Ursachen und Auswirkungen des Ost-West-Konflikts
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die ideologischen Gegensätze zwischen den USA und der UdSSR immer deutlicher. Beide Seiten glaubten, ihre Weltanschauung sei die einzig richtige für eine neue Weltordnung. Die Sowjetunion verfolgte das Ziel der Weltrevolution und dehnte ihren Machtbereich in Osteuropa, Afrika und Asien aus.
Die USA reagierten mit einer Sicherheitspolitik der "Eindämmung" (containment) und später sogar "Zurückdrängung" (roll back) der sowjetischen Macht. Was als Auseinandersetzung unterschiedlicher Gesellschaftsformen begann, entwickelte sich schnell zu einem existenziellen Konflikt. Die Folge war eine zunehmende Polarisierung der Welt, begleitet von verschärfter Propaganda, Aufrüstung und der Bildung von Militärbündnissen.
Der Ost-West-Konflikt mündete 1947 in den Kalten Krieg, der 1948/49 mit der Berlin-Blockade einen ersten Höhepunkt erreichte. Dieser Begriff beschreibt die aggressive Auseinandersetzung zwischen Ost und West auf allen Ebenen – außer der direkten militärischen Konfrontation.
Gut zu wissen: Der Kalte Krieg war kein durchgängiges Ereignis, sondern ein Zustand mit unterschiedlicher Intensität. Es gab mehrere Phasen, in denen vom "Ende des Kalten Krieges" gesprochen wurde – nach der Aufhebung der Berlin-Blockade 1949, nach Stalins Tod 1953 oder nach der Kuba-Krise 1962.
Deutschland spielte im Ost-West-Konflikt eine besondere Rolle. Als geteiltes Land wurde es zum Symbol der Blockbildung. Die beiden deutschen Staaten entwickelten ein gespanntes Verhältnis und sahen sich gegenseitig als "Marionetten" der jeweiligen Supermacht. Die Propaganda beider Seiten verwendete aggressive Bilder vom "Kriegstreiber" oder "Türen in die Sklaverei".