Theorien der Internationalen Beziehungen: Institutionalismus und Konstruktivismus
Der Institutionalismus in den Internationalen Beziehungen stellt einen wichtigen theoretischen Ansatz dar, der die grundlegenden Annahmen des Realismus teilweise übernimmt, aber eigene Schwerpunkte setzt. In dieser Theorie bleiben Staaten die zentralen Akteure des internationalen Systems, jedoch wird ihre Interaktion anders interpretiert. Die zunehmende Interdependenz zwischen Staaten schafft einen Bedarf an institutionalisierter Zusammenarbeit, die sich in internationalen Regimen manifestiert.
Definition: Internationale Regime sind Regelwerke und Institutionen, die die Kooperation zwischen Staaten strukturieren und überwachen. Sie entstehen, wenn alle Beteiligten gemeinsame Interessen verfolgen und von der Zusammenarbeit profitieren können.
Die Theorie des Institutionalismus erkennt zwar die anarchische Struktur des internationalen Systems an, sieht aber in internationalen Institutionen einen Weg, diese zu regulieren. Internationale Regime dienen dazu, Regeln der Kooperation festzuhalten, deren Einhaltung zu überwachen und Verstöße zu sanktionieren. Dies geschieht, während die Staaten grundsätzlich souverän bleiben.
Der Konstruktivismus bietet eine alternative Perspektive auf die Internationale Politik. Diese Theorie betont die Bedeutung von gemeinsamen Normen, Werten und Identitäten in den internationalen Beziehungen. Internationale Gemeinschaften werden als eigenständige Akteure verstanden, die durch geteilte Wertvorstellungen verbunden sind.
Highlight: Im Konstruktivismus wird die Kooperation zwischen Staaten als wahrscheinlicher angesehen, da sie auf gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Werten basiert. Dies steht im Gegensatz zum skeptischeren Ansatz des Realismus.