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Die Natur des Menschen - gut oder böse? (Rousseau - Hobbes)

29.3.2021

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Religion J1
Der Mensch - gut oder böse?
Das Bild, das der Mensch von sich selbst und seinen Mitmenschen macht, prägt
zutiefst das Verständni
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Der Mensch - gut oder böse?
Das Bild, das der Mensch von sich selbst und seinen Mitmenschen macht, prägt
zutiefst das Verständni
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Der Mensch - gut oder böse?
Das Bild, das der Mensch von sich selbst und seinen Mitmenschen macht, prägt
zutiefst das Verständni

Religion J1 Der Mensch - gut oder böse? Das Bild, das der Mensch von sich selbst und seinen Mitmenschen macht, prägt zutiefst das Verständnis von der von ihm wahrgenommenen Welt und damit auch das vom gesellschaftlichen Zusammenleben. Ähnlich zu der Thematik, ob Verbrecher und Kriminelle schlichtweg als solche geboren worden sind, oder das Ergebnis von schlechter Erziehung und sozialen Milieus, scheiden sich auch bei der Fragestellung, ob der Mensch von Grund auf gut oder böse sei, die Geister. Auf der Grundlage solcher Annahmen über die Natur des Menschen entstehen politische Strömungen oder gar ganze Staatstheorien, wie im Fall von Thomas Hobbes und Jean-Jaques Rousseau. Ausgangspunkt der Theoretiker ist der „Naturzustand", der sowohl von Hobbes als auch von Rousseau als rechtsfreier Raum interpretiert wird, in dem weder Gesetz noch eine Autorität, die auf dessen Einhaltung achtet und durchsetzt, herrschen.¹ Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Philosophen jedoch darin, dass laut Hobbes dieser Zustand so unerträglich sei, „dass alle sich wünschen, ihn aufzulösen"2, da darin das menschliche Bestreben nach Reichtum, Ehre und Macht ohne jegliche Einschränkung zu einem ,,Krieg aller gegen alle" führt. Die Natur, so Hobbes, hat den so ungesellig gemacht, dass sie den Menschen sogar ,,zu einen des anderen Mörder" bestimmt hat. Zu anderen Mitmenschen steht er dabei im Konkurrenzkampf, die es unter dem Vorbehalt der Verfolgung der eigenen Interessen notfalls...

