Die Euthanasie in der NS-Zeit war eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Zwischen 1939 und 1945 wurden systematisch Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen sowie psychisch Kranke ermordet. Das nationalsozialistische Regime bezeichnete diese Morde euphemistisch als "Euthanasie" oder "Gnadentod".
Für ein Referat über Euthanasie im Gymnasium ist es wichtig zu verstehen, dass die Nationalsozialisten ihre Ideologie der "Rassenhygiene" und des "lebensunwerten Lebens" als Rechtfertigung für diese Verbrechen nutzten. Die "Aktion T4", benannt nach der Tiergartenstraße 4 in Berlin, war das zentrale Programm zur systematischen Ermordung von Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten. In sechs Tötungsanstalten wurden etwa 70.000 Menschen durch Vergasung ermordet. Nach offizieller Beendigung der Aktion T4 im August 1941 ging das Morden dezentral weiter.
Für ein Schulprojekt Euthanasie Nationalsozialismus sollten auch die Rolle der Ärzte und des medizinischen Personals sowie der gesellschaftliche Kontext beleuchtet werden. Viele Mediziner beteiligten sich aktiv an der Selektion und Tötung der Patienten. Die Propaganda des NS-Regimes versuchte, die Bevölkerung von der wirtschaftlichen "Notwendigkeit" dieser Maßnahmen zu überzeugen. Besonders wichtig ist es auch, die Perspektive der Opfer und ihrer Angehörigen zu berücksichtigen. Viele Familien erhielten gefälschte Todesnachrichten mit erfundenen Todesursachen. Der Widerstand gegen das Euthanasieprogramm, insbesondere durch kirchliche Würdenträger wie Bischof von Galen, führte zwar zur offiziellen Einstellung der Aktion T4, konnte die dezentralen Morde jedoch nicht verhindern. Die Aufarbeitung dieser Verbrechen und das Gedenken an die Opfer sind bis heute wichtige gesellschaftliche Aufgaben.