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Stuttgarter Schuldbekenntnis

13.5.2021

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Das Stuttgarter Schuldbekenntnis und seine Bedeutung für
den Neuanfang in der Evangelischen Kirche
1. Gründung der Evangelischen Kirche in D
Das Stuttgarter Schuldbekenntnis und seine Bedeutung für
den Neuanfang in der Evangelischen Kirche
1. Gründung der Evangelischen Kirche in D
Das Stuttgarter Schuldbekenntnis und seine Bedeutung für
den Neuanfang in der Evangelischen Kirche
1. Gründung der Evangelischen Kirche in D

Das Stuttgarter Schuldbekenntnis und seine Bedeutung für den Neuanfang in der Evangelischen Kirche 1. Gründung der Evangelischen Kirche in Deutschland Ende August 1945 vereinigten sich die 28 Landeskirchen unter dem württembergischen Landesbischof Theophil Wurm im nordhessischen Treysa als neue Dachorganisation zur Evangelischen Kirche in Deutschland. Anwesende der Gründung waren neben den evangelischen Geistlichen Beobachter des noch im Aufbau stehenden Ökumenischen Rates der Kirchen, ein weltweiter Zusammenschluss von Kirchen. Ihre Mitgliedskirchen empfanden Abneigung gegenüber Deutschland, da die Deutschen als Kriegsverursacher gewaltiges Leid ausgelöst hatten. Eine Aufnahme in der Ökumenischen Rat der Kirchen erfolgte deshalb lediglich unter der Bedingung, dass sie offene Worte über die ,,Unterlassungssünden des deutschen Volkes, einschließlich der Kirchen" leisteten. Den Gründerpersönlichkeiten der Evangelischen Kirchen in Deutschland war bewusst, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen sowie eine eigene Stellungnahme verfassen mussten. Denn nur durch die Aufnahme Deutschlands in den Ökumenischen Rat der Kirchen konnte der Wiederaufbau der evangelischen Kirchen gelingen. Mithilfe der Finanzierung durch den harten Dollar der Weltkirche hatte die Evangelische Kirche in Deutschland die Möglichkeit, Pfarrgehälter zu bezahlen und Kirchen zu reparieren. 2. Stuttgarter Schuldbekenntnis Am 18. und 19. Oktober 1945 hielten die drei Ratsmitglieder der Evangelischen Kirche in Deutschland, die auch führende Mitglieder der Bekennenden Kirche waren, Theologe und Pfarrer Hans Christian Asmussen, Bischof Otto Dibelius und Pfarrer Martin Niemöller, ihre erste verfassten und verlasen sie anschließend am 19. Oktober 1945...