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auch mit Gewalt zu bekämpfen gilt. Rousseau hingegen findet, dass der Naturzustand ein „paradiesischer Friede"2 sei, in dem die Menschen frei sind und sich nicht gegenseitig bekämpfen. Erst durch das Entstehen von gesellschaftlichen Ungleichheiten wird dieser Zustand zunichte gemacht. Der Philosoph und Vordenker der Aufklärung, geprägt von seinem Abscheu der aristokratisch geprägten Gesellschaft seiner Zeit, ist der Meinung, dass in vermeintlich zivilisierten Gesellschaften die Menschen in Wahrheit selbstsüchtig, eitel und egoistisch seien. Die Vergesellschaftung des Individuums habe dazu geführt, dass die Menschen damit begannen, sich untereinander zu vergleichen, was in dem Entstehen solcher egoistischen Motive resultierte.³ Demnach gilt es nicht etwa, nach Zivilisation zu streben, sondern nach der Wiederannäherung des „verlorenen" Paradieses, in dem man nach Rousseau den Religion J1 „Edlen Wilden" vorfindet.4 Hierbei können Parallelen zur biblischen Genesis gezogen werden. Im Naturzustand gibt es kein Bewusstsein von Gut und Böse", welcher durch die egoistische Selbstreflexion, der dem Sündenfall und der Verbannung aus dem Paradies gleichgesetzt werden kann, zerstört wurde. „Wäre das nicht geschehen, wäre der Mensch,immer in seiner ursprünglichen Verfassung geblieben.""5 Dass es zwischen Individuen keine natürliche Harmonie gibt und stets ein Konfliktpotenzial besteht, bezweifelt indes keiner der Philosophen, weshalb beide das Konzept eines Gesellschaftsvertrags vorführen. Bei den auf den ersten Blick subtil erscheinenden Unterschieden zwischen den Menschenbildern von Hobbes und Rousseau werden dessen Implikationen vor allem darin deutlich. Da die Gesamtsituation im Naturzustand aufgrund des menschlichen Bestrebens nach Macht und Gier unerträglich ist, ist nach Hobbes Gedanken der „Unmöglichkeit des Vertrauens"2 bedingt der einzige Ausweg, dass man seine individuellen Rechte abtritt und sich einer einzigen Autorität unterwirft, die für Ordnung und Sicherheit sorgen soll. Dieser Zustand sei zwar nicht ideal, doch eine autoritäre Staatsform wird dennoch als das kleinere Übel gegenüber dem Naturzustand angesehen. Rousseaus Idee einer Gesellschaftsform sieht hingegen anders aus. Der „Edle Wilde" ist durchaus dazu fähig, sich einem ,allgemeinen Willen" zu unterstellen, der den Schutz des Individuums und der Allgemeinheit sicherstellt, ohne dass es einer absoluten Macht oder der Aufgabe der eigenen Rechte gebraucht. Vielmehr können erst durch diesen Allgemeinwillen die Rechte des Einzelnen wie Leben und Besitz überhaupt verwirklicht werden. Die Schlussfolgerung, dass der Mensch schlicht von Grund auf böse sei, scheint zu schnell gefasst zu sein. Wenn ihm jegliche Fähigkeit zum Gutsein von vornerein abgesprochen wird, ist es dann überhaupt gerechtfertigt „böses" Verhalten zu bestrafen, wenn es doch in seiner Natur liegt? Es würde bedeuten, dass der Mensch nicht frei in seiner Wahl zwischen Gut und Böse wäre. Davon auszugehen, dass der Mensch von Grund auf gut sei, ist andererseits aber mindestens ebenso fragwürdig. Denn wie kann man ihn zum Guten geneigt nennen, wenn er nur in der bloßen Abwesenheit von anderen friedlich agiert? Es liegt auch hier wieder an der mangelnden Konfrontation mit der Wahl zwischen Gut und Böse, die ohne die Präsenz von Mitmenschen im Naturzustand fehlt. Religion J1 Rousseau bietet hier deshalb den überzeugenderen Ansatz an. Der Mensch ist nicht durch inhärent böswillige und destruktive Triebe geleitet, und obwohl er auch nicht von Grund auf zum Guten geneigt ist, ist die Hinwendung dazu, wenn auch oft durch Gleichgültigkeit oder aus reiner Vernunft und nicht aus tugendhafter Selbstlosigkeit bedingt, ihm nicht verwehrt. Dass es vor allem Rousseaus Gedanke ist, der sich in der Geschichte bewährt hat, sieht man an dem (relativem) Erfolg der heutigen Demokratien. Sie haben gezeigt, dass Gesellschaften dazu imstande sind, die Macht über sich selbst auszuüben und dabei die Rechte des Einzelnen zu wahren, was voraussetzt, dass der Mensch nicht - wie nach Hobbes - in einem permanenten und unausweichlichen Krieg zu seinen Mitmenschen steht. In einem Punkt hat jedoch auch Hobbes recht: dass Macht ohne jede Beschränkung zwangsläufig zum Bösen verleitet, trug auch in dem durch sein Werk gerechtfertigten Absolutismus seine Früchte. ¹ Wesche, E. (2009). Klassische Theoretiker des Gesellschaftsvertrages. Abgerufen 27. Juli 2020, von https://www.ethik-werkstatt.de/Klassische_Vertragstheorie.html 2 Wikipedia. (2020). In Wikipedia, die freie Enzyklopädie. Abgerufen 27. Juli 2020, von https://de.wikipedia.org/wiki/Vertragstheorie 3 Wikipedia. (2020). In Wikipedia, die freie Enzyklopädie. Abgerufen 27. Juli 2020, von https://de.wikipedia.org/wiki/ Jean-Jacques Rousseau ; Eisel, U. (2012). Naturzustand. Abgerufen 27. Juli 2020, von http://www.naturphilosophie.org/naturzustand/ 4 Klumbies, H. (Datum unbekannt). Jean-Jacques Rousseau verurteilt die Zivilisation. Abgerufen 27. Juli 2020, von https://www.wissen57.de/jean-jacques-rousseau-verurteilt-die-zivilisation.html 5 Eisel, U. (2012). Naturzustand. Abgerufen 27. Juli 2020, von http://www.naturphilosophie.org/naturzustand/ 6 Schumacher, E. (2013). Jean-Jacques Rousseau: Kommen die Schwierigkeiten erst durch die Kultur?. Abgerufen 27. Juli 2020, von https://blog.zeit.de/schueler/2013/09/25/rousseau-kulturkritik/