Der Gotteswahn und die evolutionäre Perspektive
Die Frage "Was sagt Dawkins über Religion?" lässt sich am besten durch seine evolutionsbiologische Analyse des religiösen Glaubens beantworten. Richard Dawkins argumentiert, dass der Glaube an höhere Wesen kein zufälliges Phänomen ist, sondern durch evolutionäre Prozesse begünstigt wurde. Diese These entwickelt er in seinem Werk "Der Gotteswahn", das zu seinen einflussreichsten Richard Dawkins Büchern zählt.
Definition: Der Placebo-Effekt im religiösen Kontext beschreibt die positiven Auswirkungen des Glaubens, auch wenn keine tatsächliche übernatürliche Wirkung vorliegt.
Die evolutionären Vorteile des religiösen Glaubens manifestieren sich laut Dawkins auf verschiedenen Ebenen. Zum einen wirkt der Placebo-Effekt: Menschen, die an eine höhere Macht glauben, zeigen oft bessere Heilungserfolge und mehr psychische Resilienz. Dies könnte in der Evolution einen Überlebensvorteil dargestellt haben. Was kritisiert Richard Dawkins? Nicht den Nutzen dieser psychologischen Mechanismen, sondern die daraus abgeleiteten übernatürlichen Erklärungen.
Die Gruppenselektion spielt eine weitere zentrale Rolle in Dawkins' Analyse. Religionen fördern den Zusammenhalt innerhalb sozialer Gruppen und erhöhen damit die Überlebenschancen ihrer Mitglieder. Diese Richard Dawkins Theorie erklärt, warum religiöse Überzeugungen sich über Jahrtausende hinweg als erstaunlich stabil erwiesen haben. Gleichzeitig warnt Dawkins davor, diese evolutionären Ursprünge mit einer göttlichen Legitimation zu verwechseln.