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Abiturzusammenfassung Religion (Ethik, Jesus, Wunder, Gleichnisse, Gott, Kirche)

30.6.2021

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Religion Abiturstoff
Q1: Jesus Christus- das menschgewordene Wort Gottes: Die Reich-Gottes-Botschaft, Die
Auferstehung Jesu (Hoffnung über d
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Q1: Jesus Christus- das menschgewordene Wort Gottes: Die Reich-Gottes-Botschaft, Die
Auferstehung Jesu (Hoffnung über d

Religion Abiturstoff Q1: Jesus Christus- das menschgewordene Wort Gottes: Die Reich-Gottes-Botschaft, Die Auferstehung Jesu (Hoffnung über den Tod hinaus), Jesus nachfolgen, Jesus in Kunst und Kultur Jesusbilder der Kunst- im Wandel der Geschichte: Wir wissen nicht, wie Gott aussah Vorteile: mehr Freiheiten/ Freiraum für Interpretation Christusbilder sind Zeugnisse der Zeit und Selbstbildnisse der Künstler Christusbilder sind wichtige Themen und zeigen Christus so, wie er im Glauben erfahren wird (Hirte, Philosoph, Helios, ...) Wandel des Christusbildes im Laufe der Zeit Schwierigkeiten für Künstler: kein genaues Bild von Jesus, Gott und Mensch in einem Bild darstellen (,,Ebenbild eines unsichtbaren Gottes") Bilderverbot in der Bibel: Bilderstreit in der Geschichte Götzendienst 787 wurde Bilderverehrung erlaubt Stationen und Entwicklung: Versuche, das wahre Antlitz Christi zu finden: Gesandter des Königs Abgar von Edessa habe Jesus portraitiert Veronika-Legende: Züge des Gesichtes auf dem Schweißtuch (1400 n.Chr.) Christusbild auf dem Grabtuch von Turin (um 1300) Erst erhaltene Christusbilder in den Katakomben von Rom entstanden (Kapellen unter der Erde, Christentum verboten, Caesar wollte angebetet werden wie Gott) Frühzeit des Christentums (4.Jh): Religionsfreiheit, Kreuzigungsdarstellungen verboten (Strafe) Konstantinische Wende: Kreuzigungsdarstellungen Byzantinisches Kaisertum (6.Jh.): Christentum Staatsreligion, Jesus als Imperator und Allherscher (Pantokrator), Hoheitszeichen (Zepter, ...) Nachwirkung des antiken Götterbildes, starke Beeinflussung bis heute Romanik (9.Jh.): lebendige Weiterentwicklung des Christusbildes, Jesus als Weltenrichter, König am Kreuz Gotik (1200): neue Menschlichkeit Jesu (Pest, Nähe der Menschen zu Gott), Beau Dieu (schöner Gott) Schmerzensmann, Leben...

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und Leiden Jesu Renaissance (1500): Leidlose Schönheit (Menschenbild), Wiedergeburt der Antike Barock (1655): sinnhafte Farbigkeit, ungestüme Bewegung, Todesverfallenheit der Schöpfung, Rembrandt stellt Jesu nach Art der holländischen Juden dar (Juden wurden für das Leiden Jesu verantwortlich gemacht 19. Jahrhundert: Niedergang des Christusbildes, junger Jesu, unkonventionelle Bilder (zuerst nicht akzeptiert) 20. Jahrhundert: Jesusbild wesentliches Thema; Malerei und Plastik, Zeichnungen und Grafiken; Künstler: Dali, Chagall, Knaupp, Beuys; Tradition, Provokation, Kritik, Verehrung, Hoffnung; Bilder zeigen Jesus hauptsächlich als Mensch (Angst, einsam im Leiden, Menschen fühlen sich nicht verstanden) Letzten Jahre: Jesusbilder weniger großes Thema, Tendenz zur Gegenstandslosigkeit, abnehmendes Interesse am christlichen Thema, Jesusbilder in den Medien (Film, Fotografie) ,,Bilder sind wie Fahrzeuge"- Anselm Grün: Bilder legen nicht fest; wie Fenster: jedes Fenster bietet neue Aussicht Bilder laden ein, sich ein eigenes Bild zu machen; öffnen Augen; Freiheit darüber hinwegzuschauen Bilder wollen Fenster öffnen, damit wir Jesus auf eine neue Weise sehen Neues in der Gestalt Jesu Bilder sind wie Fahrzeuge: bringen uns in Bewegung, bringen uns weiter (Interpretation) Umsteigen in ein anderes Fahrzeug, um Neues an Jesus zu entdecken Bilder wollen guttun, Jesus in einem anderen Licht zeigen, uns einladen zu einer neuen Kunst des Lebens Bilder von Jesus = Bilder des gelingenden Lebens (exemplarisches Leben) Chancen und Grenzen von Jesusbildern: Chancen Eigenes Christusbild machen Glaubenszeugnisse Neue Sichtweisen des Glaubens Erlauben Entwicklung eines persönlichen Glaubens Notwendigkeit und Möglichkeit der Interpretation Vielfalt der Bilder ermöglicht unpassende Bilder beiseite zu lassen (Freiheit) Emotionale und geistige Inspiration Wegweiser für ein gelingendes Leben, einfache und gute Hilfe im Glauben (Anregung) Historizität Jesu: Chancen führen zum Jesus des Glaubens und damit zur Frage: Was bedeutet Jesus für mein Leben? Grenzen Interpretationsbedürftige Hinweisschilder Jedes Bild hat ein Mangel Historische Zeit des Bildes stellen Glaubenszeugnis der Zeit dar Unsere Vorstellung von Gott kann durch Bilder eingeengt werden (Verengung, Verabsolutierung) Fundamentalismus, Grenze liegt bei uns Grenzen führen zur Frage: Was wissen wir genau von Jesus? Wer war der historische Jesus? Personalbogen Jesu: aus der Bibel entnommene Infos Historische Sicherheit oder Aussagen dürfen angefragt werden Um dies abzusichern, kann man weitere nicht-christliche Quellen betrachten (z-B.: jüdische Quellen (Flavius Josephus, Talmud) oder römische Quellen (Tacitus, Plinius)) Nach Betrachtung der Quellen ist klar: Jesu Existenz ist historisch gesichert Jesu hatte eine Gruppe von Menschen/ Bewegung um sich (war bekannt) Jesus starb keinen natürlichen Tod, sondern wurde umgebracht (Vollstreckung durch Römer) Tatsächliche Existenz Jesu ist bewiesen Christlicher Glaube bezieht sich darauf, für wen wir Jesus halten (eigene Überzeugung, wer er war) Jesu Botschaft vom Reich Gottes: Historische Existenz Jesu ist klar Jesus näher kennenlernen: erfahren, was sie sagen, tun und denken Wort und Tat Jesu ehrfahren wir am Besten aus Quellen/ Autoren, die von Jesus begeistert waren: Evangelisten Die Grundüberzeugung Jesu (Überzeugung, aus der sein Denken und Handeln kommt), hat mit seinem Verhältnis zu (seinem) Gott zu tun Gottesbeziehung Jesu: Gottesvertrauen durch Tod gezeigt: Tod auf sich genommen Respekt/ Ehrfurcht vor Gott Akzeptiert Gottes Entscheidung Jesus unterwirft sich dem Willen Gottes Sieht Gott als den Herrscher und Mächtigen an Liebender Vater (,,abba") Jesu Liebe zu Gott, der Welt, den Menschen schließt auch die Feindesliebe mit ein Enge Beziehung Gott - Jesu Fast Gleichheit zwischen Gott und Jesu Jesus sieht Gott als Schöpfer von Himmel und Erde Bittet Gott angesichts von Todesangst festes Vertrauen Jesus überbietet die jüdischen Vorstellungen Kennzeichen seiner ,,Radikalität": Bedingungslose Zuwendung zur Welt und zum Menschen Jesus restloses Gottvertrauen zeigt sich unter anderem im Gebet Vertrauen, Hingabe, Liebe Jesus möchte Mitmenschen in die Beziehung zu Gott führen (Formulierungen wir ,,euer Vater" deuten das an) Gleichnisse: Gleichnis vom Senfkorn (kleinstes Korn, riesige Pflanze wächst daraus) Das Himmelreich wächst fast unscheinbar zu einem großen Baum (Deutung) Zum Verständnis von Gleichnissen ist ihr ,,Sitz im Leben" wichtig: Zeit, Situation (sozial und politisch) Prof. Hermann Gunkel: vier Ebenen/ Fragen, die zu berücksichtigen sind: ● Sprecher? Hörer? Stimmung? Wozu? Jesu nutzt Vergleiche (,,wie") zur Veranschaulichung/ Beispiele, die jeder, noch heute, versteht Gleichnisse sind Wort und Tat der Botschaft Gottes Bildhafte Erzählungen/ Reden Sprechen über Gottesherrschaft Haben eine Aussage brauchen Interpretation (früher und heute verschieden!?) Sind in ihrem literarischen Kontext zu sehen Früher gab es andere Voraussetzungen als heute Handeln von der Erfahrung der Menschen (mit Naturvorgängen) Haben Bezug zur Gottesherrschaft/ Himmelreich Damalige Kultur und Welt (andere Lebensweise) Wollen aufmerksam und nachdenklich machen, Gott und die Menschen verbinden, Himmel und Erde verbinden Verschiedene Formen: Gleichnisse, Parabeln, Beispielerzählungen, Allegorien Auf Gleichnisse im anderen Kontext achten Großes Bedeutungsreichtum/vielfältige Interpretationen (schließt beliebige Deutungen aus) Respekt, Sachverstand, Phantasie, Lebenserfahrung Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg 20,1-15: Wozu? Deutung: Leistungsgerechtigkeit (unser Denken) wird ,,untergraben" scheint ungerecht Bewusstsein für Ungerechtigkeit entsteht durch das Vergleichen mit Anderen, das zu Neid führt Neid ist eine Sünde (Absonderung von Gott), da man sich als oberste Beurteilungsinstanz über Gott (alle Menschen sind gleich (geliebt)) setzt Form von Hochmut Gutsbesitzer: Gott Weinberg: Himmelreich Sitz im Leben: Armut, viele Tagelöhner, Lohn pro Tag überlebenswichtig für die ganze Familie Kein Sozialsystem vorhanden, um Tagelöhner zu unterstützen Bezahlung von 1 Denar ist der Mindestlohn zur Überlebenssicherung der ganzen Familie Tagelöhner haben keine Materiellen Reserven/ Ersparnisse 2 Bezahlung sichert das Überleben aller Tagelöhner und deren Familien ? Güte des Gutsbesitzers: Andere sollen leben können Selbst Güte ausüben Handeln gemäß Gott Reich Gottes hier auf Erden verwirklichen Gottes Urteil über die Menschen (Gleichwertigkeit) als oberstes Urteil akzeptieren, annehmen lernen Anderen etwas gönnen zeigt Güte Empathie beugt Neid vor (sich in andere hineinversetzen) Jesu Botschaft vom Reich Gottes in seinen Gleichnissen: Vergleiche werden genutzt: nur Vorstellungshilfen In Religionen verwendet, um komplizierte Aussagen über Gott/ Jenseits/... verständlich machen Gleichnisse sind mehr als Vergleiche: es geht um ein Geschehen also ein Prozess Gleichnisse sind Geschichten zur Verdeutlichung des Reich Gottes und des Handeln Gottes ,,Sitz im Leben" ist wichtig für das richtige Verständnis des Gleichnisses Gutsbesitzer handelt nicht nach irdischen Maßstäben von Gerechtigkeit, sondern danach, jedem das Lebensnotwendige geben Gott will seine Macht und Herrschaft über Welt und Mensch sichtbar enthüllen und dabei alle lebenszerstörenden Mächte wie Gewalt, Unrecht, Krankheit und Tod beseitigen. Den Zustand, in dem das Wirklichkeit wird, nannte Jesus Reich Gottes oder Gottesherrschaft Jesus möchte Zuhörer in die Geschichte Gottes mit den Menschen einbeziehen Jesus handelt im Sinne des Rech Gottes, lässt Gott ,,aufleuchten" Reich Gottes kann mitten unter uns gegenwärtig werden Jesus selbst wurde zum Gleichnis, das Gott und sein Reich vergegenwärtigte Christen sehen in Jesus den nahe gekommenen Gott Jesus überbietet alle Gleichnisse und hat Gott und sein Reich in einzigartiger Weise vergegenwärtig Wunder-Verdeutlichung der Botschaft Jesu vom Reich Gottes anhand von Taten Wort ,,Wunder" bringt oft Zweifel/ Skepsis, weil O Unser ,,Tagesablauf" dem widerspricht (unser Verständnis von Handlungsabläufen) O O O O O 0 Es nicht zum normalen Menschenbild passt Aus medizinischer Sicht (heute) früher vieles nicht möglich war ,,Wundertaten" unseren Horizont überschreiten Sie willkürlich erscheinen Heute viel als ,,Zufall" angesehen wird (alles nicht-zufällige kann geplant werden) Heute eher von Schicksal gesprochen wird, was ggf. bald erklärt wird Voraussetzungen für Wundergeschehen (Barcla) Beispiel: Das Wunder vom blinden Bartimäus Hartnäckigkeit und Entschlossenheit des Menschen Begegnung mit Gott als einmalige Chance (sofort nutzen) Gewohnheiten aufgeben und sich Jesus innig hingeben Dringendes Verlangen mit dem Ziel zu wissen, was man will Entschiedenheit, mit einem Problem zu Gott zu gehen, verlangt zuvor genaue Selbstprüfung Bei Unzugänglichkeit der menschlichen Vorstellung von Jesus ist die zentrale Voraussetzung des Wunders Glauben/ Vertrauen an/ in Jesus Ende: dankbar sein, Leben verändern, Treue zeigen Fazit: O Wundergeschehen = Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Mensch O Inhaltliche Kennzeichen: Vertrauen, Hoffnung, Hingabe und Liebe O Voraussetzungen: Prüfung, Chance, Glaube, Vertrauen, Hingabe, Segen Psychologische Sichtweise auf die Wundererzählungen der Bibel Bartimäus hat Mut, die ,,Dressur der Angst abzulegen, die vorgibt, wie man die Welt zu betrachten habe" Sprengt gesellschaftliche Regeln und fordert sein Recht als Individuum ein Außenseiter, Rand des Lebens, Abhängigkeit von anderen Form des eigenen Willens und der Entscheidungskraft genommen Traurigkeit verdunkelt seine Welt, Aussichtslosigkeit lässt ihn erblinden Jesus sprengt die Fesseln der Erwartungen an ihn Wendepunkt Er vertraut Jesus, das gibt ihm Selbstvertrauen Für Jesus sind alle Menschen gleich und heben eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben ohne Druck der Gesellschaft Bartimäus soll sich zu seinem Anliegen bekennen (Wort & Tat) Bettler bekommt seinen eigenen Willen Vertrauen, Wunsch gegen den Widerstand seiner Angst zu viel zu verlangen, zu äußern Bartimäus äußert sich, Umkehr, geht gegen äußeren widerstand 0 Innere und äußere Freiheit Religiöses Wundergeschehen contra Alltagsverständnis von Wundern ,,Wunder": einem Menschen passiert etwas Unerklärliches Hintergrund: naturwissenschaftliches Weltbild, in dem alles erklärbar ist; Person blieb passiv Wunder als Beziehungsgeschehen (Jesus-Mensch; Mensch-Mensch; Mensch-Gott) Zwei Akteure = keine Passivität Inhaltliche Grundlage: Vertrauen (= Glaube) zum Gegenüber Wunder sind keine Willkür, nichts Zufälliges Alltagsverständnis von Wundern =/ religiöses Verständnis von Wundern Wunder können nicht betrachtet und wissenschaftlich objektiv angewendet werden; sie müssen erlebt werden Jesu Verhältnis zu Gott (Josef Blank) Jesus lebte aus einem fundamentalen Gottesverhältnis heraus Jesu Reden und Handeln basiert auf dem Vertrauen und der Liebe von Gott Gottesverhältnis basiert auf vertrauensvollem Gehorsam und Dank (kommt in Gebeten zum Ausdruck) Jesus will Jünger in Gottesverhältnis einbeziehen (Vaterunser) Grundzüge des Gottesverhältnisses: grenzenlose Liebe (Feindesliebe einbezogen) • vollkommene Nachahmung Gottes (Heils- und Liebeswillen Gottes) Verborgenheit des Gottesverhältnisses • Sorglosigkeit im Vertrauen auf Gott restloses Gottvertrauen Vertrauen in Gott Gott ist noch nach dem Tod für uns da Erfüllung des Willens Gottes Jesu Verhältnis zu Gott basiert auf Vertrauen, Hingabe und Liebe und zeichnet sich aus durch die Abwesenheit von Angst und Schrecken vor Gott Trotz Leid und Ungerechtigkeit soll der Mensch aus der Gewissheit der Liebe Gottes leben Jesus hat bis zu seinem Tod am Kreuz die Liebe Gottes bezeugt und im Gottvertrauen gelebt (Gebet im Garten Gethsemani) Jesus verkündet Gottes bedingungslose Zuwendung zur Welt und den Menschen mit Radikalität; Jesus glaubte selbst an Gott Konflikte brachten ihn ans Kreuz Jesus identifiziert sich nicht mit Gott Jesus entscheidet sich bewusst, Gottes Wirken in seinem eigenen Tun zu vergegenwärtigen Man kann Jesus gegenüber nicht neutral bleiben, sondern muss Stellung beziehen Die Bergpredigt Matthäus 5-7 Auszüge: Ihr seid das Licht der Welt ● Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen (Goldene Regel) Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist Struktur der Bergpredigt: 5,1-2 5,3-12 5,13-20 5,21-48 6,1-15 6,9b-13 6,16-34 7,1-14 7,15-27 7,28-29 Die Seligpreisungen: Einleitung Seligpreisungen ,,Ihr seid das Salz der Erde" ,,Ihr seid das Licht der Welt" Jesu Stellung zum Gesetz Die Antithesen Vom Töten, vom Ehebruch, von der Scheidung, vom Schwören, von der Vergeltung, von der Feindesliebe Vom Almosengebet, vom Beten Das Vaterunser Vom Fasten, Warnung vor Habsucht, Das Gleichnis vom Auge, Warnung vor irdischem Sorgen Eine Komposition von Jesus-Worten: Zwei Fassungen Bergpredigt ist eine Komposition der Evangelisten ● Haben gemeinsame Textvorlage (Logienquelle) ,,Ich aber sage euch"-die neue Weisung Jesu: ● Warnung vor strengem Richten, von der Gebetserhörung, Maßstab für das Verhalten gegenüber den Nächsten, der schmale und der breite Weg Warnung vor falschen Lehren, rechte Frömmigkeit, das Gleichnis vom Haus auf dem Felsen Die Wirkung der Predigt Sammlung von originalen Jesusworten Zentrale Bedeutung, nicht nur für das Christentum Lukanische Texte: Die Rede Jesu für die Armen und Benachteiligten Matthäus: Bedeutung der Ankunft des Reich Gottes Zusage an die Menschen zu Beginn der Bergpredigt 8 Sätze über das Reich Gottes ● Stellt den Bezug unserer Welt zum Reich Gottes dar von den Christen anfanghaft realisiert • Seligpreisungen dienen als kritischer Maßstab (Christen sollen danach leben) Möglichkeiten, auf eine bessere Welt auf Erden Verbesserung der Gegenwart (Hier und Jetzt) Jesus möchte das Gesetz der Juden (Thora) erfüllen Selbstbewusst stellt er alt und neu (seine Sichtweise) gegenüber Erzählt mit eigener Vollmacht Werden die Gebote umgesetzt, ereignet sich das Reich Gottes mitten unter uns Unerfüllbar oder erfüllbar? Verheißung einer besseren Zukunft; Lebensart Verschiedene Deutungen der Bergpredigt: Bergpredigt nur für Jünger und Elite-Christen; Predigt bis Christi wiederkommt; strenges Gesetz; führt dem Menschen seine Schwachheit vor Augen ● ● Deutungen sind nicht zufriedenstellend Menschen seinen klug, die Wort in Taten umzusetzen Bergpredigt ist nicht von heute auf morgen umsetzbar Verheißung des Reich Gottes kann in kleinen Schritten umgesetzt werden Bergpredigt soll als Orientierung dienen Beten: Grundlage für die Umsetzung der Bergpredigt: • Perspektivwechsel in der Mitte der Bergpredigt Zentrum des Tuns ist das Beten, die vertrauensvolle Hinwendung zu Gott Gebet: Vater unser (,,abba" - Vater) Mensch soll Bewusstsein für die Umsetzung des Reich Gottes bekommen Beten wirkt wie ein Prozess geistiger Selbstverstärkung (außen); innerlich überzeugte und vertrauensvolle Hinwendung Gott ist im Himmel und auf der Erde Im Gebet gewonnenes Bewusstsein macht Mut, das Reich Gottes auf Erden errichten. zu wollen ● Betender versucht das rechte Handeln gemäß der Bergpredigt umzusetzen • religiöses Pflichtgefühl und Gebet sind Grundlage für die Umsetzung der Bergpredigt ● Ein handeln gemäß der Bergpredigt ist stets ein Handeln aus der Beziehung des Menschen zu Gott, wie auch Jesus aus der Beziehung zu Gott lebte Was bedeutet ,,Reich Gottes"? (Nocke) _Proklamation der Herrschaft Gottes (Das Reich Gottes ist nahe) Matthäus fasst die Botschaft Jesu zusammen Erhoffte Herrschaft Gottes Lebensweise, in Wort & Tat von Jesus verkündet Jesus verkündet das Reich Gottes als ,,schon angebrochen" Ein Missverständnis: • Als ,,Reich Gottes" wird oft eine Sonderwelt jenseits der Wolken verstanden, in welche man nach dem Tod kommt Das Reich Gottes ist allerdings in im irdischen Leben wirksam und erfahrbar Reich Gottes ist größer als die Erde (Transzendenz: geht über irdische Erfahrungsmöglichkeiten hinaus) Wortbedeutung: ,,basileia": Herrschaft/ Königtum/ Reich/ Herrschaftsgebiet ,,basileia tou theo": Reich Gottes/ Himmelreich (Gott herrscht über einen gewissen Bereich) . ,,Himmelreich" wurde als