Der französische Philosoph Jean-Paul Sartre prägte maßgeblich den Existentialismus und entwickelte bedeutende Theorien über die menschliche Freiheit.
Die zentrale These "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt" steht im Mittelpunkt von Sartres Philosophie. Diese Aussage bedeutet, dass Menschen keine vorgegebene Essenz haben, sondern sich durch ihre Handlungen und Entscheidungen selbst definieren müssen. Im Gegensatz zu anderen Lebewesen sind Menschen nicht durch ihre Natur determiniert, sondern müssen ihre Existenz aktiv gestalten. Diese absolute Freiheit bringt jedoch auch eine große Verantwortung mit sich - wir sind für alle unsere Entscheidungen und deren Konsequenzen selbst verantwortlich.
Der Begriff der Transzendenz spielt dabei eine wichtige Rolle. Transzendenz beschreibt das Überschreiten der unmittelbaren Erfahrungswelt und die Fähigkeit des Menschen, über sich selbst hinauszuwachsen. Im Alltag zeigt sich Transzendenz beispielsweise wenn Menschen über den Sinn des Lebens nachdenken oder spirituelle Erfahrungen machen. In der Philosophie und Religion bezeichnet Transzendenz oft das, was jenseits der materiellen Welt liegt. Sie steht im Gegensatz zur Immanenz, die das Diesseits und die erfahrbare Welt beschreibt. Sartres existentialistische Philosophie verbindet diese Konzepte, indem sie zeigt, wie der Mensch durch seine Freiheit ständig über sich selbst hinauswächst und sich neu erschafft. Seine Theorien haben bis heute großen Einfluss auf philosophische und psychologische Diskussionen über menschliche Freiheit, Verantwortung und Selbstbestimmung.