Gottesnamendeutung nach Zenger und Fromm
Die Theologen Zenger und Fromm bieten unterschiedliche Ansätze zur Interpretation des göttlichen Namens und der Darstellung Gottes in der Bibel. Ihre Perspektiven ergänzen sich und warnen gleichermaßen vor zu starren Gottesvorstellungen.
Zenger stellt die Vielfalt der Gottesbilder in der Bibel in den Mittelpunkt seiner Betrachtung. Er betont, dass diese Bilder wahrgenommen werden dürfen, warnt jedoch davor, sich auf ein einzelnes Bild festzulegen. Stattdessen sollte man die jeweilige Botschaft hinter den Bildern erkennen. Zenger hebt dabei besonders die Aspekte der Treue, der Geschichte und der Lebendigkeit Gottes hervor.
Highlight: Zenger ermutigt dazu, die Vielfalt biblischer Gottesbilder wahrzunehmen, ohne sich auf ein einzelnes festzulegen.
Fromm hingegen konzentriert sich auf das Bilderverbot im Christentum, das in der Bibel verankert ist. Er argumentiert, dass Gott auch als Symbol wahrgenommen werden kann, das nicht greifbar oder definierbar ist. Als Beispiel nennt er die Liebe als ein solches Symbol. Für Fromm ist der Glaube entscheidend, verbunden mit dem Bewusstsein, dass das Wesen Gottes letztlich nicht fassbar ist.
Example: Die Liebe als Symbol für Gott, das nicht greifbar, aber dennoch erfahrbar ist.
Beide Interpretationen von Exodus 3,14 (Bilderverbot altes Testament) betonen, wie wichtig es ist, sich nicht auf ein starres Gottesbild festzulegen. Sie sehen darin eine Möglichkeit, religiöser Intoleranz und Fundamentalismus entgegenzuwirken. Diese Ansätze können im Religionsunterricht genutzt werden, um Schüler zu einem differenzierten Verständnis von Gottesvorstellungen anzuregen.
Definition: Das Bilderverbot im Judentum und Christentum untersagt die bildliche Darstellung Gottes, um einer Verengung des Gottesbildes vorzubeugen.
Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Gottesbildern und dem Bilderverbot kann auch im interreligiösen Dialog, etwa beim Vergleich der Goldenen Regel in den Weltreligionen, fruchtbar sein. Sie fördert das Verständnis dafür, dass das Göttliche in verschiedenen Traditionen unterschiedlich ausgedrückt wird, aber oft ähnliche ethische Prinzipien vermittelt.
Vocabulary: Fundamentalismus: Strenge, kompromisslose Haltung in Glaubensfragen, die oft zu Intoleranz gegenüber anderen Ansichten führt.