Synonym zu Reich Gottes verwendet (Ehrfurcht vor dem Gottesnamen) Reich Gottes Erwartungen zur Zeit Jesu: ● Hoffnung auf das kommende Himmelreich ● Politisch-messianische Hoffnung: die Gottesherrschaft steht der politischen Fremdherrschaft in Israel entgegen; Reich Gottes bedeutet Befreiung ausländischer Besetzungsmächte durch einen Herrscher aus dem Hause Davids (Messias) ● Rabbinische Reich-Gottes-Erwartung: Israel hat Schuld (Nichteinhaltung der religiösen Gesetze), dass Gottes sichtbare Herrschaft gewichen ist; Gottes Herrschaft ist nun verborgen; kann durch Einhalten der Gesetze wiederkommen ● Die apokalyptische Hoffnung: baldiges Vergehen der alten, unrettbar schlechten Welt (Untergang), damit neue, gut Weltzeit anbrechen kann (durch Eingreifen Gottes Mensch ist passiv) Der Inhalt des Gottesreiches nach den synoptischen Evangelien ● Jesus lehnt gemäß den Synoptikern (Mt, Mk, Lk) alle drei Reich-Gottes-Erwartungen ab ● Reich Gottes bedeutet: ● ● Anbruch des Reich Gottes ist mit Jesus verbunden, aber nicht politische (Vermeidung des Messiastitel, Einzug in Jerusalem auf Esel) Reich Gottes ist ein Geschenk Gottes (gegen religiöses Leistungsdenken) Reich Gottes ist bereits angebrochen (man muss sich davon ergreifen lassen und danach handeln) ● Weg, der sich im Gehen verändert, Mensch ist als Ganzes einbezogen (nicht nur Kopf), Mensch verändert sich durch das Gehen des Weges Reich Gottes ist kein Objekt, das wissenschaftlich vollständig erforschbar ist Reich Gottes ist durch die Innenperspektive erkennbar keine Erklärung des Reich Gottes durch Jesus, sondern: Angebot der Nachfolge Reich Gottes meint: Nähe Gottes, Heilung und Befreiung der Menschen, neues Verhalten der Menschen zueinander, Fülle des Lebens, Befreiung von der Herrschaft des Todes Reich Gottes bedeutet Freude, Gemeinschaft (Mahlgemeinschaft) Schon und noch nicht: • Eschatologischer Vorbehalt: Lehre von den letzten Dingen, völlige Vollendung des RG geschieht nicht auf der Erde Schon: Anbruch des Reich Gottes mit Jesus Lebenszeugnis (,,präsentische Eschatologie") in der irdischen Wirklichkeit Noch nicht: Vollendung des RG durch Gott/ hl. Geist, d.h. das RG ist nie vollständig auf der Erde erfahrbar, sondern erst bei Gott (,,futurische Eschatologie") Praktische Bedeutung für Christen: Ermutigung am RG mitzuwirken (RG wird nicht durch Passivität erreicht); Misslungene Mitarbeit am RG sollte nicht zur völligen Verzweiflung oder Mutlosigkeit führen (Vollendung des RG durch Gott) Diesseits-jenseits: Diesseits: Heilung (körperlich und seelisch) durch Gottes Nähe (Wunder, Gleichnisse,...) ● Jenseits: Vergebung jeglicher Schuld (nicht gutheißen der entsprechenden Taten), Auferweckung der Toten RG ist nicht nur jenseitig, sondern ,,eine Wirklichkeit hinter allen hier erfahrbaren Wirklichkeiten, in diesen wird sie konkret, aber sie geht darin nicht auf" Ermutigung zum Handeln: ● Verkündigung des RG durch Jesus als Geschenk Geschenkannahme bedeutet Nachfolge (Jesu) ● Geschenk der doppelten Gnade: RG ist mit Jesus angebrochen, Nachfolge wird durch Gottes Geist erfolgreich Kreuz: Symbol des Menschen Strich nach oben: Verbindung zu Gott/ Transzendenz Querstrich: Grenze zwischen Transzendenz und Immanenz Letzter Lebensweg Jesu: Palmsonntag Gründonnerstag Karfreitag Karsamstag Ostersonntag Ostermontag Einzug Jesu in Jerusalem Letztes Abendmahl, Verrat durch Judas, Gefangennahme im Garten Gethsemane, Verhöre, Verleugnung durch Petrus Verhöre in der Nacht, Prozess, Geißelung, Kreuzweg, Kreuzigung auf Golgota, Tod um die 9. Stunde, Abnahme des Leichnams, Bestattung im Grab des Josef von Arimatäa Grabesruhe Auferstehung: Frauen am Grab, finden es leer, verkünden Jesu Auferstehung Emmausbegegnung Prozession in die Kirche. Segnung der Palmzweige, Evangelium: Passion (mit verteilten Rollen: Jesu, Volk, andere), Kreuze in der Kirche werden violett verhüllt (violett bleibt Paramentenfarbe bis Ostern, dann weiß) Abendmesse mit Abendmahlfeier Fußwaschung Abräumen des Altars Aufbau eines Nebenaltars (Grabes) Letztes Orgelspiel & Glockengeläut bis Osternacht Feier des Leidens und Sterbens Jesu um 15 Uhr (ohne Glocken & Orgel) Keine Wandlung Evangelium: Passion Große Fürbitten Kreuzverehrung (,,Sehet das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt. Kommt, lasset uns anbeten") Kreuzwegandachten Dies aliturgicus Osternachtsfeier Osterfeuer Einzug in die Kirche mit Kerzen Osterbeginn mit dem Gloria: Licht, Glocken, Orgel Zahlreiche Lesungen aus AT (Schöpfung, Exodus, ...) und NT (Auferstehungsbericht) Weihe des Wassers, evtl. Taufe Evangelium von den Emmausjüngern, die dem Auferstandenen begegnen 14 Kreuzwegstationen: Die Kreuzesstrafe in der Antike (Ethelbert Stauffer): Termini und Formen der Kreuzigung sehr verschieden Kreuzigungsverfahren (im römischen Palästina): 1. Jesu wird zu Tode verurteilt 2. Jesus nimmt das Kreuz auf sich 3. Fällt das erste Mal 4. Jesus begegnet seiner Mutter 5. Simon von Zyrene nimmt das Kreuz auf sich Schon Perser hatten Vorliebe für Hinrichtung am Kreuz (519/ 454 v.Chr.) Griechen haben Kreuzesstrafe scheinbar nie angewandt, Platon spricht aber von Leiden und Sterben des Gerechten Alexander der Große hat Kreuzesstrafe von Persern übernommen, Diadochenherrscher haben sie beibehalten Spielte in der syrischen Religionsverfolgung eine große Rolle Von den Puniern gelangt sie zu den Römern wendeten sie auf rebellische Sklaven & Untertanen an 6. Veronika reicht das Schweißtuch 7. Fällt das zweite Mal 8. Begegnet den weinenden Frauen 9. Fällt das dritte Mal 10. Wird seiner Kleider beraubt 11. Nagelung ans Kreuz 12. Stirbt am Kreuz 13. Vom Kreuz genommen 14. Grablegung ● Geißelung des Verurteilten Schleppt den Querbalken des Kreuzes zum Richtplatz (senkrechter Kreuzesstamm steckt bereits im Boden) Jesus folgte seiner Botschaft kompromisslos bis zum Schluss: Nackt ausziehen Nagelung ans Kreuz (zuerst Arme, dann wird der Querbalken am Stamm hochgezogen und 2-3m über dem Boden befestigt T-Form, dann Beine) Anbringung Titulus (Urteilsbegründung) Cicero: ,,die grausamste und fürchterlichste Todesstrafe" Um Tod schneller herbeizuführen, wenn man Mitleid mit dem Gekreuzigten hatte: Brechen der Schienbeine oder Lanzenstich in Achselhöhle Seit ca. 500 v.Chr. existiert die Kreuzesstrafe Strafe für Verbrecher (Abschreckung) Lange am Kreuz hängen, bis der Tod eintrat: Erschöpfung, Ersticken, Herzriss, ... Gekreuzigter ist hilflos und Raubtieren und Vögeln preisgegeben Infernalischste Erfindung der antiken Justiz, qualvoll, Kreuz als Symbol der Passio Humana, Passio Judaica und Passio Sanctorum AB: Karwoche bis Ostermontag, Die Kreuzesstrafe in der Antike: Langwieriger Prozess: Geißelung, Verspottung in der Öffentlichkeit, Tragen des Querbalkens zum Kreuzigungsort, Annageln ans Kreuz, Hängen bis der Tot eintritt (oft Erstickung) 0 Brutalste Strafe der Antike Der Prozess Jesu: NT Absicht: Römern weniger Schuld anlasten als den Juden Frühe christliche Kirche versuchte das Wohlwollen der römischen Staatsmacht zu gewinnen Judenfeindliche Färbung Jüdische und römische Behörden haben zusammengewirkt, um den Unruhestifter Jesus zu beseitigen Hoher Rat hat nicht das Todesurteil gesprochen: durften nicht nachts verhandeln, konnte ohne Genehmigung des römischen Statthalters kein Todesurteil fällen Todesurteil kam von Pontius Pilatus Juden haben Kreuzigunsstrafe nie angewendet Jesus war vor allem mit jüdischen Theologen und Institutionen in Konflikt geraten (Gotteslästerung, vom Satan besessen, Irrelehrer, Lügenprophet) Tempelreinigung Jesu galt als Provokation gegen die heilige Stätte Anklagepunkte: ☐ Jüd: Vollmachtanspruch (Lehre von Gott) Gotteslästerung Falscher Prophet ( Todesstrafe) Vom Satan besessen (verbreitet Lehren) Tempelreinigung (Angst der jüdischen Priester vor einem Volksaufstand & Machtverlust) Röm: Unruhestiftung Verurteilung: Durch Pontius Pilatus (nicht Juden bzw. hoher Rat Judenfeindliche Tendenz im NT) Nachösterliche Perspektive: Schriftliche Zeugnisse (Evangelien, zum Teil römische Geschichtsschreibung) und mündliche Überlieferung (Predigten) von Jesu Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Leben und Botschaft erscheint uns durch die Überzeugung von Menschen, die an Jesu Auferstehung glaubten Passion und Auferstehung können als Urdatum des Glaubens gesehen werden Jesu hat konsequent die Liebe Gottes gelebt Bezüge zu Gottesdienst und Kirche: 1 2 3 Lk 24,13-35 Schriftgespräch Jesu-Jünger Verkündigung, Einladung zum Mahl und Übernachtung Elemente der Messfeier Gemeinsames Mahl, in dem Jesu erkannt wird Wortgottesdienst/ Evangelium Gabenbereitung, Fürbitten, Kollekte Eucharistiefeier Grundvollzüge der Kirche Matyrie = Glaubensverkündigung Diakonie Dienst am nächsten Liturgie = Feier des Gottesdienstes, gemeinsames Gebet 4 Jesu wird erkannt, das führt zur Umkehr, neuem Aufbruch zu gemeinsamem Handeln und Verkünden Gemeinschaft der den Glauben feienden, Aussendung in die Welt Begegnung mit dem Auserstandenen ermöglicht Verstehen, Umkehr, Verkündigung & Gemeinschaft Realpräsenz = wirkliche Anwesenheit Jesus hat uns durch sein Leben erlöst (Hans Albert Höntges, Seelsorger & Pfarrer): Gott brauchte nicht das Blut Jesu Wie hat er uns dann erlöst? Durch alles was Jesus gesagt & getan hat: Gott liebt alle, Liebe ist der Sinn unseres Lebens, Vergebung ist möglich, Vertrauen und Geborgenheit sind die Wurzeln der Religion, Gott will Barmherzigkeit Koinonie Gemeinschaft der Glaubenden (Feier der Gemeinschaft) Manche glaubten ihm, manche nicht Manche glaubten, Gott einen Gefallen zu tun, wenn die Jesus (Störenfried) beseitigen; Pilatus hat ihn aus Menschenangst und Menschenverachtung verraten Jesus bleibt bei seiner Liebe Der Tod eines Gerechten (Platon) Im Angesicht des Todes blieb Jesus bei seiner Botschaft der Liebe Tod war seine letzte Glaubwürdigkeit Jesus hat uns durch seinen Tod erlöst Jesus starb, weil er ein Gerechter war Gerechte Menschen müssen Leid ertragen, weil Ungerechte die wenigen Gerechten nicht ertragen Solidarität mit den Leidenden- Protest gegen das Leiden Jesus hat durch seinen Tod die Treue zu Gott beglaubigt Jesus war mit allen Schwachen und Leidenden solidarisch _Protest Jesu gegen Leid und Tod Wenn der Tod das Ende von Leid bedeute, sei der Tod stärker als das Leben Jesu hat durch seine Auserstehung gezeigt, dass der Tod das Leben nicht sinnlos macht _Tod verheißt Heil für alle Opfer der Geschichte _Christen sind zum Kampf gegen das Leiden aufgerufen (Leid mindern) Wiedergutmachung für die unendliche Beleidigung Gottes (Anselm von Canterbury, 1033-1109): ● ,,Satisfaktionsthese" der Mensch hat durch seine Schuld Gott unendlich beleidigt: Gott verlangt Genugtuung für seine verletzte Ehre Kein Mensch kann die Genugtuung leisten, nur der menschgewordene Gottessohn Opfertod Jesu war zur Wiedergutmachung nötig ● Diese Lehre versteht biblische Motive falsch, kommt dem antiken und germanischen Rechtsdenken entgegen Hat viele Menschen dem Christentum entfremdet: kleinlicher, auf Rache bedachter Gott, der sich nur versöhnen lässt, indem er das Blut eines Unschuldigen für die Schuld anderer verlangt 0 Gott der Liebe nicht erkennbar Die Erscheinungen des Auferstandenen- Erfahrung im Glauben (Walter Kardinal Kasper) Auferstehung heißt Offenbarung Gottes Gottes Offenbarung ist keine Aufklärung, sondern die Offenbarung einer Verborgenheit und Geheimnishaftigkeit Auferstehung ist kein objektives Ereignis, sondern die Erweckung des Glaubens (subjektiv) Mit der Auferstehung verschafft sich Jesus Geltung und Anerkennung im Glauben der Jünger Die Jünger haben trotzdem vorher schon geglaubt, sie wurden in ihrem Glauben bestärkt (Erfahrung im Glauben) Auferstehung ist nicht vorstellbar, eschatologisches Geschehen (übermenschlich) Auferstehung ist die Begegnung mit dem im Geist gegenwärtigen Christus Erst Auserstehung, dann Glaube an die Auferstehung Gottesbegegnung: Herrschaft Gottes, eschatologische Selbstoffenbarung Gottes Osterglaube Gott dient als Maßstab Aus Jesus, dem Zeugen des Glaubens, wurde der Grund des Glaubens. Anfang steht über allem; übersteigt die aus ihm resultierenden Zeitpunkte Ostererscheinung als Anfang des Glaubens Bedeutung der Auferstehung für Christen/ für mich Beginn des Glaubens an Jesus Verstärkter Glaube an Gott Bestätigung im Glauben Hoffnung auf Leben/ Erfüllung nach dem Tod Verstärkte Liebe zu Gott Selbstoffenbarung Gottes Auferstehung als Verbindung zwischen Himmel und Erde (Gott und den Menschen) Auferstehung soll die Schuld/ Sünde von den Menschen nehmen Glaubenszeugnisse im AT: 1. Ich bin der Ich-bin-da": Der Gott des Exodus (LB 88f.) Mose soll das Volk der Israeliten aus Ägypten befreien Mose war nicht begeistert, aber Gott war mit ihm Glaubenszeugnis des Moses: tiefes inneres Bewusstsein, das ihm die Stärke verlieh nach Ägypten zu gehen Ist sich seiner Berufung/ seines inneren Bewusstseins nicht sicher Mose kann auf einen Gott vertrauen, der für ihn da ist Durch das Bewusstsein wird Gott zu einem verlässlichen Partner im Alltag Wer auf Gott vertrauen kann, ist mit seinen Sorgen nicht allein Menschen haben erfahren, dass Gott auch in schlechten Zeiten bei ihnen ist (gibt innere Kraft) Gott zeigt sich als Gott der Schwachen ,,Ich-bin-da"- Gott 2. Der Ich-bin-da" ist einzig: Konkreter Monotheismus (LB 90f.) Es kommt zu Glaubenszeugnissen, die Gottes Einzigartigkeit herausstellen Verhältnis zwischen Gott und Mensch: konkrete innere/ innige Beziehung Innige Beziehung führt dazu, dass es Glaubenszeugnisse in allen Höhen und Tiefen des Lebens gibt (Herrlichkeit Gottes & Zeugnis eines Restvertrauens" angesichts der unverständlichen & dunklen Seite Gottes Glaubenszeugnisse im NT 1. Abba-Vater: Gott ist Liebe (LB 92f.) Vertrauensvolle Anrede ,,Vater" unbegrenztes Vertrauen zu Gott Jesus verwendet das Wort ,,abba" (,,Papa") aus der Kindersprache Die Menschen werden in das Vertrauen zu Gott einbezogen/ dürfen einstimmen Menschen sind ,,Sohn Gottes": mit Liebe verbunden; Erweiterung zu den Zeugnissen aus dem AT Gott als Partner, der unverständlich/ dunkel bleibt Gott ist die Liebe Wer Gott erkennt und bezeugt, ist ein liebender Gott 3-fache Liebe: zu Gott, zu den Mitmenschen (Feindesliebe eingeschlossen) und zu sich selbst 2. Ich bin..."- Jesus als Offenbarung Gottes ,,Ich bin der ich bin da" AT NT □ Johannesevangelium (analoges Sprechen von Gott); sieben Ich-bin-Worte (,,Ich bin das Licht der Welt"; ,,Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben") Zeigt, wie Gott für die Menschen da ist und dass Gott in Jesus Christus da ist Selbstverständnis Jesu als Sohn Gottes ,,Ich-bin-Worte": Selbst-Identifikation Jesu, die seine Gottessohnschaft voraussetzen und seine absolute Heilsbedeutung zur Sprache bringen Ich bin der ,,Ich bin da" Gott als Retter und Befreier: Befreiung Israels aus Ägypten (Exodus) Name, mit dem sich Gott offenbart lautet JHWH (Jahwe) ,,Ich bin der ich bin" Gott ist für sein Volk da und hilft ihm; Verheißung und Trost für sein Volk Der Gott Israels steht auf der Seite der Armen und Schwachen; Jesus setzt diese Tradition fort Das Evangelium für die Armen ist zentraler Punkt Jesu Wirken und Lehren Der Herr, unser Gott, ist einzig Einzigkeit Gottes (Monotheismus) Bund Gottes mit seinem Volk wird mit einem Liebes-/ Ehebund verglichen Gott erwartet von seinem Volk ganze, ungeteilte Zuwendung Eifersucht, wenn sich das Volk nicht an diese Weisung hält Gott duldet neben sich keine anderen Götter Kampf gegen Götzen (Leute, die mehr als einen Gott haben oder Geld und Macht für sich allein wollen Habgier) AT: Gottes Herrlichkeit und Heiligkeit wird betont Gott hat auch dunkle, unverständliche Seiten (Warum lässt Gott so viel Leid und Ungerechtigkeit in seiner Schöpfung zu?) Gott ist Liebe AT: Gott wird liebevoll Vater genannt Jesus nutzt das Wort ,,abba" vertrauensvoll Kritik von feministischen Christinnen: einseitig männliche Rede von Gott; manche Texte schreiben Gott mütterliche Züge zu ,,Sohn Gottes" hohes religiöses Ansehen Gott hat aus Liebe seinen einzigen Sohn auf die Erde gesandt; soll die Welt vor Sünde und Tod retten ,,Geist Gottes": lebensspendende Kraft, mit der Gott wirkt Gott ergreift die Menschen mit Dynamik, damit sie seine Werke und sein Wort verkünden Wo der Geist Gottes weht, gibt es Veränderung und Neubeginn Der Geist Gottes steht immer am Anfang eines neuen Geschehens (z. B. Geburt Jesu) Gott ist die Liebe Gott ist der Ursprung allen Seins (Urvernunft und Liebe) Gott hat sich den Menschen in Liebe vielfach zugewendet Aufgabe derer, die an Gott glauben: Gott und den Nächsten wie sich selbst lieben Bibelstellen zur Auferstehung Jesu (LK 24,13-35; Mk 16,1-8; 1 Kor 15,3-5) Zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus; Jesus geht mit ihnen; sie erkennen ihn nicht; Hoffnung auf Leben (und Erlösung Israels) wurde den Jüngern genommen; ihr Weltbild von Jesus am Kreuz ist zerstört; Jesus brach abends mit ihnen das Brot; dann erkannten sie ihn; Jüngern kehren nach Jerusalem zurück und verkünden, dass der Herr auferstanden ist Die Frauen gehen zum Grad Jesu; der Stein ist weg; ein Engel erscheint ihnen am Grab; Engel verkündet, dass Jesus auferstanden ist; die Frauen sagten niemandem etwas (sie fürchteten sich) Christus ist für unsere Stünden gestorben; begraben worden; am dritten Tag auferweckt und erschien seinen Jüngern Das Liebesgebot Jesu ● Summe des Evangeliums: Liebe Liebe, von der Jesus spricht, ist in dreifacher Weise ausgerichtet: Gott: Jesus hat ihn als seinen Vater geliebt Den Nächsten: ,,du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" Ich-Selbst: ,,Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst" Liebesgebot: Grundlage aller Gebote Augustinus: ,,Liebe, und tu, was du willst" Freiheit der Liebe Der Botschaft Jesu vom Reich Gottes nachfolgen 1. Eigene Ideen: Gutes tun auf der Basis des Liebesgebots Sich selbst reflektieren (ggf. Mithilfe von Mitmenschen) auf Grundlage der Botschaft von RG und daraus ins handeln kommen (Horizonterweiterung durch Taten der Nachfolge) Nachfolge bedeutet nicht Überforderung, denn: eschatologischer Vorbehalt Begeisterung für das RG weitergeben (aktiv: gezielte taten; passiv: Überzeugung vom RG leben) ,,Erzähle keinem, dass du Christ bist. Lebe so, dass alle dich fragen, warum du so lebst" 2. Aus der Bergpredigt: Beten: Seinen Geist im Geist Gottes festmachen und daraus leben (Vater unser) Handeln: Handeln aus dem Geist Gottes (Goldenen Regel) Begeisterung 3. Das Liebesgebot Jesu: Dreifache Liebe: Meine Liebe zu ott, seine Liebe zu mir Meine Liebe zum Nächsten, dessen Liebe zu mir Die Liebe des Nächsten zu Gott, Gottes Liebe zum