Ängste und Ablasshandel im Mittelalter
Das Mittelalter war eine Zeit, in der der Tod allgegenwärtig war. Kriege, Hungersnöte und Krankheiten führten zu einer hohen Sterblichkeit. Die Menschen lebten in ständiger Angst vor dem Tod und dem, was danach kommen würde.
Highlight: Die Ängste der Menschen im Mittelalter waren eng mit dem Glauben an das Fegefeuer und die Hölle verbunden.
Die Kirche nutzte diese Ängste geschickt aus. Sie versprach den Menschen Rettung, wenn sie der Kirche folgten und gute Werke vollbrachten. Gott wurde als strenger Richter dargestellt, nicht als liebender Vater.
Der Ablasshandel war eine Praxis, die von der Kirche eingeführt wurde, um diese Ängste zu monetarisieren. Johann Tetzel war ein bekannter Verkäufer von Ablassbriefen.
Example: Menschen kauften Ablassbriefe, um ihre verstorbenen Verwandten aus dem Fegefeuer zu befreien oder um sich selbst von Sünden freizukaufen.
Die Kirche profitierte mehrfach vom Ablasshandel:
- Sie sicherte die Treue der Gläubigen.
- Sie generierte Einnahmen für den Bau des Petersdoms.
- Sie festigte ihre Machtposition.
Martin Luther reagierte auf diesen Missbrauch mit seinen berühmten 95 Thesen. Am 31. Oktober 1517 schlug er diese an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg.
Definition: Die Reformation, vom lateinischen Wort für "Veränderung" oder "Erneuerung", begann mit Luthers Thesenanschlag.