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Schule. Endlich einfach.
Gemeinschaftskunde/Sozialwesen /
Revolution 1848/49
Jessy‘s Lernzettel
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11/12/13
Ausarbeitung
-Vormärz -Märzrevolution 1848 -Frankfurter Nationalversammlung Paulskirche -Scheitern der Revolution -Bedeutung der Revolution
REVOLUTION 1848/49 • Zeit zwischen Wiener Kongress und Märzrevolution war durch sich zuspitzende Auseinandersetzung zwischen der nationalliberalen Bewegung und dem restaurativen System Metternichs gekennzeichnet vormärz • Nationalliberale Bewegung: ● ➤ Träger waren studentische Burschenschaften ➤ Wartburgfest (1817): Verbrennung reaktionärer Schriften ➤ Hambacher Fest (1832): größte Demonstration des 19. Jahrhunderts, Forderung mehr politischer Freiheit ➤ Erstürmung der Frankfurter Hauptwache durch Studenten (1833) • restaurative Tendenzen: ● ▸ Karlsbader Beschlüsse (1819): strenge Überwachung Universitäten und Studenten und eingeschränkte Lehrfreiheit, strenge Pressezensur ➤ Verbot des Jungen Deutschland“ (1835): Verbot der Veröffentlichung der politisch engagierten Schriften von Heinrich Heine und anderen 99 Folgen: ➤ viele Anführer der nationalliberalen Bewegung mussten sich vor Gericht verantworten bzw. wurden inhaftiert, etliche flohen ins Exil ➤ wachsende politische Unzufrie enheit märzrevolution 1848 • Ursachen: ➤ politischer Gegensatz zwischen nationalliberaler Bewegung und restaurativen Fürsten im Vormärz ▸ soziale Missstände durch Frühindustrialisierung, z.B. Proletarisierung der Unterschicht, existenzielle Bewegung ganzer Handwerkszweige • Anlass: Revolution in Frankreich, die nach ganz Europa ausstrahlte ● Revolution auf dem Land: ➤ Bauern zwangen Grundherren zum Verzicht auf ihre Rechte (Feudalabgaben) ➤ Ende des Feudalismus ➤ mit Erreichung ihrer Ziele scherten die Bauern bereits im April 1848 aus dem losen Bündnis der Revolutionäre aus Revolution in Preußen, Österreich und den Mittelstaaten: ➤ Ausbruch von Unruhen in Wien, Entlassung Metternichs, Verzicht Kaiser Ferdinands 1 auf den Thron zugunsten seines Neffen Franz Joseph ● Rasches Nachgeben der Fürsten in den Mittelstaaten führte zu liberalen ,,Märzkabinetten" mit...
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bürgerlichen Demokraten und Verfassungs- versprechen ➤ Barrikadenkämpfe in Berlin erzwangen Zugeständnisse des preußischen Königs, der eine verfassungsgebende Versammlung für Preußen versprach und die deutsche Einheit in Aussicht stellte gemeinsames Muster: Regierungen wichen Konflikten aus, indem sie Märzforderungen sofort nachgaben → bleiben dadurch an der Macht, konnten mit Hilfe des Militärs die Gegenrevolution organisieren weitergehende soziale Revolutionsziele der Arbeiterschaft wurden von Bürgerlichen teils gewaltsam unterdrückt frankfurter nationalversammlung paulskirche von Mai 1848 bis Mai 1849 das verfassungsgebende Gremium der Deutschen Revolution sowie das vorläufige Parlament des entstehenden Deutschen Reiches • bereits März 1848 kamen ca 6000 Abgeordnete zu demokratisch nicht legitimiertem Vorparlament zusammen, das sich eine Vorbereitung der Deutschen Einheit zum Ziel gesetzt hatte • 18. Mai versammelte sich die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche auf Grundlage eines allgemeinen Männerwahlrechts ab 25 Jahren ➤ vor allem Vertreter des Bildungsbürgertums (Beamte, Juristen) ➤ Arbeiter nicht vertreten ➤ Bauern, Handwerker, Unternehmer, Großgrundbesitzer waren unter- repräsentiert ➤ Parlament zerfiel rasch in unterschiedliche Gruppen → benannt nach Gasthäusern/Cafés in denen sie sich trafen um ihre Vorstellungen zu entwickeln → Vorformen der Parteien, kaum konsensfähig → Beratungen und Entscheidungsprozesse zogen sich sehr lang hin Grundlegende Fragen und Entscheidungen: ➤ kleindeutsche Lösung ohne Österreich ➤ Monarchie oder Republik? konstitutionelle Monarchie ➤ Erb-/ Wahlkaisertum? Erbfolge für preußisches Königshaus garantiert ➤ Verabschiedung des Reichsgesetzes → zum ersten Mal Gesetzeskraft für Menschen- und Bürgerrechte in Deutschland scheitern der revolution • Zersplitterung der Kräfte ► Fehlen eines revolutionären Zentrums: durch deutsche Kleinstaaterei musste die nationalliberale Bewegung die Revolution gegen verschiedene Herrscher ausfechten ● ➤ rasche Auflösung des revolutionären Aktionsbündnisses: frühes Ausscheren der Bauern, nachdem ihre Ziele erreicht waren; Unterdrückung weiter- gehender sozialer Forderungen der Arbeiterschaft Aufgabenfeld der Paulskirche war zu groß ➤ im Gegensatz zur französischen Revolution standen deutsche Revolutionäre vor einer doppelten Aufgabe: Schaffung eines Nationalstaates und Entwicklung der Demokratie ➤ Abarbeitung beider Felder in Paulskirche kostete viel Zeit →spielte Machthabern in die Hände Spaltung der Abgeordneten in zentralen Fragen • Ausbleiben einer radikalen Phase ➤ Fürsten blieben nach schnellem Einlenken an der Macht ➤ Militär blieb loyal, Paulskirche verfügte über keine eigenen Truppen • Ablehnung der Kaiserkrone durch den preußischen König ➤ Todesstoß der Revolution: Weigerung Friedrich Wilhelms IV. die Kaiserkrone aus den Händen der Paulskirche entgegenzunehmen → passte nicht in seine Vorstellung eines Gottesgnadentums ➤Folgezeit: Auflösung eines Rumpfparlaments durch Truppen bzw. Niederschlagung letzter revolutionärer Widerstände bedeutung der revolution trotz vordergründigen Scheiterns ein Meilenstein der Deutschen Geschichte ● Kleindeutsche Lösung: ► Entscheidung der Paulskirche für ein Deutschland ohne Österreich war richtungsweisend für die Zukunft ➤ Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn wurde sich selbst überlassen ➤ Preußen drückte Deutschland damit zwangsläufig seinen Stempel auf • föderalistische Struktur ▸ Einrichtung Zweikammersystem (Volks- und Staatenhaus) bildete Vorlage für alle nachfolgenden Verfassungen • erstmalige Formulierung der Grundrechte in Deutschland ● Entstehung einer politischen Öffentlichkeit, insbesondere Politisierung der Arbeiterschaft • Ausbildung eines immer noch gültigen Parteienspektrums in der Paulskirche: Liberale, Konservative, Sozialisten • Anfänge der Frauenbewegung: ➤ 1848 war Frauen Wahlrecht und Mitgliedschaft in Nationalversammlung noch verwehrt ➤ Organisation in Frauenvereinen mit dem Ziel der Gleichberechtigung der Geschlechter
Gemeinschaftskunde/Sozialwesen /
Revolution 1848/49
Jessy‘s Lernzettel
11/12/13
Ausarbeitung
-Vormärz -Märzrevolution 1848 -Frankfurter Nationalversammlung Paulskirche -Scheitern der Revolution -Bedeutung der Revolution
Geschichte Abitur Zusammenfassung 2022
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Vormärz/Revolution von 1848/49
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Revolution 1848/49
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Märzrevolution in Deutschland 1848/49
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REVOLUTION 1848/49 • Zeit zwischen Wiener Kongress und Märzrevolution war durch sich zuspitzende Auseinandersetzung zwischen der nationalliberalen Bewegung und dem restaurativen System Metternichs gekennzeichnet vormärz • Nationalliberale Bewegung: ● ➤ Träger waren studentische Burschenschaften ➤ Wartburgfest (1817): Verbrennung reaktionärer Schriften ➤ Hambacher Fest (1832): größte Demonstration des 19. Jahrhunderts, Forderung mehr politischer Freiheit ➤ Erstürmung der Frankfurter Hauptwache durch Studenten (1833) • restaurative Tendenzen: ● ▸ Karlsbader Beschlüsse (1819): strenge Überwachung Universitäten und Studenten und eingeschränkte Lehrfreiheit, strenge Pressezensur ➤ Verbot des Jungen Deutschland“ (1835): Verbot der Veröffentlichung der politisch engagierten Schriften von Heinrich Heine und anderen 99 Folgen: ➤ viele Anführer der nationalliberalen Bewegung mussten sich vor Gericht verantworten bzw. wurden inhaftiert, etliche flohen ins Exil ➤ wachsende politische Unzufrie enheit märzrevolution 1848 • Ursachen: ➤ politischer Gegensatz zwischen nationalliberaler Bewegung und restaurativen Fürsten im Vormärz ▸ soziale Missstände durch Frühindustrialisierung, z.B. Proletarisierung der Unterschicht, existenzielle Bewegung ganzer Handwerkszweige • Anlass: Revolution in Frankreich, die nach ganz Europa ausstrahlte ● Revolution auf dem Land: ➤ Bauern zwangen Grundherren zum Verzicht auf ihre Rechte (Feudalabgaben) ➤ Ende des Feudalismus ➤ mit Erreichung ihrer Ziele scherten die Bauern bereits im April 1848 aus dem losen Bündnis der Revolutionäre aus Revolution in Preußen, Österreich und den Mittelstaaten: ➤ Ausbruch von Unruhen in Wien, Entlassung Metternichs, Verzicht Kaiser Ferdinands 1 auf den Thron zugunsten seines Neffen Franz Joseph ● Rasches Nachgeben der Fürsten in den Mittelstaaten führte zu liberalen ,,Märzkabinetten" mit...