Nächsten Was wissen wir über den historischen Jesus? Christliche Quellen: Viele erhaltene Quellen, die trotz der zeitlichen Nähe für eine Betrachtung des historischen Jesus nur bedingt geeignet sind: es handelt sich um Glaubenszeugnisse der Anhänger Jesu nicht neutral Historische Aussagen (über den ,,historischen" Jesus) und nicht-historische Aussagen (über den ,,Christus des Glaubens") sind miteinander verbunden Hauptquelle ist das Neue Testament (Evangelien) Berichten ausführlich von Jesus Leben (70-100 n.Chr.) Paulusbriefe: (50-60 n.Chr.) geben nicht viel Auskunft • Johannesevangelium: (75-100 n.Chr.) schildert das Leben etwas anders (Schwerpunkt auf Jesus Reden); wurde lange Zeit als unbrauchbar angesehen • Apostelgeschichte: über Anfänge der urchristlichen Gemeinde (Deutung Leben und Tod Jesu) Apokryphe Evangelien: nicht in die Bibel aufgenommen, meist über Jünger ● Nicht-Christliche Quellen: Kriterien: ● Aussagekraft nicht-historischer Quellen über Jesus ist größer (objektiv); wenige Quellen, in den Jesus Erwähnung findet Römischer Anwalt und Staatsmann Plinius der Jüngere: Situation von Christen im römischen Reich, Verhörungen gegen Christen, Aberglaube könnte auch zum Stillstand gebracht werden ● Geschichtsschreiber Tacitus: Christenverfolgung unter Nero, Jude Christus von Pilatus hingerichtet, Christen als Verantwortliche vom Brand von Rom erklärt, zurückgedrängter Aberglaube kam wieder • Jüdischer Historiker Josephus: Weltgeschichte des jüdischen Volkes, Steinigung des Jakobus Testimonium Flavium: Jesus als weiser Mensch, Jesus Tod, Jesus Auferstehung Kriterium der Mehrfachbezeugung: formales Kriterium für Historizität (taucht in verschiedenen voneinander unabhängigen Quellen auf) Differenzkriterium: die Traditionen, die nicht aus Judentum und Urchristentum ableitbar sind (in Kritik geraten) Plausibilitätskriterium: individuelle Einzigartigkeit Jesus Persönlichkeit und das was innerhalb des Judentums realistisch war War Jesus eine Erfindung der Kirche aus den ersten Jahrhunderten? Nein, dann gäbe es keine nicht-christlichen Quellen (Mehrheitsbezeugungen) Die Kirche hat Jesus besser darstellen lassen Jesusbilder im Wandel der Zeit (Werner Trutwin) Wer ein Bild von Jesus gewinnen will, muss die Bibel befragen Vier Evangelisten haben Unterschiedliche Sichtweisen Bibel projiziert lebendige Bilder (keine Photographien) angeln an Bildern von esus ermöglicht Individualität Christusbilder sind auch Selbstbilder des Künstlers Fülle von Christusbildern (geprägt von Erschaffer) Problem: mit einem gemalten Bild Jesus als Mensch und Gott gleichzeitig darzustellen (,,Ebenbild des unsichtbaren Gottes") Gott ist unsichtbar, also hat er kein Ebenbild Paradoxie löst sich erst im Glauben an Jesus Christus Bilderverbot (Ex20,4) Bilderstreit in der Geschichte 2. Konzil von Nikaia hat 787 die Bilderverehrung erlaubt in Christus ist Gott Mensch geworden - Ein Gesandter des König Abgar von Edessa habe Jesus selbst portraitiert Angeblich: authentisches Christusbild im Grabtuch von Turin Ziel von Christusbildern ist es, ihn so abzubilden, wie er im Glauben erfahren wird Erste erhaltene Christusbilder in den Katakomben in Rom entstanden; Jesus wird als Hirte, Lehrer und Sonnengott dargestellt Kreuzigung wurde erst später gezeigt, da sie im römischen Reich als Strafe und Schande galt Abschaffung der Kreuzstrafe nach der konstantinischen Wende (Kreuz durfte von nun an gezeigt werden) Zeit des byzantinischen Kaisertums: Darstellung Gottes als Imperator Romanik: Miniaturen der Buchmalerei oder Plastiken der Kathedralen Christus als Weltenrichter/ König am Kreuz Gotik: Beau Dieu bis zum Schmerzensmann (Darstellung des Leid, Leidlose Schönheit) 19. Jahrhundert: Herz-Jesu-Bild; Kind in der Krippe Unkonventionelle Bilder wurden erst nicht akzeptiert 20. Jahrhundert: Ausdruck von Tradition, Provokation, Kritik, Politik in Gottesbildern Es überwiegen die Bilder, die Jesus als heutigen Menschen zeigen (von den Mächtigen gequält) Entwicklung der Christusbilder geht immer weiter Gesicherte historische Daten Wahrscheinlich wurde Jesus vor den Jahr Null geboren Herodes der Große ist (laut Matthäusevangelium) 4 v.Chr. gestorben Geburtsort Betlehem gilt nicht als sicher (könnte nur genannt worden sein, um den Anspruch Jesu auf den Messias-Titel zu untermauern) Wohnort Nazareth kann als wahrscheinlich angesehen werden Jesus war Jude und hat als solcher gelebt und gepredigt ,,Jesus" =,,Gotthilf" Sein Vater war Zimmermann, Jesus hat sehr wahrscheinlich denselben Beruf gelernt In den Evangelien werden Brüdern und Schwester genannt Jesus Muttersprache ist Aramäisch Über sein Äußeres ist nichts bekannt Jesus schloss sich der Bewegung des Johannes des Täufers an, wurde von ihm getauft Mittelpunkt Jesu Botschaften: Ankündigung des angebrochenen RG, Aufforderung zur Nächstenliebe Der selbst wandte sich Abgestoßenen und Außenseitern zu Sein Durchbrechen des jüdischen Gesetzes hat ihm wahrscheinlich das Leben gekostet (Sabbat-Gebot) Sein öffentliches Auftreten dauerte wahrscheinlich nur ein Jahr Die Kreuzigung gilt als historisch relativ gut gesichert (7. April 30); Auferstehung entzieht sich der historischen Nachprüfung Die Lebensumwelt Jesu: Jesus war Jude Gab Kontroversen innerhalb des Judentums Jesus legte Gesetze in eigener Weise aus 400 Einwohner in Nazareth Galiläa war ein unabhängiger jüdischer Staat; Zentrum des Judentums Hohe Steuern Nicht-Juden wurden zwangskonvertiert Bekenntnis zu einem Gott Opferbringung Synagogen zum Beten Tempel in Jerusalem ist Zentrum Religiöse Gruppierungen: Samariter, Pharisäer, Sadduzäer Religiöse Grupperungen zur Zeit Jesu Gruppen setzen religiös und politisch verschiedene Akzente Sadduzäer: ● Einflussreiche, mächtige Leute Hohen Anteil am Priester- und Landadel Sadduzäer widersetzten sich allen Aufstandsversuchen gegen die Römer Vom Volk wegen ihres Hochmutes verachtet Hielten sich an die schriftliche Thora Theologisch konservativ Oft in Konflikt mit den Pharisäern Verschwanden nach 70 n.Chr. aus der Geschichte ● Pharisäer: Streng jüdisch Entstanden im 2.Jh.v.Chr. ● Hielten sich an die schriftliche und mündliche Thora ● Viele Mitglieder im Hohen Rat Handwerker, Kaufleute oder Bauern lebten von der Arbeit Lehrten und lernten in Synagogen Beim Volk beliebt Jesus hatte viel mit ihnen zu tun (eher negativ) Im NT erscheinen sie als Widersacher, weil sie Jesu Auslegung der Thora nicht akzeptierten Zeloten: Fanatiker" Widerstandskämpfer gegen römische Herrschaft Glaubten, die Königsherrschaft Gottes mit Gewalt herbeizuführen Setzten sich für die Unabhängigkeit des Volkes ein Lehnten es ab, den Römern Steuern zu zahlen Wollten Jesus als Anführer Die Gemeinschaft von Qumran/ die Essener: Gruppe frommer Juden Zogen sich ans Tote Meer zurück ● Apokalyptische Vorstellung (warteten auf den endzeitlichen Kampf) ,,Fromme" • Opposition zur Tempelhierarchie von Jerusalem Spitze der Gemeinschaft: ,,Lehrer der Gerechtigkeit" Wichtigste Lebensaufgabe: Befolgung der Thora Streng Radikale Feindschaft gegenüber nicht-Juden Jesu Verhältnis zu Gott Jesus hat aus seinem Gottesverhältnis heraus gelebt Gebetstexte Will Jünger in sein Gottesverhältnis mit einbeziehen Großes Vertrauen (gegenseitig) Jesus sieht sich als Abbild Gottes Durch Jesus gelangt man zu Gott Dreifachbeziehung zwischen Jesus, Gott und den Menschen Jesu Botschaft vom Reich Gottes 1. Josef Epping: Dein Reich komme! Eine jüdische Vorstellung neu interpretiert Eschatologische Vorstellungen und Erwartungen RG ist Zentrum der Verkündigung und des Wirkens Jesu Immerwärtige und gegenwärtige Herrschaft Gottes Das Reich Gottes kommt (Entwicklungsprozess); es bricht von jenseits in die Welt ein Erwartungen des Heils mit dem RG Menschen sollen bitten, dass das RG kommt Das Reich bricht ohne Vorankündigung an; man kann schon jetzt Zeichen des Reiches erkennen Das Reich ist,,nahe" (Mk) Jesu Botschaft von Reich Gottes stützt sich auf drei Säulen: Gleichnisse, Wunder und Reden ● Gleichnisse: wie das Reich zu den Menschen kommt (unscheinbar wachsend, geschenkt) ● Wunder: zeigen Jesus als Bevollmächtigten Gottes; Jesus verkörpert den Anbruch des RG Bergpredigt: Jesus lehrt in Vollmacht die neue Gerechtigkeit; Zentrum ist das Liebesgebot In Jesu Person, Wirken und Wort ist das Reich Gottes angebrochen Das RG ist noch nicht vollendet 2. Franz-Josef Nocke: Worin besteht das Reich Gottes? Keine Definition des RG RG ist zu umfassend und dynamisch, kann begrifflich nicht abgegrenzt werden RG: ein Weg, der sich im Gehen verändert Eine Wirklichkeit, die nur erlebt und erfahren werden kann; nicht objektiv Wen man etwas über das RG aussagen will, muss man sich Jesus Taten und Worten zuwenden (Jesus sagte ,,Folge mir nach!") Reich Gottes meint: ● Die Nähe Gottes selbst (Vergebung der Sünden) Die Heilung und Befreiung des Menschen (von Leid, Krankheiten, Mächten, Sorge) Ein neues Verhalten der Menschen zueinander (kein ungerechter Umgang, Brüderlichkeit, Liebe) Fülle des Lebens (Brot und Wein für alle) ● Befreiung von der Herrschaft des Todes (ewiges Leben) Klassisches Symbol für das RG: Festmahl (Gemeinschaft, Verbundenheit mit Gott) Jesu Botschaft vom Reich Gottes-Was sind Gleichnisse? Bildhafte Erzählungen Sprechen über die Gottesherrschaft Reden, hinter denen etwas steckt (Botschaft) In den Evangelien Man erfährt nichts über die Situation, in der Jesus sie erzählt hat Damalige Hörer haben Voraussetzungen, die wir heute nicht kennen (Bezüge zum AT, Wirtschaftsordnung, Informationen über das Land) Alltägliche, überraschende Erfahrungen (Hoffnungen und Sorgen der Menschen) Meist Naturvorgänge Haben Bezug zur Gottesherrschaft Personen aus den Gleichnissen kommen aus damaliger Welt/ Kultur diese handeln moralisch oder unmoralisch Spannend, schockierend Verschiedene Formen: Gleichnisse im engeren Sinn: typische Vorgänge, die in der Natur und der Welt der Menschen vorkommt (z.B. Senfkorn) ● Parabeln: außergewöhnliche Einzelereignisse; überraschend Beispielerzählungen: wollen Zuhörer zum Nachahmen anregen oder sie warnen Allegorien: ausgeführte Gleichnisse/ Parabeln (z.B. Weinberg) Auf Gleichnisse in anderen Kontexten achten (andere Religion) Gleichnisse haben großen Bedeutungsreichtum Vielfältige Interpretationen Botschaft der Gleichnisse erreicht man durch: Respekt, Sachverstand, Phantasie, Lebenserfahrung Gleichnisse: Das Gleichnis vom barmherzigen Vater (Lk 15,11-32): Sohn lässt sich sein Erbe auszahlen, verschwendet das Geld Als er zum Vater zurückkehrt feiert dieser ein fest für ihn Anderer Sohn ist neidisch, aber der Vater sagt, er ist froh, dass sein Sohn lebt Gott liebt jeden bedingungslos; Geld spielt keine Rolle Das Gleichnis von barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37): Mann wurde von Räubern ausgeraubt und verletzt liegengelassen Priester und Levit gehen vorbei, ohne ihm zu helfen Ein Samariter kommt vorbei und hilft ihm Kritik am blinden Gehorsam der Gebote Nächstenliebe Das Gleichnis vom verlorenen Schaf und der verlorenen Münze (Lk 15,1-10): Zöllner und Sünder wollen Jesus Rede hören Mann verliert ein Schaft, lässt die anderen zurück, sucht nach dem verlorenen Schaf Umkehr ist mehr wert als Bleiben Gott gibt niemanden auf; jeder ist gleich viel Wert Hirte Gott; Schafe Menschen; Verlorenes Schaf = Mensch ohne Gott Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16): ● Mann geht zu verschiedenen Zeiten auf den Marktplatz, um Arbeiter zu holen Gibt am Ende allen gleich viel Lohn (die, die seit morgens arbeiteten beschwerten sich) Gott ist nicht leistungsorientiert Dalle Menschen sind gleich (viel wert) Menschen haben anderes Gerechtigkeitsverständnis Ojeder bekommt das, was er zum Leben braucht Das Gleichnis vom Senfkorn und Sauerteig (Lk 13,18-21): 1. Man muss selbst etwas machen, damit es wachsen kann Keine Grenzen Bietet Schutz Große Wirkung auf alle Braucht Ausgangspunkt Das Gleichnis vom Sämann (Lk 8,4-8): ● Das Gleichnis vom reichen Kornbauern (Lk 12,13-21): Mann kommt zu Jesus (Richter) Sinn des Lebens: Geld sagt nichts über eine Person aus Mann hat zwar Geld und Getreide, aber ist unglücklich Will Scheune ausbauen, damit er die nächsten Jahre nicht mehr arbeiten muss materieller Besitz sagt nichts über Reichtum vor Gott aus Das Gleichnis vom Schatz im Acker und der Perle (Mt 13,44-46): Ⓡ Nur manche Samen kommen auf fruchtbaren Boden Gottes Wort kommt nur bei manchen an, gedeiht nur bei denen, die es zulassen ● Bauer findet Schatz im Acker, verkauft alles, kauft den Acker mit dem Schatz Kaufmann sieht Perle, verkauft alles, kauft die Perle Reich Gottes ist größter Reichtum Dalles aufgeben, um Gott nah zu sein langer Weg bis man ankommt Jesus erzählt in seinen Gleichnissen vom Reich Gottes: ● Bildhafte Erzählungen Alltagsnah, ohne Bildung verständlich Nur Gleichnisse (nicht die Situation, in der sie erzählt wurden) Hat Bezüge zum AT und anderen Religionen Überraschende Erlebnisse Handeln einer Person (moralisch/ unmoralisch) Sollen aufmerksam und nachdenklich machen Typische Vorgänge in der Natur, aber auch außergewöhnliche Ereignisse Großes Bedeutungsreichtum der Gleichnisse Jesu Botschaft vom Reich Gottes-Wunder Wie die Wunder Jesu zu verstehen sind Jesus wird oft als Prediger, Lehrer und Wundertäter beschrieben Nach unserem Verständnis sind die Abläufe der Welt geregelt Wunder sind für uns unverständlich/ Skepsis Wunder Jesu sind ein beweis der Göttlichkeit (nur Gott kann Naturgesetze durchbrechen) 2. Historische Perspektive Leben und Denken der Menschen hat sich verändert Wer verstehen will, was Wunder zur Zeit Jesu bedeuteten, muss das Denken der Zeit Jesu kennenlernen Modernes Weltbild: die Erscheinungen der Natur lassen sich logisch erklären; Existenz übernatürlicher Mächte wird wissenschaftlich ausgeschlossen Wunder: Ereignisse, die nicht im Einklang mit unseren Erkenntnissen (Naturgesetzen) sind Wir gehen davon aus, dass wundersame Ereignisse erklärbar sind oder irgendwann sein werden Wunder zeigen, dass die Natur komplexer ist als bisher erforscht Antwort der Bibelwissenschaft: Wunder Jesu müssen nicht wörtlich verstanden werden (in der Person Jesus ist das RG angebrochen; angebrochene Gottesherrschaft) Antikes Weltbild: Natur ist kein geschlossener Regelkreislauf, Natur von höheren Mächten beeinflussbar (Göttern oder Dämonen); Wunder waren ungewöhnlich, aber nicht unmöglich; Existenz überirdischer Kräfte wurde vorausgesetzt Menschen hielten Jesus für ein Wundertäter (beruht nicht auf historischen Tatsachen) Jesus war nicht einzigartig, es gab viele Wundertäter Die Menschen hielten Jesus wegen seines gesamten Auftretens für den Sohn Gottes (Predigten, Ausstrahlung, Handlungen, Tod, Auferstehung) Historische Forscher gehen davon aus, dass Jesus ein besonderes ,,Charisma" hatte Heute werden die Heilungen Jesu psychologisch erklärt Wichtiger ist, was Jesus mit Wundern für eine Absicht hatte 3. Theologische Perspektive Wunder sind spektakulär und regen die Fantasie an Wecken Hoffnung Jesu Wunder sind nur ein Teil seines irdischen Handelns; müssen im Zusammenhang mit seinen Verkündigungen gesehen werden Wunder sind Illustrationen der Botschaft Jesu Mit der heilenden Tätigkeit demonstriert Jesus seine Vollmacht und Gottesnähe; verleiht seinen Worten Nachdruck Es gibt Heilungswunder, die für historisch plausibel gehalten werden: Exorzismen: Heilungen, in denen Jesus Dämonen austreibt • Therapien: unbewusste Übertragung der Kräfte Jesu Geschenkwunder (Fische); Rettungswunder (Sturmstillung), Epiphanien (Auferstandene erscheint Jüngern) Wunder Jesu sind als Zeichenhandlungen zu verstehen Heilungen zeigen Gottes Nähe; veranschaulichen die Predigt vom Reich Gottes; Rolle des Glaubens (Hilfe aufgrund des Glaubens) Interpretation der Heilung des Blinden bei Jericho (Hubertus Halbfas): Viele menschliche Leiden zur Zeit Jesu Bei der Blindheit geht es um Blindheit der ,,inneren" Augen Blinder Bartimäus: auf dem Weg nach Jerusalem durch die Begegnung mit Jesus bekommt er Augenlicht und folgt ihm als Jünger nach die Heilungsgeschichte soll noch heute Augen öffnen ● Bartimäus Vertrauen in Jesus ist Voraussetzung für seine Heilung Glaube im Sinn von Vertrauen Das Vertrauen soll auch uns leiten Wenn ihr euch öffnet, werdet ihr sehen: ,,Das Reich ist mitten unter euch" ● Das Verhältnis Jesu zu Gott Gemeinschaft im Gebet Ehrerbietung Vertrauen in Gottes Allmacht Vertrauensvoller Gehorsam Erfüllung des Willens des Vaters Vertrauen in Gott (auch angesichts von Leid) Ausdruck durch Jubelruf/ Gebet Unbedingtes Vertrauen in Liebe Sorglosigkeit im Vertrauen auf Gottes Wirken Dankbarkeit Nähe und Einheit Tiefe Verbundenheit Verborgenheit des Gottesverhältnisses (Exklusivität) Lob Jesus als Verweis auf Gott Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes Vertrauen in Rettung Bindung an Gott, Abhängigkeit Vollkommene Nachahmung Gottes Abwesenheit von Angst und Schrecken Jesus lebt aus diesem Gottesverhältnis heraus, das Quell seines Handelns und seiner Rede ist; unbedingtes Vertrauensverhältnis zu Gott (lebt Jesus bis zum Schluss: Verhältnis zu Gott trägt Ungerechtigkeit und Leid) Jesus will die Menschen in dieses Vertrauensverhältnis mit einbeziehen Die Bergpredigt-Jesu Rede von einer neuen Gerechtigkeit Die Antithesen: ● Tora: Herzstück des jüdischen Glaubens 5 Bücher Mose enthalten 613 Gebote und Verbote Leben danach ausrichten ● Jesus ist eng mit dem Judentum verwurzelt (wird in der Bergpredigt deutlich) Jesus ist gekommen, um Gesetze zu erfüllen (innerer Sinn zur Geltung bringen) Jesus will Thora nicht aufheben, sondern ergänzen/ verschärfen Jesus folgt den Antithesen der Bergpredigt 6 Beispiele, in denen die alte Gerechtigkeit mit der neuen Gerechtigkeit konfrontiert wird ● ● Jesus stellt Forderungen/ radikale Weisungen auf • Einleitung der Weisung ,,Aber ich sage euch" Beispiel: 5. Gebot (Du sollst nicht töten); Jesus fordert, dass man alles unterlässt, was den Nächsten verletzt Sich selbst zurückstellen, den Schwächeren helfen Unerhörte Forderung: Feindesliebe und Vergebung Die Bergpredigt Zentraler Begriff: neue Gerechtigkeit Zeigt Beziehung zwischen Mensch & Gott, Mensch & Mensch und Mensch & Natur Erste der 5 großen Verkündigungen im Matthäus-Evangelium Längste Rede des Evangeliums Sonderstellung Eingebettet in Erzählungen Sammlung von Aphorismen, Sprüchen, kleinen Gleichnissen, weisheitlich-prophetische Hinweise, religiöse Unterweisungen, seelsorgliche Ratschläge Besteht aus drei Teilen: Einleitung (Mt 5,3-16): Seligpreisungen, Bildworte vom Salz der Erde und vom Licht der Welt Verheißung des RG Eine exegetische Einführung in die Bergpredigt Exergetischer Befund: ● Matthäus hat beim Text der Bergpredigt aus drei Quellen Material zusammengeführt: Logienquelle, matthäisches Sondergut, Markusevangelium Feldrede (Lukas) hat auch die Logienquelle als Material Matthäus hat die Redekomposition der Logienquelle erweitert wahrscheinlich um mündliche Stoffe aus der judenchristlichen Gemeinde Adressatenkreis der Bergpredigt: ● Hauptteil (Mt 5,17-7,12): Antithesen, Ausführung über wahre Frömmigkeit, Almosengebet, Beten und Fasten Vater-unser im Zentrum der Bergpredigt; Frömmigkeitsregeln/ Ausführungen über rechtes Leben/ Verhältnis zur Welt Schluss (Mt 7,13-27) ● Jünger und die Volksmenge, die Jesus gefolgt sind Jeder, der das Wort hört und annimmt, kann Jünger werden Jeder, der sich auf die Botschaft einlässt ist Adressat Matthäus stellt Jesus als den neuen Mose dar (Berg, weitet die Botschaft auf das ganze Volk aus) Jesus verkündet das Gesetz neu Der Berg gilt als Ort des Betens und der Nähe Jesu zu Gott in Vertrautheit & enger Verbundenheit verkündet Jesus die Lehre Bergpredigt-Jesu Ethik von einer neuen Gerechtigkeit Goldene Regel: Maßstab für das Verhalten anderen gegenüber sind die eigenen Erwartungen Von den Almosen/ Fasten/ Beten: Ein Leben in Gottes- und Nächstenliebe ist erst gerecht, wenn es nicht zur Schau gestellt wird Antithesen: im Zentrum steht die Aufforderung zur Feindesliebe und Gewaltlosigkeit vor dem Hintergrund der jüdischen Tradition (vergeltende Gerechtigkeit ,,Auge um Auge, Zahn um Zahn"); Jesus konfrontiert die alte Gerechtigkeit mit der neuen Gerechtigkeit (Erfüllung der religiösen Weisungen); Jesus bestätigt die Gesetze der Tora und überbietet sie zugleich Seligpreisungen: Verheißungen und Wegweisungen für das Leben; stellen due Maßstäbe der Welt durch eine ,,Umwertung der Werte" infrage; Jesus fordert: statt Armut/ Hochmut/ Egoismus Demut statt Gleichgültigkeit und Härte Streben nach Gerechtigkeit statt Gewalt Gewaltlosigkeit und Versöhnung statt Loslösung von Gott eine Offenheit des Menschen für Gott Die Bergpredigt-Frage nach der Erfüllbarkeit Forderungen der Bergpredigt seinen unrealistisch und unrealisierbar Selbst mit übermenschlicher Anstrengung seinen nicht alle Anforderungen erfüllbar Verschiedene Deutungen: Rede Jesu auf dem Berg nur für die Elite (engeren Jüngerkreis) gedacht Jesus sprach och ,,zum Volk" Rede Jesu habe nur Sinn, wenn die Endzeit bald anbreche Endzeiterwartungen sind in der Bergpredigt nicht zu finden Nicht jedes Wort sei wie ein strenges Gesetz zu befolgen ● Botschaft Jesu ist unerfüllbar und soll den Menschen die Unzugänglichkeit und Angewiesenheit auf Gottes Erbarmen zeigen Nach dem Willen Jesu soll die Lehre befolgt werden; Jesus meint es ernst Das Handeln des Menschen soll sich an den Bedingungen des RG orientieren Jesus entwirft ein lebenswertes Modell des Handelns Würden die Forderungen befolgt, sähe die Welt besser aus „Wie übt man Frieden" von Theologe Jörg Zink ,,Ihr sollt dem Bösen nicht mit Gewalt widerstehen...dann biete auch die andere (Backe) dar" Schlag mit dem Handrücken Angriff & Beleidigung Wird ein solch entehrender Schlag nicht zurückgegeben, wurde derjenige von Freund und Feind verachtet Jesus meint: man soll im Kampf gegen das Böse auf Gewalt verzichten Wer auf Gewalt mit Gewalt antwortet, den fällt kein anderes Mittel ein Gewalt verändert nichts Mit Gewaltlosigkeit soll man Verantwortung für andere Menschen übernehmen zeigt Friedenswillen Durch Gewaltlosigkeit gewinnt man Glaubwürdigkeit Es ist sinnlos mit Gewalt gegen Gewalt vorzugehen Gibt selten einen Alleinschuldigen Jesus: Schuld genommen, gibt Freiheit und Gerechtigkeit, Fordert ,,Bösen" zum Umdenken anregen Gegen Gewalt vorgehen (ohne Gewalt) Jesus will mit Gewaltverzicht Frieden und Gerechtigkeit erreichen Das Böse/ die Gewalt darf nicht ignoriert werden Von Gerechtigkeit sprechen, um Böse zum Nachdenken anzuregen Umsetzbar, innen- und außenpolitisch auf Gewalt zu verzichten, um Frieden herzustellen Bedeutung des Todes Jesu 1. Historische Bedeutung Passionsgeschichten der Evangelien wird hohe Plausibilität zugeschrieben große Übereinstimmung Gesichert: Jesus starb am Freitag vor Passahfest bzw. wurde da von Pontius Pilatus verurteilt Jesus Tod hat verschiedene Gründen: ● Religiöser Grund: Jesus gab seine Lehre als Willen Gottes aus (Vollmachtsanspruch) ● Politischer Grund: aus Sicht der römischen Besatzung galt Jesus als Unruhestifter Wirtschaftlicher Grund: Haupteinnahmequelle vieler Jerusalemer waren die von Jesus kritisierten Geschäfte im Tempel 2. Theologische Bedeutung Früher: Heute: Mensch hat Gott durch Schuld beleidigt Satisfaktionstheorie Tod als Genugtuung für verletzte Ehre Wiedergutmachung Daraus entstehende Entfremdung Blut des Unschuldigen für Blut aller Keine Spur von Liebe widerspricht liebendem Gott Jesus hat durch Tod Treue bewiesen Solidarisch mit Schwachen Zeichen gegen Leid und Tod Christen sollen Kampf gegen Leid aufnehmen Der Glaube an die Auferstehung Jesu Auferstehungsglaube ist außergewöhnlich Evangelien berichten nicht übereinstimmend über die Auferstehung Zweifel an der Glaubwürdigkeit Versuche, die Auferstehung rational zu erklären Betrugshypothese von Herrmann Samuel Reimarus: Die Auferstehung war eine Täuschung/ Erfindung der Jünger • Jünger haben den Leichnam entfernt und behauptet, den Auferstandenen gesehen zu haben O Nicht-Übereinstimmung der Evang 0 Einsatz des eigenen Lebens für einen bewussten Betrug? 0 Größe der Mitwisserschaft/ Gefahr eines Verräters in den eigenen Reihen Visionshypothese von David Friedrich Strauß: Die Auferstehung war eine subjektive Einbildung der Jünger O Alle die gleiche Einbildung? O Überprüfung der ,,Auferstehungserzählung" möglich Evolutionshypothese: ● Der Auferstehungsglaube hat sich aus älteren und nicht-biblischen Vorstellungen entwickelt O Beim auferstandenen Jesus handelt es sich, nicht wie bei den antiken Religionen, um eine historische Persönlichkeit Scheintodhypothese von Dan Brown: ● Jesus ist nicht tot, sondern nur scheintot O Dan Browns Buch ist ein romanhaftes Produkt der Fantasie O ,,Scheintod" durch Kreuzigung unwahrscheinlich Die Auferstehung Jesu von Theologe Hans Küng Der christliche Glaube kann dennoch am Auferstehungsglauben festhalten, denn: Auferstehung ist keine Wiederbelebung zum irdischen Leben, kein Rückgängigmachen des Todes Auferstehung meint eingehen in die Gemeinschaft mit Gott, welche alle raumzeitlichen Kategorien übersteigt, ein Überwinden des Todes Tod: Dimension von Raum und Zeit (,,Himmel") Auferstehung ist nicht historisch, biologisch oder vorstellbar Der Christus des Glaubens- Christologische Hoheitstitel Christus/ Messias: ,,Christus" der Gesalbte Salbung eines Königs als Zeichen seiner Königsherrschaft; besonderer Weiheakt ,,Messias" Rettergestalt Ende der gerechtigkeit, Anbruch des Gottesreiches Jesus als Messias, der die Welt am Ende erlösen wird Kyrios (Herr): Jesus Christus Gott und Herrscher der Welt ● Aramäisch: ehrerbietige Form der Anrede an hochstehende Menschen Anrede für Götter Vorstellung von Jesu Macht und Herrschaft über die Welt Sohn Gottes: ● Alle Israeliten ,,Söhne und Töchter Gottes" ● Friedensstifter • Zeigt Jesu Nähe/ besondere Beziehung zu Gott und seine Vollmacht ● Jungfräulichkeit Marias zeigt, dass Jesus göttlicher Natur ist Logos: ,,Wort"; Dreieinigkeit (Trinität) Schaffen und Sprechen Gottes, wodurch die Welt entstand Das Wort Gottes hat in Jesus menschliche Gestalt angenommen Menschensohn: Bezeichnung einer himmlischen Gestalt, die die Welt richtet Hoheit und Richteramt Jesu; Jesu Vollmacht der Sündenvergebung • Jesus selbst hat den Titel verwendet Q2: Gott- verborgen und offenbar: Gottesrede (Angemessen von Gott sprechen), Der drei-einige Gott (das spezifisch christliche Gottesverständnis), Theodizeefrage (Ist der Glaube an einen allmächtigen und gütigen Gott noch möglich?) Theologie Von ,,theos" (Gott) und ,,logie" (Lehre) Theologie: Lehre von Gott, Sinnvolle Rede über Gott Ist die Beschäftigung mit dem Glauben, ,,vertrauen" Glauben (Beziehungsbegriff) im religiösen Sinne: etwas/ jemandem/ Gott zu vertrauen Im Unterricht nur eingeschränkte Annäherung an das Thema Glaube und Gott sind Größen, de wir nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen können Auch spirituelle Annäherung (z.B. Meditation) im Unterricht nicht umsetzbar zunächst Beschäftigung mit den Glaubensbekenntnissen anderer z. B. aus der Bibel 1. Glaubenszeugnisse der Bibel: Im AT: LB S. 88-91; AB Glaubenszeugnisse im AT Im NT: Abba-Vater (Gott ist die Liebe) LB S.92f.; ,,Ich bin..." (Jesus als Abbild von Gott Vater), AB Glaubenszeugnisse im NT Belegkraft biblischer Glaubenszeugnisse: ● Kein Bibeltext kann Gott in unserem wissenschaftlichen Sinn beweisen In der Bibel geht es nicht um Objektivität In der Bibel geht es um die Beziehung von Menschen zu Gott (,,glauben" im Sinn von ,,vertrauen") ● Jeder muss selbst entscheiden, inwieweit er den früheren Zeugnissen vertraut 4.000 jährige Geschichte von jüdisch-christlichen Glaubenszeugnissen mehr als ein spontaner Einfall oder zurecht-denken Viele Menschen nahmen für ihre Glaubensüberzeugung den Tod in Kauf Die Bedeutung des Wortes ,,Gott" kann niemals in menschlichen Worten (auch nicht in biblischen Texten) vollständig und allumfassen formuliert werden • Gott": höhere, schöpferische, unendliche Wirklichkeit kann nicht von endlichem Denken (und dessen Sprachversuch) ausgesagt werden Menschliche Rede von Gott ist defizitär und von menschlichen Denkkategorien/ Sprachbildern geprägt (,,Vater", ,,Schöpfer", ,,Erlöser") Gottesrede ist anthropomorph (= menschen-gestaltig) Biblische Glaubenszeugnisse können für heute eine Plausibilität haben, die den eigenen Glaubensweg ggf. sinnvoll begleiten Wie stelle ich mit Gott vor? Person, die mit uns, über uns und in uns ist Gott ist da in guten und in schlechten Zeiten Solange wir ihm zugewendet sind, wendet er sich uns zu Schwer, sich Gott als Mensch vorzustellen (Gott hat übermenschliche Fähigkeiten) Stimmen, Meinungen, Aussagen über Gott 1. Meine Gottesvorstellung im Austausch mit anderen: Glauben an Gott?! Wer ist Gott? Person? Kraft? -Woher weiß"/ ,,erfahre" ich Gott? Kann ich Gott wissen? Erziehung, Geistliche, Bibel, Glaubenszeugnisse Denken von Gott? Gott denken ist unmöglich?, Gott ist bloß im Kopf/ ausgedacht?, Gott ist übermenschlich Ein Gott/ mehrere Götter? (Monotheismus/ Polytheismus) Vorstellungen von Gott sind problematisch Sind die Vorstellungen von Gott identisch mit Gott? Gott das, was Menschen nicht erklären können? Gott? Werte und Gebote wichtig!, Ohne Glaube keine Werte (Nietzsche: Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt) Gibt es Gott, wenn niemand an ihn denkt? 2. Ludwig Wittgenstein (1889-1951), Philosoph Man erkennt nicht (erst im Gespräch) wer wie stark an wen oder was eine Person glaubt Glaube ist etwas, was jeder mit sich selbst vereinbaren muss Wie von Gott sprechen? Leo Lionni: Fisch ist Fisch Vorstellungen des Fisches vom Leben an Land Der Fisch kann das leben an Land nicht sehen. Seine Bilder sin der Realität ähnlich, aber auch unähnlich Die Bilder sind ausgehend von seinen Erfahrungen gedacht: Seine Natur macht es ihm unmöglich, eine genaue Vorstellung vom Leben an Land zu bekommen: Der Fisch kann die Lebensweise an Land nur gemäß seinen Erfahrungen vorstellen, dennoch sind die Vorstellungen sinnvoll Die Analogielehre des Thomas von Aquin (13. Jh.) Der Mensch kann Gott nicht sehen. Seine Vorstellungen von ihm sind ähnlich, aber auch unähnlich. Die Vorstellungen von Gott entnimmt der Mensch seinen Erfahrungen: zulässig, da der Mensch von der Schöpfung auf den Schöpfer schließen darf. Die menschliche Natur macht es dem Menschen unmöglich eine genaue Vorstellung von Gott zu bekommen. Der Mensch kann sich Gott nur gemäß seinen Erfahrungen Drei Arten von Gott zu sprechen (LB S.36) Gott ist mächtig Verglich Gottes mit irdischen Eigenschaften: Via affirmativa (=bejahender Weg der Gottesrede): Gottesrede ist bejahend möglich, da Gott als Schöpfer alles geschaffen hat und alles von ihm abhängt. Gott ist nicht mächtig Verneinung irdischer Eigenschaften in Bezug auf Gott Via negativa (=verneinender Weg der Gottesrede): Gottesrede ist verneinend möglich, da er von der Welt verschieden ist Fisch ist Fisch vorstellen und von ihm (in Bildworten) sprechen, dies ist sinnvoll. Mensch ist Mensch Gott ist all-mächtig Unendliche Steigerung irdischer Eigenschaften. Via eminentiae (=außerordentlicher Weg der Gottesrede): Gottesrede ist außerordentlich möglich, weil unsere Vorstellungen von Gott unendlich gesteigert werden müssen, um seine Größe annähernd zu erfassen. Voraussetzung dieser drei Gottesreden ist, dass sich Gott uns zuerst mitgeteilt hat, was biblisch bezeugt ist. Theologisch formulierte Gottesvorstellungen Gott ist kein Rätsel, sondern ein Geheimnis Lösung eines Rätsels hängt rein von menschlichem Denken (Logik und Wissen) ab Religiös macht es wenig Sinn, dass Gott vom Menschen abhängig ist eher andersherum In der Religion geht es um Beziehung/Vertrauen zu einer höheren Wirklichkeit Der Mensch kann Gott niemals vollständig ins Wort bringen (Gott ist keine Denkfigur des Menschen; der Mensch rätselt sein Leben lang) In der Beziehung zu Gott kann er erfahren werden kann zu einem Glaubenszeugnis werden Gott kann nicht vollständig erkannt werden, er bleibt ein Geheimnis Man kann andere, seine Mitmenschen und sich nie wahrhaft erkennen Wie von Gott sprechen? Problem: Begriffe, die dem Menschen zur Verfügung stehen, um Gott zu beschreiben, werden der göttlichen Wirklichkeit nicht gerecht Grenze der menschlichen Erkenntnis Analoge Rede von Gott: Begriffe (oft bildlich) werden verwendet im Bewusstsein der Unähnlichkeit bei aller Ähnlichkeit: Via affirmativa: explizite, positive Gottesrede Sagen, wie Gott ist Via negativa: verneinende Gottesrede sagen, wie Gott nicht ist (Stellt die Radikalität des Anderssein heraus) Via eminentiae: Weg der Steigerung Eigenschaften werden ins Unermessliche gesteigert Wie von Gott sprechen? -Möglichkeiten und Grenzen der Rede von Gott Zur Rede von Gott stehen uns nur Begriffe zur Verfügung, die der endlichen Welt entstammen werden der göttlichen Welt nicht gerecht Gott bleibt ein Geheimnis und entzieht sich aller menschlichen Verfügbarkeit Rede von Gott ist oft bildlich (Vergleiche Metaphern, Symbole) Irdische Begriffe können Gott in seinem Gott-Sein nicht erfassen (eschatologischer Vorbehalt) Analoges Sprechen von Gott Ähnlichkeit von Mensch und Gott; Gott geht weit darüber hinaus Der brennende Dornbusch (Ex 3,1-14) Gott erscheint Mose in Form eines brennenden Der Dornbusch brannte, verbrannte aber nicht Mose steht auf ,,Heiligem Boden" Abgrenzung zur übrigen Welt Mose soll das Volk Israel aus Ägypten befreien Gott sagt ,,Ich bin mit dir" Mose führt die Anweisung Gottes aus (großes Vertrauen) Gott weckt in der Erscheinungsform eines brennenden Dornenbuschen die Neugier Mose Gott spricht Mose an und lässt ihn zu sich sprechen Gott nennt sich ,,Ich bin der Ich bin da" Zusage an den Menschen; kein konkreter Gottesname; Gott bleibt ungreifbar und distanziert Gott der Vater Isaak, Jakob und Abraham; nimmt das Leid seines Volkes Israel wahr; Erwählt Mose als Befreier Dornbusches paradox, Aufhebung der Zeit Mose ist ängstlich, fürchtet sich Gott anzusehen Mose ist von Gott auserwählt; zweifelt an seiner Aufgabe und seiner Glaubwürdigkeit vor dem Volk Israel (bittet um Gottes Namen) Gott tritt gegenüber den Menschen als Begleiter und Beschützer auf; Gott bleibt ungreifbar (Ehrfurcht beim Menschen) Gott als offenbarte Verborgenheit Das Gleichnis vom verlorenen Sohn Sohn wendet sich ab und lässt sich Erbe auszahlen, geht in die Welt, verschwendet das Geld und kehrt zurück zum Vater Sohne wollte unabhängig sein, merkt aber, dass er vom Vater abhängig ist Vater hat ihn vermisst; ist nicht nachtragend Sohn hat den Vater vermisst Vater freut sich, dass der Sohn zurückgekommen ist und lebt; feiert ein Festbedingungslose Liebe; Verbundenheit Sohn sagt, er habe sich gegen den Vater und gegen den Himmel versündigt Will, dass er ein Tagelöhner seines Vaters wird Älterer Sohn war dem Vater immer treu, fühlt sich ungerecht behandelt und weniger geliebt Älterer Sohn fühlt sich eher als Arbeiter für seinen Vater; schätzt seine Lebenssituation nicht Gott bringt allen Menschen die gleiche Wertschätzung entgegen; unparteiisch; schaut nicht auf Verfehlungen Marlies Gielen: Gottes Zu-Neigung zum Menschen Unerschütterliche Hinwendung Gottes zum Menschen Liebe zum Menschen (seiner Schöpfung) als Beweggrund für die Hinwendung Gott-Mensch-Beziehung durch Belastungen und Krisen erschüttert (z.B. Sünden) Gott als (unser) guter Hirte (NT) Zuneigung und Beistand Gottes zum Menschen wird in der Person Jesus erfahrbar Das biblische Bilderverbot: eindeutig mehrdeutig! Bildschaffung ja oder nein? Nein: Ex 20,2-5a „Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung..." Bilderverbot von Vielen als striktes Verbot einer künstlerischen Betätigung gesehen Gebot ist im Zusammenhang mit Fremdgötterverbot zu sehen Gott Israels hat sich ,,in keiner Gestalt" gezeigt (brennender Dornbusch) Die Wirklichkeit Gottes übersteigt alles Gestalthafte; jedes materielle Bild von Gott verfehlt seine Einzigartigkeit, Unverfügbarkeit und Herrlichkeit Menschen können Gott nicht festlegen, da sie nicht über ihn verfügen Grundvoraussetzung für biblische Gottesrede ist die geschichtliche, persönliche und soziale Erfahrung der Menschen Rede/ Bild von Gott ist immer neu zu aktualisieren Wächterfunktion Christliche Tradition: strenge Vorgaben zum Umgang mit Bildern keine Bilderverehrung!! Nicht das Bild, sondern das Dargestellte soll verehrt werden Altorientalische Götter sollen nicht verehrt werden Wahrung des Bundes zwischen Mensch und Gott Peter Knauer (1986): Kann man die Dreifaltigkeit versteh Personworte,,Ich-Du-Wir" Erst im ,,Wir" sind das ,,Ich" und ,,Du" in ihrer Beziehung vollständig ,,Ich": erste Person Gottes, steht am Anfang (,,Vater") Gott ,,Du": zweite Person, ,,Sohn" Jesus Der Sohn ist die göttliche Selbstpräsenz, die den Vater voraussetzt (Verhältnis von Gott zu Gott) ,,Wir": Heiliger Geist in Gott; setzt das ,,Ich" und das ,,Du" voraus; Liebe zwischen den beiden Es geht um unser eigenes Verhältnis zu Gott Wir sind in die Liebe des Vaters zum Sohn aufgenommen ,,Glauben" bedeutet Anteil haben am Gottesverständnis Jesu Drei Personen mit unterschiedlichen Eigenschaften Gemeinsames Merkmal: Selbstpräsenz Verortung des Menschen im Liebesverhältnis zwischen Gott und Sohn im hl. Geist Gott hat Jesus ,,gezeugt, nicht geschaffen" Jesus und ,,Wir" sind die göttliche Selbstpräsenz von Gott Jesus ist die Voraussetzung für das ,,Wir" Wir haben Anteil am Gottesverständnis Jesu Der Glaube an den dreieinigen Gott biblisch und historisch betrachtet 1. Das biblische Fundament der Trinität NT: Aussagen zu Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist Gott gibt sich in Jesus zu erkennen Trotz des Todes Jesu hält Gott die Beziehung zu den Menschen aufrecht Der Heilige Geist befähigt die Jünger, mehr Menschen in die Gottesgemeinschaft einzubeziehen AT: Gott sucht Beziehung zu seiner Schöpfung Gott offenbart sich den Menschen durch Propheten 2. Das trinitarische Bekenntnis der Alten Kirche Frage Wie lassen sich Aussagen über Dreieinigkeit mit dem Monotheismus vereinbaren? Intensives Nachdenken, Auseinandersetzungen innerhalb der Kirche Subordinatianismus: Sohn und Heiliger Geist sind Gott untergeordnet (gottähnlich) Tritheismus: Vater, Sohn, Heiliger Geist seien drei Götter Synode von Nicäa (325); Konzil von Konstantinopel (381) Dein göttliches Wesen existiert in drei ,,Personen" 3. Die Trinitätslehre in der kirchengeschichtlichen Entwicklung Anerkennung der Lehre der Trinität galt als Kennzeichen des wahren christlichen Glaubens Trinitätslehre ist die Grundlage der christlichen Wahrheit Das Denken der Aufklärung stand dem skeptisch gegenüber Lehre der Trinität trat in den Hintergrund 4. Die Rede von der Trinität des 20. Und 21. Jahrhunderts Trinitätslehre hat neue Bedeutung gewonnen Jeder soll damit konfrontiert werden Der Trinitätsglaube in der Auseinandersetzung mit anderen monotheistischen Religionen 1. Trinitätslehre aus islamischer Sicht Es gibt nur einen Gott _Jesus ist nur der Gesandte Gottes (kein Gott) Gott ist einzig Zu sagen, es gäbe drei (Trinität) sei Unsinn 2. Trinitätslehre aus jüdischer Sicht Gibt nur ein Herr Die Einzighaftigkeit und Einheit Gottes würde verletzt, wenn man sagt, es gäbe drei _Trinität ist Verminderung des reinen Monotheismus Jesus ist nicht der Sohn Gottes und nicht die zweite Trinität zu große Würde für einen Menschen Unerlöstheit der Welt zeigt, dass Jesus nicht der gekommene Erlöser ist Glaube und Vernunft- Wie die Gottesbeweise zu verstehen sind ,,Gottesbeweis" ist ein Gedankengang der Gründe für die Existenz eines Gottes anführt Standpunktbezogene Argumentationen: ein bereits Glaubender reflektiert die Grundlage seines Glaubens Glaube und Vernunft soll in ein Verhältnis gebracht werden Wer einen Gottesbeweis entwickelt, traut der menschlichen Vernunft zu, nachvollziehbare und allgemein kommunizierbare Gründe für den Gottesglauben entwickeln zu können Auf der Welt herrscht Ordnung (Gottes geordnete Schöpfung) Gott lässt sich mit menschlichen Dingen erkennen Gottesbeweise argumentieren auf einer abstrakteren Ebene der Vernunft Die Geschichte der Gottesbeweise Grundannahme: Gott existiert Theologen versuchten, das Gottesdasein mit der Vernunft zu beweisen 1. Emmanuel Kant Kritik: Gott kann nicht empirisch bewiesen werden Gott ist unbeweisbar und unwiderlegbar Mensch soll Gutes tun (1. Grundvoraussetzung) Pflicht Sinnhaftigkeit des Handelns Verantwortung (bis ins Jenseits/ Unsterblichkeit) Gott als ganzheitliche Macht, welche dem Menschen zu Sinnhaftigkeit verhilft 2. Aurelius Augustinus Gott = oberste Wahrheit, Güte und Schönheit Menschliche Gedanken über das Wahre, Gute und Schöne sind Abbilder göttlicher Gedanken noetisches Argument 3. Anselm von Canterbury Gott ist ein maximal vollkommenes Wesen Vollkommenheit begründet Gottes Existenz ontologisches Argument 4. Thomas von Aquin Gott, der erste Beweger, der von niemandem bewegt wird Gott, die erste wirkende Ursache, die keine eigene Ursache hat Gott, das Sein, das durch sich selbst notwendig ist (kosmologisches Argument) Gott, als Ursache aller Wesen und ihrer Seinsvollkommenheit (moralisches Gottesargument) Alle Wesen sind auf ein Ziel hin geordnet Gott (teleologisches Argument) 5. John Henry Newman Gewissen als Begründung der Gegenwart Gottes Empfindung von Verantwortung z. B. Schuld bei Missachtung des Gewissens (deontologisches Argument) Hans Zirker: Religionskritik (Begriffserläuterung) ,,Religionskritik": Äußerungen gegen Religion oder Glaubensgemeinschaften Drei Arten von Religionskritik: ● Die immanente (oder interne) Kritik: bleibt auf der Grundlage der Gemeinschaft stehen; erfolgt aus Solidarität (trotz Kritik fühlt man sich der Gemeinschaft verbunden) ● Die interreligiöse Kritik: wechselseitige Konkurrenz der Religionen (z.B. Christentum und Islam); Kritik anderer Religionen (verschiedene Ansichten); keine Bestreitung der Religion, sondern die Sichtung dessen Religionskritik im engeren Sinn (Extern): bezieht sich auf ,,Religion"; Person sieht sich keiner Religion verbunden; Bestreitet die Glaubwürdigkeit der Religion Religionskritik: Auseinandersetzung aus christlicher Sicht (Hans Küng) 1. Religionskritik Feuerbachs Feuerbach habe in vielem Recht Man dürfe Religionskritik nicht ignorieren Der Glaube an Gott kann Menschen von sich selbst entfremden und verkümmern lassen Beim Gottesglauben und der Religion sind Kräfte beteiligt Weil psychologische Faktoren eine Rolle spielen, sei ausgeschlossen, dass diese auf ein reales Objekt (Gott) abzielen umgekehrt kann man aber auch nicht sagen, dass es kein Objekt (Gott) gibt Feuerbach behauptet: Gott sei nur das ins Jenseits projizierte Spiegelbild des Menschen Feuerbachs Religionskritik gehe ins Leere, weil es heute Menschen gibt, die gerade durch den Glauben an Gott selbstbewusst sind 2. Religionskritik Karl Marx Marx: ökonomische Veränderungen, Entwicklung neuer Technologien bewegen die Welt; sorgen für die Entfremdung des Menschen Einfluss der ökonomisch-gesellschaftlichen Faktoren sagt nichts über die Existenz oder Nichtexistenz Gottes aus Der Mensch macht sich Bilder von Gott, das heißt jedoch nicht, dass es Gott nicht gibt Gottesvorstellung sind Menschenwerke; deshalb muss nicht Gott ein Menschenwerk sein Gottesvorstellungen wechseln mit den ökonomischen Verhältnissen Die Entstehung und Auflösung der Religion ist nicht nur eine Folge der gesellschaftlichen Verhältnisse 3. Religionskritik Nietzsches Nach Nitzsches Programm lebten heute viele Menschen (Egoismus, Ellenbogengeschäft) Hinter angeblicher christlicher Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft lägen oft persönliche Schwächen Fraglich, ob der christliche Gottesglaube eine Religion der Schwächeren und glücks- und lebensfeindlich sei Jesus Kreuzestod ist nicht als Zeichen der Schwäche zu sehen Massenmord (wie z.B. Judenvernichtung; Vernichtung der Schwächeren) lässt sich nicht mit dem Glauben an Gott vereinbaren Der Gott der Bibel zeigt sich immer wieder als Gott der Schwachen und erwartet dasselbe von denen, die an ihn glauben Zuwendung darf nicht geheuchelt sein und darf nicht auf die Kosten der eigenen Selbstentfaltung gehen Die griechische Aufklärung _Xenophanes von Kolophon (v.Chr.), Dichter und Philosoph Kritik an den Überlieferten Gottesvorstellungen _Menschen stellen Gott menschenähnlich dar, weil jeder Art ihre Form hätte (ein Ochse würde Gott ochsenähnlich malen) Götter haben nicht alles enthüllt; die Sterblichen finden suchend das Bessere Ein einziger, großer Gott ist den Menschen weder in Gestalt noch Gedanken ähnlich Der Nihilismus Bezeichnet eine individuelle Geisteshaltung/ Welterfahrung und kulturhistorische Strömung Moralische Normen und Werte und Erkenntnismöglichkeiten der Welt werden negiert Der ethische Nihilismus wendet sich von den Handlungsleitsätzen ab, da Freiheit das höchste Lebensprinzip ist Der ontologische Nihilist leugnet das Sein; das Nichts ist die letztgültige Wahrheit Die Religionskritik Friedrich Nietzsches (1844-1900) - Der philosophisch-antichristliche Ansatz Für Nitzsche steht fest, dass Gott tot ist Beim Gottesglauben handle es sich um eine Projektion Die Existenz Gottes wurde als Illusion entlarvt Nietzsche will die Folgen des Todes Gottes bedenken Nietzsche stellt die Folgen des Atheismus in der Parabel ,,Der tolle Mensch" dar Tod Gottes bedeutet den großen Zusammenbruch, trostlose Leere, aussichtsloser Lebensraum und Orientierungslosigkeit Tod Gottes bedeutet Tod für die Menschen Chaos und Nihilismus Haltlosigkeit und Einsamkeit des Menschen Der Mensch hat Gott getötet Bei Nietzsche soll der Mensch selbst Gott werden bzw. ein ,,Übermensch" Onur ein Übermensch könnt den Tod Gottes verkraften Übermensch setzt sich rücksichtslos über die Mitmenschen hinweg (,,Werdet hart") Nietzsche lobt den Wandel der Werte zu Kampf, Hass, Soldaten und den Willen zur Macht Nietzsche will eine gesunde Moral gegen das Christentum, das dies die Schwachen stark und die Starken schwach mache sei gegen die Urinstinkte des Menschen Das Christentum sei eine Ethik der Schwachen Gott ist für Nietzsche eine Erfindung schwacher, kranker Menschen (,,Krankengott") Friedrich Nietzsche: Der tolle Mensch Toller Mensch geht am Vormittag mit einer Laterne auf den Markt, um Gott zu suchen Auf dem Markt waren viele Ungläubige, die lachten Der tolle Mensch sagt, die Menschen haben ihn getötet (,,ihr und ich") Ohne Gott sei die Erde ein Nichts Das Heiligste sei unter den Messern der Menschen verblutet Der tolle Mensch fragt sich, wer die Menschen von ihrer Sünde befreien könne Der tolle Mensch merkt, dass er zu früh ist und die Tat noch nicht bei den Menschen ankam Er wundert sich über die Kirchen, was sie seien, wenn sie nicht Grabmäler Gottes sind Gottesbild: ● Große Menge glaubt nicht an Gott macht sich darüber lustig Tod Gottes wird hingenommen Menschen suchen für alles Gründe/ suchen nach Begründung Gottes im Glauben Mensch macht die Eigenschaften Gottes kaputt, indem er versucht, alles zu erklären Menschen wollen sich auf eine Stufe mit Gott stellen Mensch ist sich seiner Taten nicht bewusst ● Kirche hat keine Bedeutung Friedrich Nietzsche: Deutscher Philosoph, radikalster Kritiker des Christentums ,,Die fröhliche Wissenschaft) von 1882 ,,Der tolle Mensch": ,,toll" im Sinne von ,,verrückt" • Requiem aeternam deo",,Herr, gibt ihm die ewige Ruhe" • Sonne: Lebenskraft und Unnahbarkeit Gottes Meer: Gottes Unergründlichkeit Horizont: Unendlichkeit Gottes Deutung: ● Menschen haben durch andere Beschäftigungen den Glauben an Gott verloren Nietzsche geht davon aus, dass Gott tot ist 19. Jahrhundert: geprägt von naturwiss. Fortschritt, Emanzipation, Autonomiestreben; Zeit des Nihilismus Der ,,tolle Mensch" stellt einen Propheten Gottes dar, für den die Menschen nur Spott übrighaben Gewohnte Ordnung ist gestört; Umwertung der Werte Nihilismus: Der Mensch erkennt die moralische Norm Gottes ab und stellt sich an dessen Stelle Tatsache, dass der Mensch an der Stelle Gottes steht ist vergleichbar mit ,,Nichts" Voraussetzung: existierender Gott (Ursprung/ Grundlage) Der Mensch überwindet die Unergründlichkeit, Unendlichkeit und Unnahbarkeit Gottes Gott als sterbliches Wesen (,,Gott ist tot") Der Mensch wird zur Gottheit erhoben; Menschen glauben nicht an Gott Spott Kritik: Kann der Mensch in der Lage sein Gott zu töten? Mensch kann sich nicht auf die Ebene Gottes stellen Zustimmung: Zweifel an der Gottesexistenz (z. B. durch Unglück, Leid) Die Religionskritik Ludwig Feuerbachs (1804-1872) - Der historisch-philosophische Ansatz Vater des modernen Humanismus (Atheismus) ,,Der erste Gegenstand des Menschen ist der Mensch" in der Gruppe Mensch ist das höchste Wesen und das Maß aller Dinge Gott ist eine Projektion des Menschen Der Mensch sieht sich durch seine Abhängigkeit (z.B. zur Natur) als unvollkommen Gott ist das, was der Mensch gerne wäre; Gott ist das befriedigte Glückseligkeitsstreben des Menschen Gott: Spiegelbilder des Menschen im Jenseits; überhöhte menschliche Eigenschaften/ Wünsche Das Bewusstsein Gottes ist das Selbstbewusstsein des Menschen; die Erkenntnis Gottes ist die Selbsterkenntnis des Menschen Mensch ist fähig, Gott zu denken deshalb muss es aber keinen Gott geben Religion ist eine Einbildung des Menschen Begrenzung des Menschenlebens durch den Tod Der Mensch stattet Gott mit den Schätzen seines Inneren aus und verarmt dadurch Religion ist die Selbstanbetung und Selbstentfremdung des Menschen Diese Selbstentzweiung müsse geheilt werden; Selbstentfremdung müsse rückgängig gemacht werden Feuerbach will die Menschen aus dem Wunschtraum befreien Will ihnen zeigen, dass das, was sie verehren, ihr eigenes menschliches Wesen ist Wenn der Mensch sich die Wesenszüge, die er Gott angeeignet hat, wieder selbst aneignet, so wird er selbst zum höchsten Wesen (Gott) Verhältnisse der Menschen untereinander sind religiöse Verhältnisse; das Leben sei göttlicher Natur Ludwig Feuerbach (1804-1872): Religion als Vergegenständlichung des menschlichen Wesens Gott und Mensch sind eins Gott ist das offenbarte Innere des Menschen Religion ist das Selbstbewusstsein der Menschen Der Mensch sieht sich als Gott betet als sich selbst an Religion ist eine Selbsterkenntnis Hätte der Mensch keine Wünsche, hätte er keinen Gott Trieb, aus dem die Religion hervorgeht: Egoismus Religion ist ein Glückseligkeitstrieb kein echter Glaube Frühe Religion gilt als etwas Objektives Gott wurde angeschaut und angebetet; er stand über den Menschen Mensch betet sich somit selbst an Später Religion wird immer subjektiver; Mensch hat rausgefunden, dass er sich selbst anbetet Grundvoraussetzung: Der Mensch ist unglücklich Ziel: Glückseligkeit erreichen Frühe Religion: Der Mensch erschafft sich seinen eigenen Gott, indem er sein eigenes Wesen auf Gott projiziert Der Mensch betet sein eigenes Wesen an Projektionstheorie Späte Religion: Der Mensch erkennt das menschliche Wesen in Gott Mensch und Gott sind auf einer Ebene Kritik: Gott spielt für den Menschen keine Rolle mehr Projektionstheorie ist eine Behauptung ohne Beweise ● Gottesglaube als Grund für Freiheit und Mündigkeit von Menschen Die Religionskritik von Karl Marx (1818-1883) – Eine Einführung Biografie: Immigrant in Belgien • Veröffentlichung Kommunistisches Manifest Exil in London Verlust von 3 von 6 Kindern Studiert, verlobt mit Adliger geklärt, aufgewachsen Begegnung mit Engels im Pariser Exil ● Armut Geschichtsverständnis: Denkt, dass Unwissenheit noch nie etwas gebracht hat Industrie und Bankkapital sollte zur Herrschaft kommen Kommunismus als ,,Schreckwort" Politische Ideen: Gegen die Klassengesellschaft ● Denkt, dass man erst noch warten muss Frühe Motive der Religionskritik Biblische Aufklärung mnasium Es gibt keinen anderen Gott Ekeine Formen von anderen Götterbildern Derjenige, der sich selbst seinen Gott erschafft irrt und verliert an Wert Elsehen nicht die Wahrheit Materialien sind dafür da, um Brot zu backen, wärmen, aber nicht um Götzenbilder zu erschaffen Griechische Aufklärung Menschen glauben, Götter seien wie sie Jede Art sieht sich als Gottes Abbild Aus der Luft gegriffen, Menschen suchen sich das Bessere und beschönigen Keinerlei Ähnlichkeit Gottes mit den Sterblichen Fragment über den Ursprung der Religion Drei Stufen der menschlichen Entwicklung nach Kritias: 1) Mensch ist dem Leben untergeordnet, wird eher als Tier dargestellt 2) Menschen stellen Gesetze auf, denken sie hätten das Recht Herrscher zu sein; Verhinderung öffentlicher Gewalt; Trotzdem noch Gewalt im Verborgenen 3) Erfindung Götter-Furcht; Einführung Überirdisches; göttliche Wesen sehen Egal, wie sehr der Mensch versucht Gott zu verstehen, ist er nicht in der Lage, sich Gott vorzustellen bzw. ihn zu erfassen Argumente für und gegen die Religion Pro Ist in einer Gemeinschaft Gottvertrauen, gibt einem Kraft Übernatürliche Dinge können erklärt werden Bekommt Hoffnung von Gott Gibt einen Lebenssinn Liebe Gottes, auf die man vertrauen kann@Vorbild für Nächstenliebe Kraftquelle; Traditionen/ Rituale und hören alles (auch das Verborgene); Menschen entwickeln Vernunft und Ängste; Ende der Gesetzlosigkeit; Gott als Schreckmittel ? Kritik: Gott wurde von Menschen als Schreckmittel erfunden Contra Kann Dinge nicht objektiv betrachten Stellt Erwartungen Gegensätzliche Meinungen werden teils kritisch begutachtet Nur Hypothesen, nicht bestätigt Extreme Auslegung Gruppenzwang, Glauben ohne kirchliches Engagement ausleben Religion und Kirche sind veraltet, Kirche fehlt bei Jugendlichen (veraltetes Menschenbild) Religion kann Ängste schüren; Schränkt die eigene Sicht auf die Welt ein Q3: Ethik- die Frage nach Gut und Böse: Moralisch Argumentieren (Modelle der Ethik), Engagement der Kirche für den Lebensschutz, Herausforderungen für Kirche und Ethik durch neue Erkenntnisse in Biologie und Medizin Einführung Ethik: Die Frage nach dem rechten Handeln Richtiges Handeln stellt uns an Anforderungen und Ansprüche Handeln muss sich an den Ansprüchen messen Entscheidungen (privat, gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich) fordern uns zur Handlung heraus Fülle an Handlungsoptionen Handlung müssen wir vor uns und anderen verantworten können Ethik: frage nach den guten" und richtigen" Handeln Vielfalt ethischer Ansätze Reflexionen, denen gesellschaftlicher Bezug beachtet werden muss Albert Schweitzer: Ethik fordert nur Zweckmäßiges und Erfüllbares; Ethik ist eine Wildnis, in welcher die Richtung vorgegeneben ist, jeder muss sich jedoch seinen Weg suchen setzt Bewusstsein und Hinterfragen der Prinzipien, Überzeugungen und Grundwerte voraus Abwägen zwischen Handlungsalternativen verantwortliches Handeln ist vor den Hintergrund globaler Probleme schwerer geworden Philosophische Modelle der Ethik: Glücks- und Tugendethik (Aristoteles, 384-322 v.Chr.) Höchstes Ziel des Strebens und Lebensziel: Besitz des Gutes Glückseligkeit Glückseligkeit suchen wir, um glücklich zu sein vollkommenstes und selbstgenügsames Gut, Endziel des Handelns Glück ist machbar, man muss es sich erarbeiten Frage nach der richtigen Art zu leben Lebensweise soll sich an der Tugend ausrichten Derjenige, der das Gute kennt, handelt danach (Sokrates, Platon) Aufgabe der Philosophie: Menschen in den Stand des Wissens um das Gute zu versetzen Moralisch gutes Handeln ist vernunftgeleitet (Aristoteles) ● Stellt sich nicht durch das Wissen um das Gute ein ● Maßstab für moralische Beurteilung ist freiwillig Glückseliger Mensch: glücklich, tugendhaft, geistige und körperliche Kräfte Verwirklichung der Kardinaltugenden: Gerechtigkeit, Klugheit, Tapferkeit, Besonnenheit Leidenschaften und Handlungen haben ein Übermaß, ein Mangel und eine Mitte Tugend ist ein Verhalten der Entscheidung anstrengend Begründet durch die Mitte in Bezug auf uns, unsere Mitte ist durch Vernunft bestimmt Nicht alles hat Raum für eine Mitte Schadenfreude, Neid, Ehebruch, Diebstahl, Mord in sich selbst schlecht, kein