Die Bekennende Kirche und Bonhoeffers theologisches Erbe
Die Bekennende Kirche war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen die Versuche der Nationalsozialisten, die Deutsche Evangelische Kirche gleichzuschalten. Sie wurde 1934 von Dietrich Bonhoeffer und Martin Niemöller gegründet.
Definition: Die Bekennende Kirche war eine Gegenorganisation zu den "Deutschen Christen", die dem Nationalsozialismus anhingen.
Das Hauptziel der Bekennenden Kirche war es, den evangelischen Glauben vor dem Einfluss der Nationalsozialisten zu bewahren und ein Zeichen des Widerstands zu setzen.
Bonhoeffer hinterließ auch wichtige theologische Überlegungen. In einem Tagebucheintrag schrieb er: "Wir gehen einer völlig religionslosen Zeit entgegen." Diese Aussage lässt sich heute auf verschiedene Weise interpretieren:
Pro:
- Die Corona-Pandemie hat viele Gottesdienste "trostlos" gemacht
- Kirchliche Entscheidungen haben weniger Einfluss
- Kirchenbesuche werden oft als Pflicht gesehen
Contra:
- Durch die Corona-Krise suchen viele Menschen Gottes Nähe
- Digitalisierung ermöglicht neue Formen von Gottesdiensten
- Es gibt mehr Religionen und spirituelle Angebote als früher
Highlight: Bonhoeffers Aufforderung an seine Leser ist es, Menschen nicht zu verurteilen und Gott nicht aufzudrängen, sondern sie an ihrer stärksten Stelle mit Gott zu konfrontieren.
Bonhoeffer betont, dass die Zeit vorbei sei, in der man alles durch theologische oder fromme Worte sagen konnte. Er sieht eine Entwicklung hin zu einer "religionslosen" Zeit, in der Menschen ohne die "Arbeitshypothese Gott" auskommen.
Quote: "Der Mensch hat gelernt, in allen wichtigen Fragen mit sich selbst fertig zu werden, ohne Zuhilfenahme der Arbeitshypothese Gottes."
Trotz dieser Beobachtungen verlor Bonhoeffer nicht seinen Glauben. Sein Gedicht "Von guten Mächten wunderbar geborgen", das er im Gefängnis schrieb, zeugt von seiner tiefen Überzeugung und Hoffnung.
Example: Das Gedicht "Von guten Mächten wunderbar geborgen" wurde zu einem bekannten Kirchenlied und wird oft bei Beerdigungen gesungen.
Bonhoeffers Glaube gab ihm die Kraft für seinen Widerstand. Er sah jeden Tag als Geschenk Gottes und fürchtete den Tod nicht, da er an den Himmel glaubte. Seine Nächstenliebe und sein Einsatz für die Rechte anderer waren tief in seinem christlichen Glauben verwurzelt.
Quote: "Die überzeugende Stärke des Widerstands Bonhoeffers liegt in seinem christlichen Glauben."
Bonhoeffers Leben und Werk zeigen, wie christlicher Glaube Kraft für politisches Handeln sein kann. Er fand in Gott Ruhe, Kraft und Mut, was ihn befähigte, sich mutig gegen Unrecht zu stellen und für andere einzusetzen.