Die Lehre Jesu und seine Botschaft vom Reich Gottes stehen im Zentrum des christlichen Glaubens.
Die Bergpredigt ist eines der wichtigsten Zeugnisse der Lehre Jesu, in der er seine grundlegenden ethischen und religiösen Vorstellungen darlegt. Jesus verkündet darin eine radikale Nächstenliebe, die auch Feinde einschließt, und ruft zu einem Leben in Barmherzigkeit und Gerechtigkeit auf. Das Reich Gottes wird von Jesus als eine neue Wirklichkeit beschrieben, die bereits angebrochen ist, aber noch nicht vollendet. In zahlreichen Reich Gottes Gleichnissen verdeutlicht er diese Botschaft durch Bilder aus dem Alltag - wie das Senfkorn, das zu einem großen Baum heranwächst, oder der Sauerteig, der den ganzen Teig durchsäuert.
Die Unterscheidung zwischen dem historischen Jesus und dem kerygmatischen Christus ist für das Verständnis der neutestamentlichen Überlieferung wichtig. Während der historische Jesus durch außerbiblische Quellen und historisch-kritische Forschung rekonstruiert werden kann, bezieht sich der kerygmatische Jesus auf das Glaubenszeugnis der frühen Christen. Seine Gebote und ethischen Weisungen, wie sie besonders in der Bergpredigt zum Ausdruck kommen, zielen auf eine grundlegende Erneuerung des Menschen und der Gesellschaft ab. Das Reich Gottes im Alltag zu leben bedeutet, diese Werte wie Nächstenliebe, Vergebung und Barmherzigkeit konkret umzusetzen. Die kerygmatische Theologie betont dabei die bleibende Bedeutung der Verkündigung Jesu für den christlichen Glauben heute.