richtig oder falsch, kein Mittelwert Mitte von Furcht und Mut: Tapferkeit (Übermaß: Tollheit, Mangel: Feigheit) Ethische Tugend ist eine Mitte zweier Schlechtigkeiten (Übermaß und Mangel) Nicht einfach die Mitte zu treffen das Richtige ist selten, lobenswert und schön Epikur: Besonnenheit (zurückgezogenes, lustvolles Leben) Seneca: gesellschaftliches Engagement, um Glückseligkeit zu erreichen Philosophische Modelle der Ethik: Klassischer Utilitarismus (Jeremy Bentham, 1748-1823) Konsequentialistische Ethik der Gegenwart Das Urteilen über die moralische Richtigkeit oder Falschheit von Handlungen hängt von der Qualität der Handlungsfolgen ab Nicht: was der Handelnde beabsichtigt hat, sondern die eingetretenen Folgen (Ursachen, Wirkung) Leid und Freude bestimmen Richtigkeit und Falschheit Orientiert sich am Prinzip der Nützlichkeit missbilligt Handlungen, die das Glück der Gruppe vermindern; billigt Handlungen, die das Glück der Gruppe vermehren Glückseligkeit wird durch Vernunft und Recht erreicht. Auch für die Regierung gültig ein Objekt ist nützlich, das Gewinn, Vorteil, Freude, Gutes und Glück bringt (Unheil, Neid, ... bewahren) KRITIK: Interesse der Gemeinschaft = Summe der Interessen der verschiedenen Glieder sollte durch die Vernunft grundgelegt werden Verfahren zur Ermittlung der unmittelbarsten betroffenen Personen: Wert der Freude, die in erster Linie hervorgebracht wird Wert des Leids, das in erster Linie hervorgebracht wird direkt, kurz- und mittelfristig ● Wert der Freude, der in zweiter Linie hervorgebracht wird Wert des Leids, das in zweiter Linie hervorgebracht wird indirekt, langfristig Addition der Werte aller Freuden und allen Leids (überwiegt die Freude ist die Handlung gut) Wiederholung dieses Verfahrens mit allen betroffenen Personen Wird nicht erwartet, dass das Verfahren vor jedem Urteil durchgeführt wird Es soll jedoch immer im Blick sein und sich dem eigentlichen Verfahren annähern Bsp: Verschieben einer Klassenarbeit Komplexität und Undurchschaubarkeit der langfristigen Folgen schwer abzuwägen Kein Minderheitenschutz Jedes Verbrechen wäre gerechtfertigt, wenn er Täter einen Zweck verfolgt, der das Mittel heiligt (Mord an einem Attentäter) Man liefert das sittliche Urteil der Menschen der Intelligenz von Experten aus (Qualität der Handlung nicht direkt ablesbar) Unsere sittliche Verantwortung ist nur dann konkret, wenn sie begrenzt ist, sodass man nicht alle Folgen des Handelns verantworten muss Handlungsweisen (z.B. Mord) sind überall schlecht Kalkül der Folgen hat ein Ende Philosophische Modelle der Ethik: Präferenzutilitarismus (Peter Singer, *1946) _Moralische Urteile müssen von einem universalen Standpunkt aus getroffen werden Eigene Wünsche, Bedürfnisse, Interessen (Präferenzen) zählen nicht mehr als die von anderen Die Präferenz andere muss bei Entscheidung mitberücksichtigt werden Vorhandene Präferenzen werden abgewägt und der Handlungsverlauf wird gewählt, der die meisten Präferenzen der Beteiligten befriedigt Handlungsverlauf, der die besten Konsequenzen hat Das tun, was die Präferenzen der anderen fördert Prinzip der gleichen Interessensabwägung: Ähnliche Interessen der von unserer Handlung betroffenen Personen haben gleiches Gewicht Unparteiisch ● Grundvoraussetzungen zur Interessensbildung: Fähigkeit zu leiden oder sich zu freuen Grenze der Empfindungsfähigkeit = Grenze für die Rücksichtnahme auf die Interessen anderer Linderung des größten Leidens hat Vorrang Bsp: Pferd schlagen ist besser, als Baby schlagen ,,menschliches Wesen" ist ,,Mitglied der Spezies Homo Sapiens", Fötus ist vom ersten Moment an menschliches Wesen KRITIK: Indikatoren des Menschseins: Selbstbewusstsein Selbstkontrolle Sinn für Zukunft und Vergangenheit Kommunikation ● Neugier Mit anderen Kontakt knüpfen, sich kümmern Gibt Mitglieder unserer Spezies, die nicht Person sind (z.B. komatöse Patienten, schwer kranke Föten, Demente); und Personen, die nicht Mitglied unserer Spezies sind Rationales, selbstbewusstes Wesen/ empfindungsfähiges Wesen ,,Person": ● Selbstbewusst ● Hat Vergangenheit und Zukunft Hat Zukunftspläne, zukunftsorientiert Tötet man jemanden, durchkreuzt man dessen Zukunftspläne und verletzt seine Präferenzen Bestimmung des ,,Personseins" schwierig ,,Eigenschaften" einer ,,Person" nicht gerecht Argumentieren mit potentiellen Eigenschaften Sprechen z.B. behinderten Menschen das Personsein ab schwere Abgrenzung zwischen Person und nicht-Person das Absprechen des Personseins nimmt Menschen ihr Würde Philosophische Modelle der Ethik: Gesinnungsethik (Immanuel Kant, 1724-1804) Autonomie: Selbstgesetzgebung (freiwillige Einsicht in das moralisch gebotene, Freiheit des menschlichen Willens) Richtiges Handeln muss allgemeingültig begründet werden Kategorischer Imperativ: unbedingt gültige Handlungsaufforderung, muss als allgemeines Gesetz dienen können 1) Selbstzweckformel: ,,Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als auch in der Person eines anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest" Jedes vernünftige Wesen existiert als Zweck an sich selbst Andere sollen einen Vorteil aus deinem Handel ziehen Mittel Handlung; Zweck =Ziel Sachen: relativen Wert, Mittel Personen: vernünftige Wesen, Ziel: Selbstzweck Die vernünftige Natur existiert als Zweck an sich selbst (Egoismus) subjektives Prinzip menschlicher Handlungen, objektives Prinzip aller vernünftiger Wesen Alle Gesetze des Willens müssen daraus abgeleitet werden können Bsp: Den, den wir zu belügen vorhaben, nutzen wir als Mittel, um eigene Ziele zu erreichen 2) Universalierungsformel: ,,Handle nur nach derjenigen Maxime (= Handlungsgrundsatz), durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde" Allgemeinheit des Gesetzes Man muss wollen können, dass eine Maxime unserer Handlung ein allgemeines Gesetz werde (Kanon der moralischen Beurteilung) Gibt keine Ausnahmesituation Bsp: Geld borgen mit dem Gewissen, es nicht zurückzahlen zu können niemand würde einem anderen mehr Geld leihen, weil er weiß, er würde es nie zurückzahlen Fridrich Nietzsche: Moral- und Religionskritik Sklavenmoral: ● Nützlichkeitsmoral Gegensatz von Gut und Böse Der Gute: ungefährlich, gutmütig, leicht zu betrügen, dumm Mitleid, Geduld, Fleiß, Demut Herrenmoral: ● Der Gute: vornehm, mächtig, höhergestellt, empfinden ihr Tun als gut, schaffen Werte Wertebestimmend 0 Moralische Weltunterscheidungen Kritik am Christentum: ● Religion des Mitleidens Man verliert Kraft, wenn man mitleidet Leiden wird durch Mitleiden ansteckend Krafteinbuße Gesamteinbuße an Lebensenergie ● Mitleiden kreuz das Gesetz der Entwicklung (Gesetz der Selektion) Depressiver Instinkt kreuzt den Instinkt, der auf Lebenserhaltung und Werterhöhung aus sind ● Christliches Mitleid ist ungesund Die zwei Argumentationstypen bei ethischen Begründungen: Eine Urteilsbegründung nennt man deontologisch (= Pflicht), wenn eine Handlung oder ein Verhalten aus sich heraus als richtig qualifiziert wird und zur Pflicht gemacht wird Bsp: Gesinnungsethik Immanuel Kant Eine Argumentation nennt man teleologisch (= Ziel), wenn eine Handlung von ihren Folgen her beurteilt wird Bsp: Utilitaristische Ethik Jeremy Bentham, Peter Singer In der Mitte liegt die Glücks- und Tugendethik Aristoteles Das alttestamentliche Menschenbild als Grundlage einer christlichen Ethik (Gen 1-2) Grundlage einer christlichen Ethik ist das biblisch-christliche Menschenbild Schöpfungsbericht betrachten (Gen1-12) Zeitlos gültige Aussagen über das Wesen des Menschen keine naturwissenschaftlichen Berichte Bedingungen des menschlichen Lebens Erste Schöpfungsgeschichte Gen1,1-2,4a 6.Jh. vor Christus: Mensch als Abbild Gottes Gott als Vorbild für unser Handeln ● Mensch ist von Gott gesegnet ● Menschen sollen herrschen, sich die Erde unterwerfen Mann und Frau: fruchtbar sein, sich vermehren ● Pflanzen als Nahrung ● Pflicht: Bewahrung der Schöpfung Gottes Mensch hat Würde Erde geschaffen als Grundlage menschlichen Lebens Zweite Schöpfungserzählung Gen2,4b-3,24 um 900 vor Christus in Israel entstanden: Mensch ist aus der Natur entstanden, ,,natürlich" Mensch ist ein lebendiges Wesen, bekommt einen Lebensatem Mensch soll nicht alleine bleiben Tiere, Frau ● ● Frau entsteht aus der Rippe des Mannes Mann & Frau verbindet ein Ursprung (1) Der Mensch als Geschöpf Gottes (Geschöpflichkeit) Der Mensch existiert in Beziehung/ Relation zu Gott _Mensch ist Geschöpf Gottes, vergänglich, lebt in der vorgegebenen Schöpfung Gott schenkt dem Menschen Lebensgeist (Lebensatem), spricht mit ihm Mensch ist ein Erdling, vergänglich/ endlich (vom Ackerboden zum Staub) Menschlichkeit ist nicht selbstverständlich, sondern von Gott gegeben Wertigkeit Mensch (,,adam") ist Geschöpf Gottes Existenz eines jeden Menschen ist gewollt, weil sie im Schöpfungswillen begründet liegt Mensch ist Geschöpf Gottes, darf sich selbst zum absoluten Herrn und Macher seiner selbst machen ● ● (2) Der Mensch als Bild Gottes (Gottesbildlichkeit) Der Mensch ist Stellvertreter Gottes in der Schöpfung „Herrschaftsauftrag" des Menschen Verantwortung, die Schöpfung zu bewahren und für sie Sorge zu tragen (Lebensordnung) Aufgrund der Gottesbildlichkeit kommt jedem Menschen eine unveräußerliche Würde zu Mensch ist geistesbegabter, liebender Repräsentant Gottes ,,herrschen": ,,kabasch", seinen Fuß auf etwas setzen ,,euch unterwerfen": ,,radah", Regierungstätigkeit Herrschaftsvorstellung im Sinne eines leitenden, führenden, sorgenden Hirten (3) Der Mensch als Beziehungswesen _Der Mensch lebt in Beziehung zu Gott, der Welt und seinen Mitmenschen (Schöpfung) Soziales Wesen _Frau ist gemeinsam mit dem Mann und mit ihm ein gleichwertiges Gegenüber Wesensgleichheit _Menschliches Leben gelingt nur in liebenden, verantwortlichen und partnerschaftlichen Beziehungen ,,adam" = Mensch (Gattungswesen ohne Geschlecht) Neues Testament: frühe Kirche: Glaube, Liebe, Hoffnung Liebe ist am größten Vollendung des Glaubens in der Liebe Einander lieben, um die Verbindung zu Gott aufrecht zu erhalten Wer nicht liebt hat Gott nicht erkannt Offenbarung der Liebe Gottes durch Jesus Gottes Liebe erkennen und annehmen Gott liebt uns, also sollen wir einander lieben Leitlinien einer christlichen Ethik Georg Bubholz: Handeln aus christlicher Motivation Christentum hat keine eigene Ethik Aufforderung zur Gottes- und Nächstenliebe Gott hat uns geliebt Wenn wir einander lieben, lebt Gott in uns Wer Gott liebt, muss auch seinen Bruder lieben (aber auch Feindesliebe) Wer sich selbst liebt, kann auch eher andere lieben (Gleichgewicht finden) Einen anderen zu lieben bedeutet ihn so anzunehmen, wie er ist Wer Liebe erfährt, kann sich selbst besser annehmen Gottes- und Nächstenliebe als Grundhaltung für christliches Handeln Goldenen Regel: Handlung auf ihre Richtigkeit prüfen ,,Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch" 10 Gebote/ Verbote Was nicht verboten ist, ist erlaubt Ethische Ansprüche wecken Erinnerung an Gottes Freiheit stiftendes Handeln an Israel Normen stecken Grenzen ab, innerhalb der Grenzen können Menschen frei handeln Entwicklung zeitbedingt gültiger ethischer Modelle Tugend: eine Haltung, die zu etwas taugt, nützlich ist Tugenden des Christentums: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Besonnenheit, Glaube, Hoffnung, Liebe Laut christlicher Auffassung komme es auf die gute Absicht an, nicht auf die Folgen Eine gute Absicht mit schlechten Folgen reiche nicht Eine Handlung zeugt erst von Verantwortung, wenn Folgen in die ethische Bewertung miteinbezogen werden Verantwortungsethik: eine Handlung sollte unterlassen werden, wenn man nicht um deren Folgen weiß Handlungen differenziert betrachten Problem: oft sind Folgen nicht so schnell oder vollständig zu ermitteln Mensch hat eine unveräußerliche Würde (,,Gottesbildlichkeit"), vor Gott sind alle gleich Liebe ist ein wesentliches Element beim moralischen Handeln Christliches Handeln ist nach dem Modell der Nachfolge Jesu begründet Orientierung an ethischen Impulsen Film: Beim Leben meiner Schwester _Erzeugen eines Retterkindes mittels PID (IVF), um Blutkrebskranke Tochter zu retten _Retterkind hat Blut (Nabelschnurblut) und brauchbare Organe (Niere) für die kranke Tochter _Anna (Retterkind) fühlt sich ausgenutzt; als Ersatzteillager; nimmt sich einen Anwalt (auf Anweisung der großen Schwester) und geht vor Gericht _Anna wird durch OPS zunehmend in ihrem Leben eingeschränkt, sie lebt für jemand anderen, kommt sich ungeliebt und ungewollt vor Anna lehnt OP ab Todesurteil für Kate Kate ist abhängig von Anna; fühlt sich schuldig, dass sie Anna weh getan haben; wegen ihr werden ihre Geschwister vernachlässigt Kate bittet Anna nicht weiter für sie zu spenden Kate verbring eine schöne letzte Lebenszeit mit einem krebskranken Jungen Ist das moralisch vertretbar? Babys sind nicht aus Liebe gezeugt Mithilfe der PID (von der Kirche abgelehnt) Schutzanspruch des Retterkindes _Embryonen/ Kleinkinder: keine Möglichkeit der Einwilligung sind Mittel zum Zweck _Medizinische und psychische Belastungen des Kindes beachten Man darf nichts erzwingen PID ist in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig Eigene Meinung: Kind sollte selbst entscheiden können Zweck des Retterkindes: eigenes Leben für jemand Kranes opfern Retterkind fühlt sich unter Druck gesetzt (Leistet es Widerstand stirbt jemand) Kind fühlt sich ungeliebt Pro Rett ind Ein anderes Kind hat Chance auf Leben Möglichkeit das eigene Kind zu retten 2 Leben werden erhalten/ geschaffen Alternativlösungen: Nur minimale Eingriffe ohne Zustimmung des Kindes Ab gewissem Alter/ gewisser Größe des Eingriffs braucht man die Einwilligung des Kindes Psychologisches Gutachten, Aufklärung Pränataldiagnostik (PND): vorgeburtliche Diagnostik; Tests, die nach Hinweisen auf Fehlbildungen beim ungeborenen Kind suchen; nicht immer eindeutig Contra Retterkind Willen des Kindes muss berücksichtigt werden Kind wird zum Mittel als Zweck geboren Kind erleidet psychische und physische Schäden Recht aus Unversehrtheit des Kindes bleibt unbeachtet Erwartungen an ein Retterkind sind höher als Erwartungen an ein ,,normales" Kind Gehen über Voruntersuchungen hinaus Gezieltes Suchen von Fehlbildungen, erblich bedingten Krankheiten oder Chromosomen-Abweichungen Eltern suchen Gewissheit/ Beruhigung Pro Beruhigung der Eltern Mögliche Entwicklungsstörungen, Behinderungen oder erbliche Krankheiten können erkannt werden Frühzeitige Erkenntnis über Behinderung kann Startbedingungen des Kindes verbessern (Therapien oder optimale Erstversorgung nach der Geburt) bessere Planung, Risiken vermeiden Contra Keine Garantie für ein gesundes Kind/ Eindeutigkeit Nur ein Teil möglicher Erkrankungen kann vor der Geburt erfasst werden Testergebnisse nicht immer eindeutig können weitere Untersuchungen nach sich ziehen Möglichkeiten eines gesunden Kindes Ersttrimester-Screening zum Feststellen von Trisomie 21 Kann Mutter des Kindes retten Entwicklungsstörungen können erkannt, in den meisten Fällen jedoch in der Schwangerschaft nicht behandelt werden Krankheiten können übersehen werden Grad der Krankheit/ Behinderung und die damit verbundenen Einschränkungen schwer bestimmbar Fehlalarme sind möglich (Verunsicherung) Mec ische Risiken (z.B. Fehlgeburten) stören Beziehung zwischen Mutter und Kind Nicht-invasive Verfahren Unauffällige Ergebnisse können verunsichern (bei vorhergegangener Fehlgeburt oder erblichen Vorerkrankungen) Positive Ergebnisse verlangen schwere Entscheidungen ab (Abtreibung?) Begrenzte Handlungsoptionen (Abtreibung: ja/nein) Fast alle Kinder werden gesund geboren Wenige Krankheiten/ Behinderungen sind angeboren und nicht vor der Geburt zu erkennen -_____Im Fall einer negativen Diagnose haben Eltern den Anspruch auf kostenfreie psychosoziale Beratung (Schwangerschaftsberatungsstellen) _Frau hat Entscheidungsgewalt über Abtreibung oder nicht Abtreibung stößt auf Abstoß in der Gesellschaft, behindertes Kind eventuell auch Methoden der PND: ● Invasive Verfahren O Eingriffe in den Körper der Mutter O Fruchtwasseruntersuchung, Nabelschnur-Punktion, Plazenta-Punktion erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt O Ultraschall und Bluttests O Greifen nicht in den Körper ein O Nackenfaltenultraschall, Feindiagnostik, Bluttests (Ersttrimester, Zweittrimester, genetischer Bluttest für die Feststellung von Tris21 PND-Untersuchungen müssen selbst bezahlt werden, solange es keinen Verdacht auf Auffälligkeiten gibt; ergeben sich Anzeichen auf Fehlbildungen werden die Leistungen von der Kasse übernommen Frauen über 35 haben Anspruch auf bezahlte Fruchtwasseruntersuchung Frau muss genetische Untersuchungen schriftlich einwilligen (Recht auf Nichtwissen) Rechtslage: Bei einem Schwangerschaftsabbruch müssen Regeln und Fristen eingehalten werden • Rechtswidrig, aber unter bestimmten Voraussetzungen straffrei Auf Grundlage einer medizinischen oder kriminologischen Indikation möglich Beratungsregelung: 0 Schwangere muss den Abbruch verlangen O Schwangerschaftskonflikt-Beratung muss in einer anerkannten ● O 0 0 Medizinische Indikation: Beratungsstelle stattgefunden haben Zwischen Ausstellung des Beratungsscheins und Eingriff müssen mind. 3 Tage liegen Nicht mehr 12 Wochen nach der Empfängnis Abbruch muss von einem Arzt durchgeführt werden, der nicht die Konfliktberatung durchgeführt hat Straflosigkeit gilt nur für Schwangere, Arzt macht sich strafbar; Keine Bestrafung der Frau, wenn sie unter besonderer Bedrängnis stand (z.B. Vergewaltigung) 0 Macht einen Schwangerschaftsabbruch nicht rechtswidrig O Arzt muss die Schwangerschaft als Gefahr für das Leben, die seelische oder körperliche Gesundheit der Schwangeren erklären z. B. bei mit PND festgestellten Gefährdungen des Wohles des Kindes oder der Frau 0 Zwischen ärztlicher Diagnose und der Indikationsstellung müssen mind. 3 Tage liegen (außer bei Lebensgefahr der Frau) 0 Schwangere muss über medizinische Aspekte des Schwangerschaftsabbruchs beraten werden und über Möglichkeiten der psychosozialen Beratung informiert werden (Ärzte müssen auf Wunsch Kontakt zu Beratungsstellen vermitteln) 0 Schwangere muss den Abbruch, die Indikation und den Verweis auf Beratungsstellen schriftlich bestätigen Der Arzt, der den Schein ausgestellt hat darf nicht der durchführende Arzt bei dem Schwangerschaftsabbruch sein Schwangerschaftsabbruch ist mit medizinischer Indikation auch nach der 12. Empfängniswoche straffrei möglich O Kriminologische Indikation: 0 Ärztliche Einschätzung, dass Schwangerschaft durch Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauch entstanden ist 0 Vor 14. Lebensjahr