Der Regelutilitarismus und Handlungsutilitarismus sind zwei zentrale ethische Theorien, die sich mit der moralischen Bewertung von Handlungen beschäftigen.
Der wichtigste Unterschied zwischen Handlungs- und Regelutilitarismus liegt in der Bewertungsebene: Während der Handlungsutilitarismus jede einzelne Handlung nach ihren Konsequenzen bewertet, fokussiert sich der Regelutilitarismus auf allgemeine Regeln und deren langfristige Folgen. John Stuart Mill gilt als wichtigster Vertreter des Regelutilitarismus und entwickelte diese Theorie als Antwort auf Kritik am klassischen Utilitarismus. Ein klassisches Regelutilitarismus Beispiel ist das Verbot zu lügen - auch wenn eine einzelne Lüge in manchen Situationen positive Folgen haben könnte, führt die allgemeine Regel "Du sollst nicht lügen" langfristig zu mehr Nutzen für die Gesellschaft.
Die Kritik am Regelutilitarismus bezieht sich vor allem auf die mangelnde Flexibilität der Regeln und die Schwierigkeit, universell gültige moralische Regeln zu formulieren. Zu den Nachteilen des Regelutilitarismus gehört auch, dass er in Extremsituationen zu ethisch fragwürdigen Ergebnissen führen kann, wenn starre Regeln befolgt werden müssen. Die Gemeinsamkeiten zwischen Handlungsutilitarismus und Regelutilitarismus liegen in ihrem grundsätzlichen Ziel, das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl von Menschen zu erreichen. Der moderne Präferenzutilitarismus versucht, einige dieser Schwächen zu überwinden, indem er die individuellen Präferenzen der Betroffenen stärker berücksichtigt. Die Definition des Regelutilitarismus basiert auf der Idee, dass moralische Regeln nach ihren Konsequenzen bewertet werden sollten, wenn sie von allen Menschen befolgt würden. Diese Regeln des Regelutilitarismus sollen dabei sowohl praktikabel als auch ethisch fundiert sein.