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die Stuttgarter Schulderklärung, in der sie Stellung zur Rolle der Evangelischen Kirche in Deutschland im Nationalsozialismus nahmen und ihre Mitschuld an den Verbrechen derer eingestanden. sammenkunft Unterschrieben wurde dieses Schuldeingeständnis von acht weiteren Kirchenvertretern, darunter die Landesbischöfe von Württemberg und Bayern, sowie der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann, der hierbei als Laienvertreter galt. Die Stuttgarter Schulderklärung war nicht zur Veröffentlichung in den Massenmedien gedacht. Erst über die von den Alliierten kontrollierten Tageszeitungen und Rundfunk, wie zum Beispiel vom „Kieler Kurier" am 27. Oktober 1945, kam es zu ihrer Verbreitung. Zu Beginn des Schuldbekenntnisses sprechen die Verfasser an, dass die Deutschen erhebliches Leid in der Welt verursacht haben. Die evangelischen Kirchen haben zwar viele Jahre im Namen Jesu Christi gegen den nationalsozialistischen Geist gekämpft, bekennen sich dennoch schuldig, da sie nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben. Anschließend wünschen sich die Verfasser einen Neuanfang mithilfe der Gnade und Barmherzigkeit Gottes für die Evangelischen Kirchen in Deutschland. Dieser solle sich von den glaubensfremden Einflüssen reinigen und die Kirchen selber ordnen. Darauffolgend begrüßen die Autoren einen möglichen Eintritt in die ökumenische Gemeinschaft. Durch die Zusammenarbeit der Kirchen würde der Geist des Friedens und der Liebe, der die Genesung für die gequälte Menschheit ermöglichen solle, anstelle des Geistes der Macht und der Vergeltung zur Herrschaft kommen. Abschließend haben die Verfasser im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland für einen Neuanfang aller Länder und Völker mit „Veni creator spiritus!" gebeten. Als Reaktion nahm das Ausland das Wort der Kirche positiv auf. Allerdings kam es nach der Verbreitung der Erklärung innerhalb Deutschlands zum Teil zur starken Ablehnung und Kritik, sodass viele Proteste und Protestschreiben von Bischöfen, Pröpsten, Pastoren oder gesamten Kirchenvorständen ausgingen. Das Stuttgarter Schuldbekenntnis bedeutete für sie eine Demütigung ihres Volkes. Ihrer Meinung nach lag im Stuttgarter Schuldbekenntnis keine genaue Benennung der Rolle der evangelischen Christinnen und Christen für den Kriegsausbruch und den Holocaust vor. Außerdem sind die Formulierungen im Komparativ und teilweise unpräzise, zum Beispiel durch die fehlende Personifizierung des Wortes „Wir". Weitere Kritiker sahen die Wortwahl als Eigenlob der Christen, da sie sich selbst als „mutig" bezeichneten. Heutzutage wird die Niederschrift, dass die evangelische Kirche „gegen den Geist" des Nationalsozialismus „gekämpft" habe aufgrund der gelungenen Gleichschaltung in vielen Bereichen der Evangelischen Kirche in Deutschland als Schönfärberei und Verharmlosung wahrgenommen. 3. Bedeutung Mit dem Eingeständnis der Evangelischen Kirche in Deutschland wurde ihr eigentlicher Zweck erfüllt, weshalb sie an der ersten Volksversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen teilnahm. Darüber hinaus halfen Kirchengemeinden aus dem Ausland beim Neuaufbau, indem sie beispielsweise Hilfspakete an die Gemeinden in Deutschland schickten. Nur vier evangelische Landeskirchen machten sich bis 1946 das Schuldbekenntnis zu eigen. Die meisten von den übrigen begannen, eigene Schuldbekenntnisse und Erklärungen erst einige Jahre später bis in die 1980er-Jahre zu verabschieden. Zusätzlich erlangten sie durch das Schuldbekenntnis weltweite Akzeptanz unter den Kirchen. Des Weiteren strebten die unterschiedlichen im Kirchenkampf entstandenen Gruppen ihren eigenen Weg in die Gesellschaften der beiden deutschen Staaten an und erreichten diesen erfolgreich. Daraus resultierte ein neues Verhältnis zu Staat und politischer Öffentlichkeit mit einer tiefen Verankerung des demokratischen Denkens im Protestantismus. Zudem führte das Bekenntnis zu einer Debatte über die politische Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ein Streit zwischen den unterschiedlichen theologischen, kirchlichen und politischen Bewegungen des deutschen Protestantismus wirkte sich zu einer Neubewertung der jüngeren gelischen Kirchengeschichte aus und führte zu einer wesentlichen Variation des Selbstverständnisses des deutschen Protestantismus. 4. Quellen Vor 75 Jahren: "Stuttgarter Schuldbekenntnis" der Evangelischen Kirche | bpb Ev. Landeskirche in Württemberg: Stuttgarter Schuldbekenntnis (elk-wue.de) Stuttgarter Schuldbekenntnis - Ökumenisches Heiligenlexikon Ein mutiger Schritt - Stuttgarter Schulderklärung (evangelisches-gemeindeblatt.de) Johannes Calvin (elk-wue.de) *dok 0131 ekd de.pdf (1000dokumente.de) Eine Entschuldungserklärung | zeitzeichen.net