immer kriminologische Indikation O Keine Beratungspflicht, Anspruch auf Beratung O Schwangerschaftsabbruch nicht später als 12 Wochen nach der O Empfängnis Der Arzt, der den Schein ausgestellt hat darf nicht der durchführende Arzt bei dem Schwangerschaftsabbruch sein Schwangerschaftsabbruch mit kriminologischer Indikation bis zur 12. Schwangerschaftswoche (nach Empfängnis) möglich Sichtweisen katholische Kirche ● Würde einer Person von der Empfängnis bis zum Tod ,,ja" zum menschlichen Leben Körper eines Menschen darf nicht auf Summe seiner Zellen reduziert werden Kind entwickelt sich mit einem Ziel, das nach der Geburt offenbar wird Ethisches Kriterium (Eingriff in menschlichen Embryo): Mensch muss von seiner Empfängnis als Person geachtet und behandelt werden (hat unverletzliche Rechte der Person) Wert kommt allen zu, jeder muss geachtet werden ● Diskriminierung aufgrund biologischer, psychischer, kultureller oder gesundheitlicher Entwicklungen ausschließen Gottesbildlichkeit, Liebe Gottes zum Menschen offenbart den Grad der Liebe (Nächstenliebe) ● Menschliches Leben ist: Offenbarung Gottes, Zeichen seiner Gegenwart und Spur seiner Herrlichkeit auf der Welt gegen PND, Schwangerschaftsabbruch Sichtweise Peter Singer ● Mensch muss Eigenschaften wie Rationalität, Autonomie und Selbstbewusstsein haben, damit es verwerflich ist, ihn zu töten missgebildete Säuglinge haben diese Eigenschaften nicht (Schlussfolgerung bezieht sich auf alle Säuglinge) Amniozentese, um z.B. Geschlecht oder genetische Schäden (Tri21) festzustellen Betrachtet man Neugeborene oder Föten als ersetzbar gilt: Amniozentese mit Abtreibung hat Vorteile Nicht alle schweren Einschränkungen werden erkannt ● Eltern können über Abtreibung entscheiden (Entscheidung darf nicht nur auf Behinderungen beschränkt werden) Betrachtet man Neugeborene nicht als Wesen, könnte man sie nach einem umfassenderen Wissen nach der Geburt töten nicht moralisch gleichbedeutend mit der Tötung einer Person (kein Unrecht) ● Präimplantationsdiagnostik (PID): Verfahren, das eine Diagnose an Embryonen ermöglicht, die durch extrakorporale Befruchtung mithilfe der In-Vitro-Fertilisation (IVF) gewonnen werden 1-2 Zellen eines Embryos im 8-Zell-Stadium wird entnommen und hinsichtlich krankheitsrelevanter Mutationen oder Chrmomsomenanomalien untersucht (auch Geschlecht, Haarfarbe oder Eignung als Spenderkind) Ist der Embryo gesund, hat keine Defekte oder bestimmte Merkmale (Geschlecht) wird er in die Gebärmutter übertragen Indikatoren für PID-Anwendungen: Alter der Frau über 35 J., wiederholt erfolglose IVF-Behandlungen, wiederholte Fehlgeburten Zellen sind im 8-Zell-Stadium totipotent, aus ihnen können sich je eigenständige Embryonen entwickeln ethisch und rechtlich problematisch Vorschlag: Entnahme der Zellen im Blastozystenstadium entnehmen, sind pluripotent ☐engere Zellverbindungen, größere Gefahr der Verletzung einzelner Zellen (Untersuchungsprobe wird verunreinigt), häufig Zerstörung des Embryos Rechtslage: ● Lange unklar Embryonenschutzgesetz: Freiheits- oder Geldstrafe, wenn ein extrakorporal erzeugter Embryo zu nicht seiner Erhaltung dienenden Zwecken abgegeben wird (anderer Zweck als Herbeiführung einer Schwangerschaft) Versuch ist strafbar Embryo: befruchtete, entwicklungsfähige menschliche Eizelle ab der Kernverschmelzung dazu zählt jede entnommene totipotente Zelle Unstrittig, ob PID an totipotenten Zellen verboten ist PID an pluripotenten Zellen ist nach Embryonenschutzgesetz keine Straftat PID im Grundsatz verboten • Zulässig, wenn aufgrund einer genetischen Veranlagung bei Eltern schwerwiegende Krankheiten beim Kind oder Toten- oder Fehlgeburten wahrscheinlich sind ● Freiheitsstrafe, wenn totipotente Zellen genetisch untersucht werden O ● Herbeiführung der Schwangerschaft nur mit schriftlicher Einwilligung der Frau PID ist nicht rechtswidrig, wenn schwerwiegende Schädigungen zur Toten- oder Fehlgeburt führen würde Bedingungen: Aufklärung und Beratung über medizinische, psychische und soziale Folgen Einwilligung der Frau O 0 0 Durchführung nur an zugelassenen Zentren für PID, die über notwendige diagnostische, medizinische und technische Möglichkeiten verfügen Durchführung der PID von qualifizierten Ärzten Sichtweise Peter Singer: ● PID bewahrt Frauen davor, genetisch defekte Embryonen abzutreiben Embryo ist Mitglied der Spezies Homo Sapiens Menschen haben aufgrund ihrer geistigen Fähigkeiten (Selbstbewusstsein, Rationalität, Sittlichkeitsgefühl, Autonomie) das Recht auf Leben Person Embryo ist keine Person, kein menschliches Wesen, hat keine der genannten geistigen Fähigkeiten, kein Hirn, kein Nervensystem Embryo muss mindestens über Empfindungsfähigkeit verfügen, um moralische Beachtung zu bekommen ansonsten kann man ihm nicht schaden ● Sichtweise katholische Kirche: PID hat Vernichtung der gen- oder chromosomdefekten Embryonen als Folge ● Qualitative Selektion und Beseitigung (frühabtreibende Praxis) Eugenische Mentalität: Niederträchtige und verwerfliche Denkart Macht den Wert eines Menschen an Normalität und physischem Wohlbefinden festbahnt der Legitimation von Kindestötung und Euthanasie den Weg • Embryo als ,,Labormaterial": verändert und diskriminiert die Menschenwürde Jeder hat gleiche Würde Plan der Eltern, gesellschaftlicher Stand und physischer Entwicklungsstand rechtfertigen Tötung nicht Krankheit und Behinderungen gehören zum Menschsein dazu, geht alle etwas an Eine solche Diskriminierung ist unsittlich und unannehmbar ● Hindernisse, die Anerkennung und Schutz behinderter Personen untergraben sind zu beseitigen ● Ethischer und rechtlicher Status von behinderten Menschen wird nicht anerkannt Weitere Sichtweisen: Embryonen haben Würde- und Lebensschutz ab der Kernverschmelzung an ● Embryo hat Voraussetzungen für das Menschsein: Potenzialität (reales Vermögen, sich zu einem Menschen zu entwickeln), Identität (menschliches Lebewesen), Kontinuität (Lebensprozess von Kernverschmelzung bis zum Tod) • Verwerfung/ Selektion eines Embryos mit GG unvereinbar (schränkt Fortpflanzungsfreiheit ein) ● Freiheit ist verbunden mit Verantwortung ● Fortpflanzungsfreiheit: hohes Gut, Bedürfnis vieler, gehört zur individuellen Lebensgestaltung und -führung Kindesliebe und -fürsorge, Bindungen zum Kind können Paare prägen und ihnen höhere soziale Stellung geben ● Unerfüllte Kinderwünsche können Lebensglück verringern Elternschaft: Verantwortung für das Kind übernehmen auch für behinderte Kinder Kranke Kinder benötigen viel Fürsorge Belastung, Überforderung Wollen die Eltern eine Geburt eines schwerbehinderten Kindes verhindern, ist die PID geeignet Verweis auf Verzicht auf Kinder oder Adoption Gründe der Befürworter: Embryo hat anderen Status, Entwicklungsstufe ist wichtig PID unter bestimmten Bedingungen ethisch vertretbar ● Ungeborenes Leben wird der Gesundheit der Frau untergeordnet • Verwerfung eines Embryos nach PID weniger verwerflich als Abtreibung Zäsuren (Lebensabschnitte) sind Anlass für moralische und rechtliche Abstufung Entwicklungspotentiale hängen von der Symbiose mit dem mütterlichen Organismus ab Abtreibung ist schlimmer, da der Embryo viel älter ist als bei einer PID verworfener Zellklumpen PID ist verwerflich, Abtreibung rechtswidrig aber straffrei, IVF erlaubt ● Diskussion über Verhinderung behinderten Lebens greift Lebensqualität der Menschen mit Behinderung an PID mit der Begründung bestimmte Behinderungen zu vermeiden greift die Menschen mit dieser Behinderung an Leben ohne Behinderung würde sich mehr lohnen, erfüllter sein Behinderte wollen auch nur ihren Bedürfnissen entsprechende Lebensbedingungen, ihr Sein ist geprägt von ihnen als Mensch mit Behinderung Sieht Probleme nach der Durchführung der PID ● Der nach einem Gen-Check eingesetzten Embryo hat seinem Dasein (als Person) einer Auslese durch Menschenhand zu verdanken Natur betreibt auch Auslese ● Mensch kann verschiedene Kriterien aussuchen, nach denen gesucht werden soll ● Leid der Eltern verhindern, warum nicht auch Leid eines schwerkranken Embros verhindern? Auslese ab welchem Behinderungsgrad? Gesellschaft unterliegt einem Wandel, von Technik getrieben Geringere Defekte bei natürlich gezeugten Kindern kein Argument, um Paaren PID (Auslese) aus dem Kopf zu schlagen Wenn man IVF macht, hat man den Drang das beste Kind einzupflanzen ● Realität von Leid und Behinderung annehmen und als menschliche Herausforderung sehen Lebensfähigkeit ist ein Kriterium für PID, Verhinderung weiterer Fehlgeburten ● Um Kind erbliche Krankheiten und damit verbundener Aufwand zu ersparen • Entscheidung kann bei der PID früher getroffen werden als bei der PND ● Krankheit und Behinderung werden nicht schwinden, humanes Miteinander muss gefördert werden PID ist gut, wenn Paare sich im Ausnahmefall wohlüberlegt beraten lassen können und Entscheidung treffen können Q4: Kirche-Gemeinde Jesu Christi: Selbstverständnis der Kirche, Sendung und Auftrag der Kirche, Kirche in der Welt von heute Die Kirche: Institution Grundlegung im Leben Jesu: Mk 6,6-13: Berufung der Jünger, Sendungsauftrag ● Mk 1,14-15; Mt 9,9- 10: Verkündung der Reich-Gottes Botschaft Lk 22,14ff: Mahlgemeinschaft mit Freunden & Fremden (Ausgestoßenen) Mt 16,18: Petrus-Wortbedeutung: ,,Felsen der Kirche" Petrus & Jakobus als „,,Anfang" der Kirche 1) Entstehung der ersten Gemeinden (Jerusalemer Urgemeinde) 2) Anwachsen der Gemeinden, Entstehung weiterer Gemeinden (judenchristlich) 3) Heidenmission (nicht-juden): Kann man an Christus glauben, ohne Jude zu sein? 4) 49 nach Christus: Jerusalemer Apostelkonzil; Paulus setzt sich gegen Petrus durch Heidenmission ist fortan möglich 5) Gründung von heidenchristlichen Gemeinden u.a. durch die Mission von Paulus 6) Herausbildung von Strukturen und Ämtern (Presbyter: Vorstufe des Priesteramtes; Episkopaten: Bischofsamt) Das Selbstverständnis der Kirche: Keine klare Definition von Kirche Die Kirche beschreibt sich selbst mit bildhaftem Charakter (Metaphern) Beispiele: ,,Volk Gottes", ,,Leib Christi", ,,Mutter der Gläubigen", ,,Haus Gottes" _Kirchenbegriff eher ein Kirchenbild Unschärfe, entzieht sich der begrifflichen Fixierung _Metaphern: kommunikatives Zeichen, kann jeder anders interpretieren, lässt Argumentationsspielraum Kirche als Realität, die sich keiner Definition fügt; bildhafte Benennungen weichen einer eindeutigen Identifikation ______Bilder sagen was Kirche ist und was sie nicht ist; jeder gibt Metaphern eine brauchbare Bedeutung Richtung der Bedeutung ist vorgegeben Meist Alltagsbilder, die jeder kennt; schafft Vertrautheit schlichter und unauslotbarer Gehalt Kirche identifiziert sich absichtlich über Metaphern _Verschiedene Ansichtsweisen: geschichtlich-sozial, naturhaft-organisch, personal, instrumental Vielzahl disparater (nicht zueinanderpassender) Metaphern, schließen sich teilweise aus _Metaphern beschreiben wie sich Kirche selbst begreift und inwieweit sie sich ansprechend und plausibel darstellt Die Leistungen von Metaphern für eine Gemeinschaft: Abgrenzung von anderen Gemeinschaften, Stärkung der Fähigkeit des Einzelnen, Forderung der internen Vielfalt kommt vor allem darin zum Ausdruck, wie Kirche sich selbst bezeichnet _Aussagen mit bildhaftem Charakter (Kirchenbild): ,,Braut Christi" (Liebe, Treue, Nähe zwischen Christus und der Kirche), ,,Volk Gottes" (Ausgewähltheit, Kirche als neues Volk Gottes Botschaft Jesu leben und weitertragen) Bedeutungsoffenheit (+ Individualität, - Unkonkretes) Gründe für die Bildsprache: Die Kirche versteht sich als eine Wirklichkeit, die sich einer sicheren Bestimmung entzieht • Bilder sind geeignet, die Wirklichkeit der Kirche (in ihrer Vielfalt) anschaulich zu beschreiben Der Rezipient (jemand, der die Metaphern übernimmt und evtl. weiterträgt) wirkt an der Beschreibung der Kirche mit Aber auch: deskriptiver Charakter (Kirchenbegriff), Kirche als Grundsakrament Das Selbstverständnis der Kirche kommt auch darin zum Ausdruck, dass sie sich selbst als Grundsakrament bezeichnet, während Christus als Ursakrament gilt. Damit ist gemeint, dass Kirche in der Nachfolge Jesu ein Zeichen der Nähe Gottes in der Welt ist. Sie spendet den Menschen die sieben Sakramente (Taufe, Eucharistie, Buße, Firmung, Ehe, Priesterweihe, Krankensalbung). In diesen Zeichenhandlungen wird die gung Gottes für den Menschen erfahrbar Die Grundvollzüge der Kirche: Gedanken: Nächstenliebe, Barmherzigkeit, offene Kommunikation, zum Christentum stehen, Schutzversprechen (gegenüber Schöpfung), Vergeben, Selbstliebe (Gottesbildlichkeit), Ehrenamt, Unterstützung der Kirche (soziales Engagement), Leben in der Gemeinschaft (Harmonie), Beziehung zu Gott (beten) Kirche existiert jeweils in einer konkreten geschichtlichen Wirklichkeit Es gibt vier Dimensionen (Grundvollzüge) der Kirche, die je nach Situation unterschiedliche gewichtet werden Es gehört zum Selbstverständnis der Kirche, am Leben der Menschen Anteil zu nehmen (1) Martyria (= Dienst der Verkündigung): ● In der Nachfolge Jesu hören Christen das Evangelium und verkünden den Glauben (Botschaft Jesu) Sie bekennen den Glauben auch in Not und Bedrängnis Grundlegung im Leben Jesu: Jesus hat das Reich Gottes verkündet (Gleichnisse, Bergpredigt); hat das Vertrauen in Gott bis zu seinem Tod am Kreuz bezeugt Beispiele: Predigt, Religionsunterricht, kirchliche Bildungsangebote (Erwachsenenbildung) (2) Leiturgia (= Dienst des Feierns des Glaubens): Christen suchen und leben die Beziehung zu Gott und halten so den Glauben lebendig (Gott verehren) Grundlegung im Leben Jesu: Jesus führte eine innige Beziehung zu Gott, die er im Gebet lebte. Jesus hat die Liebe Gottes in Zeichenhandlungen zum Ausdruck gebracht (z. B. Abendmahl, Heilungen,...) Beispiele: Gottesdienst (Höhepunkt der Eucharistiefeier), Sakramente, Gebet, Fürbitten (3) Diakonia (= Dienst am Nächsten): Christen wenden sich in der tätigen Nächstenliebe Notleidenden, Schwachen und Hilfsbedürftigen zu Grundlegung im Leben Jesu: Jesus selbst hat sich den Armen und Notleidenden zugewandt (z.B. Heilung Kranker, Mahlgemeinschaft mit Ausgestoßenen) Beispiele: Wohlfahrtsverbände (z.B. Caritas), Seelsorge (4) Koinonia (= Dienst der Gemeinschaft): Kirchliches Leben vollzieht sich in der Gemeinschaft der Gläubigen mit Gott ● Verbindung der Gläubigen und deren Beziehung zu Gott ● ● Kirche als Kulturträgerin ,,Konstantinische Wende": Christentum verliert den Charakter einer jüdischen Sekte Enges Zusammenspiel von christlicher Religion und westlich-europäischer Kultur Christliches Abendland Begriff ist umstritten, stellt Abgrenzung zum Islam dar, grenzt das Christentum ein Begriff betont die übernationale, kulturprägende Wirkung des Christentums: ● GG enthält einen Bezug zu Gott (,,Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen...") ● Grundlegung im Leben Jesu: Jesus hat Gemeinschaft gestiftet, indem er aus der Beziehung zu Gott heraus lebte, einen Jüngerkreis berufen hat und auf Menschen am Rande der Gesellschaft zugegangen ist Beispiele: Kirchliche Jugendgruppen/ Jugendfreizeiten, Taize, Pfarrfeste, einzelne Gemeinden Die Gemeinschaft ist die Grundlage aller Grundvollzüge: Diakonia, Leiturgia, Martyria vollziehen sich alle in der Gemeinschaft der Gläubigen ● Französische Revolution: Rechtsprinzipien der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sind urchristliche Ideale Arbeits- und Wirtschaftsethik des Calvinismus ist Grundlage für die industrielle Entwicklung und den modernen Kapitalismus und das Bewusstsein für die Würde der armen und schwachen Menschen und die Sozialpflichtigkeit des Eigentums Kirchen einer Stadt als Wahrzeichen oder touristische Anziehungspunkte Christliche Orden prägen die Kultur Europas (z.B. Klöster) Bis ins 13. Jh. hatte die Kirche das Bildungsmonopol (Glauben bewusst machen; meist bischöflich organisierte Schulen); heute: kirchliche Kindergärten und Schulen Sprache der christlichen Mystik hatte bei der Bildung von neuen deutschen Wörtern eine zentrale Rolle Achtung vor der Gottesbildlichkeit hat das soziale Gewissen geschult; seit der Antike gibt es christlich organisierte Nächstenliebe in Form von Waisenhäusern, materielle Hilfe o.