Die Entstehung der bipolaren Weltordnung
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 entwickelte sich die internationale Ordnung rasch zu einer bipolaren Struktur, die von den beiden Supermächten USA und UdSSR dominiert wurde. Diese Entwicklung war das Ergebnis verschiedener Faktoren und historischer Prozesse.
Zunächst hatten beide Länder die Absicht, gemeinsam eine neue Weltordnung zu schaffen. Jedoch führten die grundlegenden Unterschiede in ihren Vorstellungen über die Nachkriegsordnung, insbesondere in Bezug auf Deutschland, zu wachsenden Spannungen. Die USA befürchteten eine kommunistische Expansion, während die UdSSR eine kapitalistische Einkreisung fürchtete.
Definition: Eine bipolare Weltordnung bezeichnet ein internationales System, in dem zwei gegensätzliche Machtzentren die globalen Beziehungen dominieren und die Außenpolitik anderer Staaten kontrollieren.
Diese Bipolarität manifestierte sich in verschiedenen Aspekten:
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Machtblöcke: Staaten ordneten sich einem der beiden Blöcke unter, was oft mit Schutz und positiven Sanktionen belohnt wurde.
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Blockfreie Bewegung: Einige Staaten versuchten, ihre Unabhängigkeit zu bewahren und gründeten 1961 die "Organisation der Blockfreien".
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Ideologische Konfrontation: Der Gegensatz zwischen Demokratie und Kommunismus prägte die internationale Politik.
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Militärische Aufrüstung: Beide Seiten betrieben ein intensives Wettrüsten, das die Gefahr eines nuklearen Konflikts mit sich brachte.
Example: Die Kuba-Krise von 1962 brachte die Welt an den Rand eines Atomkriegs und verdeutlichte die Gefahren der bipolaren Konfrontation.
Es ist wichtig, zwischen den Begriffen "Ost-West-Konflikt" und "Kalter Krieg" zu unterscheiden:
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Der Ost-West-Konflikt kann in einer weiten Definition die Auseinandersetzungen zwischen den USA und der UdSSR seit 1917 umfassen, oder in einer engeren Definition den Zeitraum von 1945 bis 1990/91.
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Der Kalter Krieg bezieht sich spezifisch auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der sich zwei hochgerüstete Machtblöcke gegenüberstanden, ohne direkt militärisch zu konfrontieren.
Highlight: Trotz der Bezeichnung "Kalter Krieg" gab es auch "heiße" Konflikte wie den Korea- und Vietnamkrieg, die als Stellvertreterkriege zwischen den Supermächten geführt wurden.
Die bipolare Weltordnung und der Kalte Krieg prägten die internationale Politik bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1989/90, was das Ende des Kalten Krieges markierte und eine neue Ära der globalen Beziehungen einleitete.