Ursachen und Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die früheren Verbündeten USA und UdSSR zu Gegnern mit grundlegend unterschiedlichen Ideologien. Beide Mächte betrachteten ihre Weltanschauung als die einzig richtige und leiteten daraus einen globalen Führungsanspruch ab. Das kommunistische Ziel der Weltrevolution und die Ausbreitung sowjetischer Macht führten zu einer neuen US-Sicherheitspolitik.
Die amerikanische Strategie änderte sich von einer bloßen "Eindämmung" (containment) des Kommunismus hin zur aktiven "Zurückdrängung" (roll back). Der Konflikt entwickelte sich schnell zu einem "Kampf auf Leben und Tod", der 1947 offiziell zum Kalten Krieg wurde. Ein erster Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war die Berlin-Blockade 1948/49.
Der Kalte Krieg bedeutete eine aggressive Auseinandersetzung auf allen Ebenen außer der direkten militärischen Konfrontation. Er war weniger eine historische Epoche als ein Spannungszustand des Ost-West-Konflikts mit wechselnder Intensität. Mehrmals schien er zu enden, wie nach der Aufhebung der Berliner Blockade, nach Stalins Tod oder während der Entspannungspolitik der 1970er Jahre.
Gut zu wissen! Die Berlin-Blockade war der erste große Konflikt im Kalten Krieg. Die Sowjetunion blockierte alle Land- und Wasserwege nach West-Berlin. Als Reaktion starteten die Westmächte die "Berliner Luftbrücke" mit den berühmten "Rosinenbombern", die von verschiedenen westdeutschen Flughäfen aus die Stadt versorgten.
Die Folgen dieses Konflikts waren weitreichend: Die Welt wurde in Blöcke geteilt, die Propaganda verschärfte sich, und es kam zu einem Wettrüsten zwischen den Supermächten. Für Deutschland hatte der Ost-West-Konflikt besondere Bedeutung, da es zur Frontlinie wurde und in zwei Staaten geteilt wurde. Beide deutsche Staaten sahen sich jeweils als Marionetten der gegnerischen Supermacht.
Die UdSSR verstand sich als "Träger eines neuen, höheren Gesellschaftssystems" und als Kämpfer für "Freiheit und Unabhängigkeit aller Völker". Die USA hingegen betrachteten Programme wie die Truman-Doktrin und den Marshallplan als notwendig für die Sicherung der Freiheit, während die Sowjets darin Instrumente zur "Versklavung Europas" sahen.