ä. Wurzeln des modernen Sozialsystems; Caritas Christentum ist seit Paulus an der Ausbreitung interessiert; Christliche Missionare haben fremde Länder bereist und geholfen Vorreiter für die Globalisierung Großartige Werke der Kunst, Musik und Literatur sind im Auftrag der Kirche entstanden oder von christlichem Gedankengut inspiriert heute Chöre und Musikgruppen Organisationsstruktur der Katholischen Kirche Zahlen: Weltweit 1,3 Milliarden Katholiken ● Etwa zwei Drittel der Deutschen sind Christen (2017) Etwa ein Drittel der Deutschen ist konfessionslos oder andersgläubig Römisch-katholische Kirche: 23,3 Millionen Mitglieder Evangelische Kirche: 21,5 Millionen Mitglieder Evangelische Freikirche: 295.000 Mitglieder ● Orthodoxe Kirchen: 2 Millionen Mitglieder ● Andere Gemeinschaften: 565000 Ogroße Regionale Unterschiede ● Kontinuierlicher Rückgang der Katholiken in Deutschland demografischer Wandel, Austritte Verhältnis von Kirche und Staat: ● Herausforderung der Kirche durch vielfältige, unübersehbare gesellschaftliche Veränderungen ● Austritte im Jahr 2018: 216.078 Partnerschaft zwischen Kirche und Staat (D), Prinzip der Unabhängigkeit/ Trennung (USA und F), Modell der Privilegierung einer Kirche (Gb, S, G) ● Staatskirchenrecht regelt Rechte und Pflichten zwischen Kirche und Staat (besteht aus Konkordaten) ● Konkordat: Verträge zwischen staatlichen Instanzen und dem Vatikan Staat respektiert die gesellschaftliche Bedeutung der Kirche und ihr Wirken für das Gemeinwohl Grundrecht der Religionsfreiheit Kirchen sollen Angelegenheiten unter Beachtung der allgemein geltenden Gesetze selbstständig regeln ● Ämter besetzt die Kirche ohne Mitbestimmung des Staates In Deutschland: strikte rechtliche und organisatorische Trennung (GG) Weltanschauliche Neutralität des Staates (GG) bedeutet nicht religiöse Indifferenz und Absage an eine Weltorientierung Positive Neutralität des Staates; Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat ● Intensive Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat im Bereich der sozialen Dienste (christlicher Weltauftrag, Sorge um die Menschen) z.B. Religionsunterricht, Theologische Fakultäten, Bildungseinrichtungen Aufbau der katholischen Kirche Die katholische Kirche ist eine Weltkirche Spitze der katholischen Kirche: Papst Franziskus seit 13.03.2013, Sitz im Vatikan (Rom), Bischof von Rom, von den Kardinälen auf Lebenszeit gewählt, Unfehlbarkeit in Glaubensfragen (= höchste Lehrvollmacht in der Kirche), Jurisdiktionsprimat (= höchste Rechtsgewalt der Kirche) Bischöfe verteilen sich in (Erz-) Diözesen in der Welt, sie werden vom Papst ernannt Deutschland besteht aus 27 Diözesen, mehrere Diözesen einer Region sind zu einer Kirchenprovinz zusammengefasst (die vorrangige heißt Erzbistum/ Erzdiözese, übrige heißen Suffragan-Bistümer): 7 Erzbistümer, die 7 Kirchenprovinzen vorstehen Ein (Erz-) Bistum wird von einem (Erz-) Bischof geleitet ● Kleinste Einheit ist die Pfarrei, in welcher Katholiken zusammenleben; vom Pfarrer geleitet (Kaplan und Diakon können ihm zur Seite stehen) Für die Arbeit in Gemeinden gibt es Pastoral- und Gemeindereferentinnen/-referenten ● Pastoralteam: Pfarrer, Kaplan, Diakon, Pastoral- und Gemeindereferenten In den Pfarreien können Gläubige das Gemeindeleben mitgestalten (haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeiter) Pfarreien eines Gebiets sind zu einem Dekanat zusammengefasst (vom Dekan geleitet) ● Bistümer vergrößern derzeit Seelsorgeeinheiten (nötig durch veränderte Bedingungen des Lebens, personelle und strukturelle Aspekte); Pfarreiseelsorge wird oft durch Ordensleute unterstützt ● Deutsche Bischofkonferenz: Zusammenschluss der römisch-katholischen Bischöfe aller (Erz-) Diözesen in Deutschland; Vorsitzender ist der Limburger Bischof Georg Bätzing Kirchliches Leben ist ohne Lainenengagement nicht denkbar; Verbände und Vereine (ZdK, BDKJ, Dt. Frauengemeinschaft) Das Amt der Kirche- Jesu Stiftung Jesus berief die zwölf Jünger in seine engere Nachfolge, lies sie besonders an seiner Sendung teilhaben Der Auferstandene erschien von Gott vorbestimmten Zeugen, nicht dem ganzen Volk Wille Jesu Christi: gemeinsame Berufung und gemeinsamer Dienstapostolischer Dienst in der Kirche II. Vatikanisches Konzil: das kirchliche Dienstamt wird in verschiedenen Ordnungen ausgeübt (Bischöfen, Priestern und Diakonen) Bischöfe kommen aufgrund göttlicher Einsetzung an die Stelle der Apostel als Hirten der Kirche Priester nehmen am Amt des Bischofs teil (Verkündigung/ Spendung der Sakramente, Feier der Eucharistie) Diakone üben die Diakonie im Wort, in der Liturgie und in der Liebestätigkeit aus Dalle kirchlichen Ämter müssen der Nachfolge und nach dem Auftrag Jesu Christi als Dienst verstanden werden Dienste des kirchlichen Amtes setzt Sendung und Vollmacht voraus (Jesus erhielt die Sendung vom Vater und gab sie an die Jünger weiter) Das Evangelium muss zugesprochen und die Gnade gegeben werden, was bevollmächtigte Boten voraussetzt Vollmacht des kirchlichen Amtes gründet in der Sendung durch Jesus Christus, nicht in der Beauftragung durch die Kirche oder Gemeinde Klausurthemen: (1) Q1.1 Metzler: Gerd Theißen: Der Schatten des Galiläers ● Fiktive Rahmengeschichte eines jungen Juden Versucht, auf Basis des aktuellen Forschungsstandes ein Bild von Jesus zu entwerfen Jesus erzählt immer wieder einprägsame Gleichnisse Dabei erwartet Jesus von seinen Hörern keine städtische Bildung; nutzt oft alltägliche Bilder zeigt, dass Gott dem alltäglichen Leben der Menschen nahe ist Jesus möchte durch die Gleichnisse eine Verbindung zwischen Gott und den Menschen herstellen Gleichnisse sollen bewirken, dass der Hörer sich ändert Nichts Gegenständliches kann Gott vernünftig darstellen; Menschen müssen ihre Einstellung ändern (Juden) Zitat: ,,Gleichnisse sind Geschichten, in die der Hörer so verwickelt wird, dass er sich ändert" Gleichnisse bewegen und schockieren die Menschen und bringen sie zum Nachdenken • Alltägliche Situationen Menschen fühlen sich angesprochen, werden zum Nachdenken angeregt ● Mit Gleichnissen wird das RG veranschaulicht Deutung der Gleichnisse sind auf heute übertragbar Heute: Leistungsdenken Auf ,,Sitz im Leben" achten (in andere hineinversetzen) Güte des Weinbergbesitzers führt dazu, dass für alle die Grundsicherung des Lebens gesichert ist Vor Gott sind alle Menschen gleich Menschen sollen nach Gott handeln, um das RG auf Erden zu verwirklichen • Jedes Gleichnis bewegt uns, bringt uns neue Erkenntnisse und wird von jedem unterschiedlich gedeutet (aber: keine beliebige Deutung!) ● Gleichnisse verändern Menschen ● ● Menschen interpretieren und deuten sofort, ohne dass es verlangt wird Zitat ,,Jesu Gottesverhältnis sollte sich ausschließlich in seinen Gleichnissen zeigen" ● Jesu Gottesverhältnis wird nicht nur in Gleichnissen deutlich Gleichnisse reichen nicht aus Liebe Jesu zu Gott schließt Feindesliebe ein ● Jesus soll als Vorbild nach den Gleichnissen handeln • Jesus will Menschen an seiner Beziehung zu Gott teilhaben lassen Jesus hat Gottvertrauen durch Taten gezeigt (hat Regeln der Juden gebrochen, Kranken geholfen) Bezug zur Bergpredigt Theißen formuliert keine Exklusivität des Gottesverhältnisses Jesu in den Gleichnissen Jesus will seine Jünger in das Gottesverhältnis einbeziehen (2) Q1.1 Jäckel: s.o. (3) Q1.2 Metzler: Ankreuztest zum Thema ,,Wunder" ● Wunder werden heute skeptisch betrachtet, weil unser Verständnis von Handlungsabläufen einem Wunder zu widersprechen scheinen und weil heute alles berechnet werden kann oder es ein (bald erklärbares) Schicksal ist Die Wundererzählung in Mk 10,46-52 erzählt von der Menschenmenge, die dem Blinden Mut zusprach zu Jesus zu gehen ● Jesus sagt zum Geheilten (Blinden): Dein Glaube hat dir geholfen Wundergeschehen hat laut Barclay Hartnäckigkeit, Selbstprüfung und Vertrauen als Voraussetzung; zum Schluss zeigt der Geheilte seine Treue gegenüber Jesus Gemäß der psychologischen Sichtweise des Wunders in Anlehnung an Eugen Drewermann kann die Blindheit auch eine Blindheit für sich selbst, seine Bedürfnisse und seine Individualität sein/ kann die Blindheit über einen langen Zeitraum durch eine fremde Weltsicht Dritter andressiert sein ● Die Erblindung wird wie folgt interpretiert: ,,Traurigkeit verdunkelt seine Welt und Aussichtslosigkeit nimmt ihm jegliche Form des Sehens"; Drewermann sieht in der Begegnung des Blinden mit Jesus eine Sprengung des Gehorsams gegenüber den äußeren Erwartungen an ihn; das Vertrauen des Blinden in Jesus gibt ihm Selbstvertrauen (ermöglicht ihm zukünftig ein mündiges Leben) Das religiöse Verständnis von Wundern geht davon aus, dass es bei keinem Beteiligten Passivität gibt Voraussetzungen für Wunder nach Barclay; an gegebenem Wunder (Mk 2 vom Gelähmten, der durch das Dach gelassen wird) erläutern Hartnäckigkeit, Chance, Selbstprüfung, Glauben/ Vertrauen ,,Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse ist heute klar, dass der religiöse Glaube an Wundern unvernünftig ist ● Grundlegender Unterschied von Glauben und Wissenschaft Ein Beziehungsgeschehen (Wunder) kann nicht nur von außen beobachtete und bewertete werden, sondern kann nur innerlich erlebt werden Erklärungspotential der Wissenschaft ist nicht absolut These betont die Wissenschaft zu einseitig ● - (4) Q1.2 Jäckel: Auszug aus einem Zeit-Artikel ,,Der friedfertige Aufrührer" Über Spaltung der Christen Jesus soll Christen eigentlich vereinen Egoismus und die Berufung auf Jesus spalten die Christen Jesus habe unbewusst als erster Protestant gehandelt Charakteristisch für Jesus sei: die Überzeugung, dass das Ende der Welt unmittelbar bevorstehe; Auslegung der Schriften und Gebote und das Infragestellen des religiösen Zustandes ● ● ● Wunder sind keine Wissenschaftsberichte, sondern Erzählungen, die ausgehend vom Glauben an Gott verstanden werden müssen Jesus habe damalige Juden provoziert, indem er Gebote radikalisierte und relativierte deshalb habe Jesus das Misstrauen andere Juden auf sich gezogen ,,Jesus radikalisierte die Gebote der Humanität bis ins schier Unerfüllbare"; Bezug zur Bergpredigt Wundererzählungen: Beziehungsgeschehen zwischen Mensch und Gott Glauben ist nicht unvernünftig Antithesen sollen Gebote verstärken ● Jesus akzeptiert die Gebote der Thora, aber überarbeitet sie zugleich ● Kleines Ärgernis oder Gedanke daran sind eine Sünde und müssen vor dem hohen Rat verantwortet werden ● Jesus fordert Frieden zwischen Gegnern Der Mensch soll seine Versprechen halten Jesus fordert grundsätzliche und absolute Wahrheit ,,Mit der Gewaltlosigkeit und Feindesliebe könne man in unsere Gesellschaft nicht bestehen" Forderung nach Gewaltlosigkeit kann nur funktionieren, wenn sich alle daran halten Halten sich nicht alle daran, gibt es immer Gewinner und Verlierer ● Frieden und Gewaltlosigkeit wären in unserer Zeit gut Hat sich teilweise schon verändert (5) Q2.1 Metzler: Text ,,Der dreieinige Gott-das biblische Fundament" ● ● Gott über uns: personaler Gott, der eine Beziehung zu seiner Schöpfung sucht, aber gleichzeitig die Schöpfung übersteigt Gott mit uns: Gott offenbart sich (durch Jesus) und versucht dem Menschen eine Möglichkeit zu geben, sich auf eine Gemeinschaft mit ihm einzulassen Gott in uns: Heiliger Geist, der die Menschen (die Gläubigen) verbindet ,,Es ist ein Gott, der Menschen anspricht und sich von ihnen ansprechen lässt und deshalb ein personaler Gott, der gleichwohl alles menschliche Begreifen übersteigt" vgl. mit Ex 3,1-15 Gott versucht mit den Menschen zu interagieren ● Gott spricht die Menschen an und lässt sich von ihnen ansprechen Gott erscheint Mose in Form eines brennenden Dornbusches Gott spricht Mose an und gibt ihm die Aufgabe, das Volk der Israeliten aus Ägypten zu befreien Gott antwortet auf Moses Frage Gott erscheint in Form eines Dornbusches, der brennt, aber nicht verbrennt Dübersteigt alles Menschliche ,,Die drei Seiten Gottes werden in der biblischen Erzählung der Emmausjünger bei LK 24,13-35 deutlich" ● Gott mit uns: Jesus (der Auferstandene) geht mit den Jüngern nach Emmaus und redet mit ihnen, brach das Brot mit ihnen Gott in uns: Wirken des Geistes in den Emmausjüngern Gott über uns: schwer erkennbar (eschatologischer Vorbehalt) ● (6) Q2.1 Jäckel: Text ,,Gott" von Friedrich Reiterer: Man kann Gott nur verstehen, wenn man sich auf realer Ebene mit ihm beschäftigt Durch eine philosophisch abstrahierende Sichtweise kann man nur menschlich denken und Gott nicht verstehen Gott kann man durch seine Reden bzw. durch Begegnungen anderer mit Gott kennenlernen ● Durch das Vertrauen, dass Gott Mose gegeben hat, hat dieser den Mut vor den Pharao zu treten ● ● ● Gott versucht sich den Menschen gegenüber zu öffnen Viele menschliche Eigenschaften werden mit Gott in Verbindung gebracht Früher: nicht Leugnung seiner Existenz, sondern seiner Taten JHWH: spiegelt Charakterzüge Gottes wider ,,In der Bibel gibt es viele Formen von Anthropomorphismen" Wird deutlich in der Gottesoffenbarung am Horeb (Ex, 3,1.14): Gott als brennender, aber nicht verbrennender Dornbusch (Raum-Zeit-Aufhebung); dem Dornbusch sind menschliche Eigenschaften zugewiesen (spricht, sieht ohne Augen/ Mund) übermenschlich; Gott sagt nicht seinen Namen, sondern nur ,,Ich bin der Ich bin da"; Gott macht sich Sorgen um sein Volk Vater/ Mutter Gleichnis vom Barmherzigen Vater: Gott wird als ,,barmherziger Vater" dargestellt (menschliche Eigenschaften); Vater hat Mitleid mit dem Sohn und nimmt ihn wieder auf (Vergebung); Gott liebt alle seine Kinder Grenzen des menschlich Möglichem, Gottes bedingungslose Liebe übersteigt das Menschliche ,,Zur Entstehungszeit der Bibel hat niemand an der Existenz Gottes gezweifelt" ● Durch viele verschiedene Gottesdarstellungen wird heute die Existenz Gottes infrage gestellt (Widersprüchliche Gottesbilder) unglaubhaft Existenz anthropomorpher Gottesbilder (Gott kann nicht eindeutig beschrieben werden) Gott als Projektionsfläche menschlicher Auseinandersetzung Gott kann von den Menschen nur durch menschliche Begriffe dargestellt werden (Übermenschliches kann nicht erfasst werden; bloß Annäherung) Jede Vorstellung von Gott basiert auf Erfahrungen Ein Gottesbild schließt ein anderes nicht aus (7) Q2.2 Metzler: Heinz Zahrnt: Das Leben Gottes Gott kann nur durch den Menschen erkannt werden Gott und die Menschen sind im Glauben vereint ● Wer sich zu Gott stellt, findet ihn Man kann nur so viel von Gott erfassen, wie man selbst glaubt Gotteserkenntnis vollzieht sich im konkreten Leben des Menschen Die Art menschlichen Glaubens erschließt Gott - Warum entwirft der Text widersprüchliche Gottesbilder? Gotteserkenntnis= menschliche Erkenntnis ● Gott ist in menschlichen Bildern von ihm wirklich da, er übersteigt aber zugleich jedes Bild Gott" kann von endlichem Denken nicht erfasst werden Menschliche Rede von Gott ist defizitär Gottesrede ist anthropomorph (=menschen-gestaltig) ,,Gott" denken ist unmöglich ,,Die Unterschiedlichkeit und sogar Widersprüchlichkeit der Gottesbilder in der Bibel und bei den gläubigen Christen ist für mich ein angemessener Grund kein Gläubiger, sondern Atheist zu sein" Göttliche Selbstoffenbarung kann nur gemäß dem Menschen" formuliert werden Religiöser Fortschritt entsteht im Lauf der Geschichte Die Bedeutung des Wortes ,,Gott" kann man nie in menschlichen Worten allumfassend formulieren (8) Q2.2 Jäckel: Auszug aus der Schrift ,,Gibt es Gott?" von Luise Rinser Frage, ob Gott existiert Zweifel an Gott seien legitim, erst durch diese Zweifel kann man glauben Die eigentliche Wirklichkeit liege im Gedanken der Wirklichkeit ● Nord- und Südpol gebe es nicht wirklich, aber sie existieren, da man deren Wirkung ● ● Pro: Widersprüchliche Gottesbilder führen zur Verwirrung Contra: in der Bibel geht es nicht um objektive Beweise, sondern um vertrauensvolle Aussagen zur Beziehung Mensch-Gott; 4000-jährige Geschichte von Glaubenszeugnissen; Biblische Gottesbilder können heute plausibel sein; Gottesbilder sind menschliche Formulierungen göttlicher Selbstoffenbarung unter menschlichen Bedingungen (Einfluss des jeweiligen historischen Kontextes); man muss den Glaubenszeugnissen persönliche Beachtung schenken spüren könne Gott sei nur eine Projektion des Menschen Sie glaubt an Gott, weil sie Gott in den Menschen erkennt ,,Gott ist eine Projektion des Menschen" (Ansicht vieler Philosophen) Religionskritik Feuerbachs: Mensch ist unglücklich und will durch den Glauben Glückseligkeit erreichen; Gott ist laut Feuerbach nur ein Abbild des Menschen; der Mensch projiziert sich auf Gott; Feuerbach fordert, dass der Mensch menschlicher wird und nicht versucht, sich mit Gott auf eine Ebene zu stellen ● Religionskritik von Karl Marx: fordert die Abschaffung der Klassengesellschaft; Menschen höherer Klassen sollen menschlicher werden Rinser knüpft an Feuerbach an (Unglück/ Zweifel); für Rinser ist es allerding nicht schlimm, dass der Mensch Gott erfindet; ,,Erst wer durch die Zweifel gegangen ist kann glauben" ● Rinser: man kann nur durch Nachdenken und ,,Glaubenszweifel" an Gott denken/ glauben bei jedem anders Auseinandersetzung mit dem Glauben ist wichtig, um eigene Meinung zu bekommen Im Glauben ist Zweifel Gott und der Glaube sind nicht greifbar Glaube ist geprägt von Erfahrungen Viele Menschen zweifeln, nicht nur im Glauben Religionskritiken werden oft pauschalisiert müssen hinterfragt werden (9) Q3.1 Jäckel: Auszug aus der Schrift ,,Person" von Robert Spaemann ● Begriff ,,Person" und ,,Mensch" sollen nicht getrennt werden Traditionelle Auffassung einer Person: Fähigkeit, Ich-Bewusstsein und Rationalität erwerben zu können gebe jedem das Recht eine schlafende Person zu töten Eine Reduktion der Person auf Zustände löse den Begriff ,,Person" auf Baby: Wird von Beginn an als Person gesehen, bevor es Ich-Bewusstsein erlangt Baby lernt Person-Sein nur, wenn die Mutter es als Person erzieht Personalität ist eine Wesensverfassung ● ● ● Religionskritiken stoßen Denkprozess/ Hinterfragen der Religion/ des Glaubens an Präferenzutilitarismus vs. Spaemann ● Peter Singer trennt die Begriffe ,,Person" und ,,Mensch" Für Peter Singer hat eine ,,Person" ganz bestimmte Eigenschaften Reduktion der Person auf aktuelle Zustände Peter Singer spricht einem Fötus das Person-Sein ab Spaemann sagt es sei wichtig, das Kind von Beginn an als Person zu sehen Person-Sein ist für Singer eine Eigenschaft, für Spaemann eine Wesensverfassung Jeder hat den gleichen Anspruch auf Personenrechte ,,Tatsächlich haben diejenigen, die die Begriffe ,,Mensch" und ,,Person" trennen wollen, ihre Konsequenzen immer noch nicht zu Ende durchdacht" Das Person-Sein wird auf den aktuellen Zustand reduziert ● Ein schlafender Mensch dürfe getötet werden, da er aktuell nicht über Ich-Bewusstsein verfügt ● Peter Singer bedenkt nicht, dass sich der Zustand einer ,,Person" ändern kann Ein Baby könne sich nur zu einer Person entwickeln, wenn man es als solche behandle (10)Q3.2 Jäckel: PID und Rechtslage darstellen (s.o.) Ethische Probleme aus dem Fallbeispiel: ● PID ist eine Selektion guter und schlechter Embryonen PID nur bei ,,schweren Krankheiten" wo Abgrenzung? Ist die PID in diesem Fall zwingend notwendig? ● Brustkrebs muss bei ihr nicht zwingend auftreten Mehr technische Fortschritte und Möglichkeiten Liste mit unerwünschten Krankheiten immer länger Kind hätte es mit Blutkrebs schwer (Schule, Job, ...) PID gilt als verwerflich Eltern stehen vor schwieriger Entscheidung Krankes Kind mehr Kostenaufwand PID ebenfalls kostenaufwendig PID ist teuer nicht jeder kann es sich leisten ● Lebensrecht der verstoßenen Embryonen Christliche und Eigene Position zum Fallbeispiel: PID aus christlicher Sicht moralisch nicht vertretbar begründet im biblisch-christlichen Menschenbild Mensch ist Geschöpf und Abbild Gottes; von Gott geschaffen und deshalb gewollt Embryo gilt mit der Kernverschmelzung als Mensch ● Mensch hat besondere Wertigkeit und Würde ● PID greift in die Natur ein ● Eigene Meinung: PID ist gut, um schwerwiegende Krankheiten zu erkennen und Leben zu ermöglichen/ Leid zu ersparen Grenze?; PID nach äußeren Merkmalen ist unnötig und ein Eingriff in die Natur; nicht jeder kann sich PID leisten; Eltern würden sich eher für das gesunde Kind entscheiden; jeder muss selbst entscheiden, ober über mögliche Mittel (Geld, Liebe, psychisch, physisch) verfügt, um ein behindertes Kind großzuziehen; Leid und Würde abwägen These: ,,Man sollte die bleibende Realität von Krankheit, Leid und Behinderung nicht als technische, sondern als menschliche Herausforderung begreifen" Technisches Auslöschen von Krankheiten ist nicht möglich ● Krankheit, Leid und Behinderung soll als menschliche Herausforderung gesehen werden ● Gemeinschaft stärken, Krankheiten anerkennen, humaneres Miteinander Nicht in die Natur eingreifen, sondern sie akzeptieren Verantwortung annehmen und Behinderte akzeptieren PID ist (wie) eine Beleidigung für Behinderte fühlen sich ungewollt Leid ist menschlich; Leid minimieren, ohne Leben zu unterbinden Liste von unerwünschten Krankheiten wird länger (11)Q4 Jäckel: / Eigene Aufzeichnungen: