesetz zwar legal, aber nicht gerecht ist.
Stufe 6: Orientierung an allgemein gültigen ethischen Prinzipien
Die höchste Stufe der moralischen Entwicklung basiert auf selbst gewählten ethischen Prinzipien, die universelle Gültigkeit beanspruchen. Diese Prinzipien umfassen Gerechtigkeit, Gegenseitigkeit, Gleichheit der Menschenrechte und Respekt vor der Menschenwürde.
Definition: Die moralische Entwicklung erreicht hier ihren Höhepunkt mit einem Verständnis für universelle ethische Prinzipien, die über gesetzliche und gesellschaftliche Normen hinausgehen.
Vocabulary: Postkonventionelle Moral bezieht sich auf ein moralisches Verständnis, das auf universellen ethischen Prinzipien basiert und über konventionelle gesellschaftliche Normen hinausgeht.
Quote: "Das Recht wird definiert durch eine bewusste Entscheidung in Übereinstimmung mit selbst gewählten ethischen Prinzipien."
Diese höchste Stufe der moralischen Entwicklung nach Kohlberg repräsentiert ein idealisiertes Ziel ethischen Denkens und Handelns, das nur von wenigen Menschen vollständig erreicht wird.