Religion und ihre Bedeutung für den Menschen
Dieser Text befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Religion und ihrer Rolle im menschlichen Leben. Er beginnt mit einer Definition von Dorothee Sölle, die Religion als Versuch beschreibt, nichts in der Welt als fremd oder sinnlos anzunehmen, sondern alles in die menschliche Welt einzubeziehen.
Zitat: "Religion ist der Versuch, keinen Nihilismus zu dulden und eine unendliche Bejahung des Lebens zu leben." - Dorothee Sölle
Der Text erläutert verschiedene Aspekte des religiösen Seins, darunter Denken, Fühlen und Sprache. Es wird auch Martin Luthers weite Definition von Gott und Glaube erwähnt, die suggeriert, dass jeder Mensch eine Form von Religion hat.
Definition: Religiös sein umfasst Denken (Vernunft und Logik), Wissen, Gefühle, Ich-Bewusstsein, Sozial- und Gemeinschaftsgefühl sowie Sprache als Form abstrakter Kommunikation.
Der Text diskutiert auch verschiedene Religionsbegriffe:
- Der funktionale Religionsbegriff, der die Außenseite der Religion beschreibt und sich um Objektivität bemüht.
- Der substantielle Religionsbegriff, der die Substanz der Religion beschreibt und davon ausgeht, dass Nützlichkeitserwägungen nicht die Bedeutung der Religion für den Gläubigen erfassen.
Highlight: Der funktionale Religionsbegriff wird kritisiert, da er zu beliebig sei und den Religionsbegriff nicht vollständig erfasse.
Schließlich werden die sechs Funktionen von Religion nach Kaufmann vorgestellt:
- Angstbewältigung
- Handlungsorientierung
- Kontingenzbewältigung
- Gemeinschaft und Zusammenhalt
- Kosmisierung
- Emanzipation
Beispiel: Die Funktion der Kosmisierung beinhaltet die Beheimatung der Welt und schließt Sinnlosigkeit und Chaos aus, etwa durch Schöpfungsgeschichten oder die Auferstehung Jesu.
Der Text schließt mit der Überlegung, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens ein Ausdruck von Religiosität ist, da sie die gottgewollte Existenz des Menschen impliziert.