Dietrich Bonhoeffer war einer der bedeutendsten deutschen Theologen und Widerstandskämpfer des 20. Jahrhunderts.
Dietrich Bonhoeffer wurde am 4. Februar 1906 in Breslau geboren und wuchs in einer bildungsbürgerlichen Familie auf. Seine Ausbildung begann er mit dem Theologiestudium in Tübingen und setzte es in Berlin fort. Nach seiner Promotion und Habilitation arbeitete er als Pfarrer und Dozent. In den 1930er Jahren entwickelte sich Bonhoeffer zu einem wichtigen Vertreter der Bekennenden Kirche, die sich gegen die Gleichschaltung der evangelischen Kirche durch die Nationalsozialisten wehrte. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Nachfolge" (1937) und "Widerstand und Ergebung" - Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft.
Der Widerstand gegen das NS-Regime prägte Bonhoeffers späte Jahre maßgeblich. Er schloss sich der Widerstandsgruppe um Wilhelm Canaris und Hans von Dohnanyi an und beteiligte sich an Plänen zur Rettung von Juden sowie am Widerstand gegen Hitler. 1943 wurde er verhaftet und in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert. Trotz der schwierigen Bedingungen setzte er seine theologische Arbeit fort und verfasste wichtige Schriften. Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer im KZ Flossenbürg durch Erhängen hingerichtet - nur wenige Wochen vor Kriegsende. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: "Das ist das Ende - für mich der Beginn des Lebens." Seine Gedanken und sein mutiges Handeln haben bis heute große Bedeutung für Theologie und Gesellschaft.