Die deutsche christliche Bewegung im Dritten Reich versuchte, das Christentum in den Dienst des Nationalismus zu stellen. In den 1930er Jahren spaltete sich die evangelische Kirche in drei Gruppen: die Glaubensbewegung der Deutschen Christen, die Bekennende Kirche und die Deutsche Christen. Die Deutschen Christen befürworteten ein "arisches" Germanisierung des Christentums und bekannten sich zum nationalsozialistischen Gedankengut. Dies führte zu Spaltungen, Protesten und politischer Verfolgung innerhalb der Kirche.
Die Deutsche Christen und die Germanisierung des Christentums
Die Deutsche Christen propagierten eine "arische" Interpretation des Christentums und integrierten nationalsozialistische Ideologien in ihre Predigten. Dies führte zu einer schrittweisen Arierisierung der Kirchenleitung und zur Diskriminierung von nicht-arischen Christen. Die Bekennende Kirche hingegen widersetzte sich dieser Politik und kämpfte gegen die Unterordnung der Kirche unter die Partei und den NS-Staat.
Die Konsequenzen der Spaltung
Die Proteste der Bekennenden Kirche führten zu Suspendierungen, Ausweisungen, Redeverboten und politischen Verfolgungen von Mitgliedern und Geistlichen. Viele wurden aufgrund ihres Widerstandes gegen die Deutsche Christen hingerichtet. Die kirchliche Spaltung führte zu einer tiefen Krise in der evangelischen Kirche und prägte das Verhältnis der Kirche zur nationalsozialistischen Regierung.
Die katholische Kirche hingegen war zunächst ablehnend gegenüber dem Nationalsozialismus, was sich in einer Verweigerung der Sakramente und Bestattungsverbote für Nazis zeigte. Jedoch kam es 1933 zu einer Annäherung durch das Reichskonkordat, welches das Verhältnis zwischen dem deutschen Staat und der katholischen Kirche verbesserte. Dieser Staatskirchenvertrag sollte dem deutschen Staat das kirchliche Einmischen in die Politik untersagen und im Gegenzug erhielt die Kirche gewisse Rechte.
Insgesamt prägte die Zeit des Dritten Reichs das Verhältnis der evangelischen und katholischen Kirche zur nationalsozialistischen Regierung und führte zu tiefgreifenden Spaltungen und politischen Konflikten innerhalb der Kirchen.