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bürgerlichen Demokraten und Verfassungs- versprechen ➤ Barrikadenkämpfe in Berlin erzwangen Zugeständnisse des preußischen Königs, der eine verfassungsgebende Versammlung für Preußen versprach und die deutsche Einheit in Aussicht stellte gemeinsames Muster: Regierungen wichen Konflikten aus, indem sie Märzforderungen sofort nachgaben → bleiben dadurch an der Macht, konnten mit Hilfe des Militärs die Gegenrevolution organisieren weitergehende soziale Revolutionsziele der Arbeiterschaft wurden von Bürgerlichen teils gewaltsam unterdrückt frankfurter nationalversammlung paulskirche von Mai 1848 bis Mai 1849 das verfassungsgebende Gremium der Deutschen Revolution sowie das vorläufige Parlament des entstehenden Deutschen Reiches • bereits März 1848 kamen ca 6000 Abgeordnete zu demokratisch nicht legitimiertem Vorparlament zusammen, das sich eine Vorbereitung der Deutschen Einheit zum Ziel gesetzt hatte • 18. Mai versammelte sich die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche auf Grundlage eines allgemeinen Männerwahlrechts ab 25 Jahren ➤ vor allem Vertreter des Bildungsbürgertums (Beamte, Juristen) ➤ Arbeiter nicht vertreten ➤ Bauern, Handwerker, Unternehmer, Großgrundbesitzer waren unter- repräsentiert ➤ Parlament zerfiel rasch in unterschiedliche Gruppen → benannt nach Gasthäusern/Cafés in denen sie sich trafen um ihre Vorstellungen zu entwickeln → Vorformen der Parteien, kaum konsensfähig → Beratungen und Entscheidungsprozesse zogen sich sehr lang hin Grundlegende Fragen und Entscheidungen: ➤ kleindeutsche Lösung ohne Österreich ➤ Monarchie oder Republik? konstitutionelle Monarchie ➤ Erb-/ Wahlkaisertum? Erbfolge für preußisches Königshaus garantiert ➤ Verabschiedung des Reichsgesetzes → zum ersten Mal Gesetzeskraft für Menschen- und Bürgerrechte in Deutschland scheitern der revolution • Zersplitterung der Kräfte ► Fehlen eines revolutionären Zentrums: durch deutsche Kleinstaaterei musste die nationalliberale Bewegung die Revolution gegen verschiedene Herrscher ausfechten ● ➤ rasche Auflösung des revolutionären Aktionsbündnisses: frühes Ausscheren der Bauern, nachdem ihre Ziele erreicht waren; Unterdrückung weiter- gehender sozialer Forderungen der Arbeiterschaft Aufgabenfeld der Paulskirche war zu groß ➤ im Gegensatz zur französischen Revolution standen deutsche Revolutionäre vor einer doppelten Aufgabe: Schaffung eines Nationalstaates und Entwicklung der Demokratie ➤ Abarbeitung beider Felder in Paulskirche kostete viel Zeit →spielte Machthabern in die Hände Spaltung der Abgeordneten in zentralen Fragen • Ausbleiben einer radikalen Phase ➤ Fürsten blieben nach schnellem Einlenken an der Macht ➤ Militär blieb loyal, Paulskirche verfügte über keine eigenen Truppen • Ablehnung der Kaiserkrone durch den preußischen König ➤ Todesstoß der Revolution: Weigerung Friedrich Wilhelms IV. die Kaiserkrone aus den Händen der Paulskirche entgegenzunehmen → passte nicht in seine Vorstellung eines Gottesgnadentums ➤Folgezeit: Auflösung eines Rumpfparlaments durch Truppen bzw. Niederschlagung letzter revolutionärer Widerstände bedeutung der revolution trotz vordergründigen Scheiterns ein Meilenstein der Deutschen Geschichte ● Kleindeutsche Lösung: ► Entscheidung der Paulskirche für ein Deutschland ohne Österreich war richtungsweisend für die Zukunft ➤ Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn wurde sich selbst überlassen ➤ Preußen drückte Deutschland damit zwangsläufig seinen Stempel auf • föderalistische Struktur ▸ Einrichtung Zweikammersystem (Volks- und Staatenhaus) bildete Vorlage für alle nachfolgenden Verfassungen • erstmalige Formulierung der Grundrechte in Deutschland ● Entstehung einer politischen Öffentlichkeit, insbesondere Politisierung der Arbeiterschaft • Ausbildung eines immer noch gültigen Parteienspektrums in der Paulskirche: Liberale, Konservative, Sozialisten • Anfänge der Frauenbewegung: ➤ 1848 war Frauen Wahlrecht und Mitgliedschaft in Nationalversammlung noch verwehrt ➤ Organisation in Frauenvereinen mit dem Ziel der Gleichberechtigung der Geschlechter