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Warum lässt Gott Leid zu? Die Theodizee Kindern erklärt mit Beispielen von Leibniz

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Warum lässt Gott Leid zu? Die Theodizee Kindern erklärt mit Beispielen von Leibniz
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Die Theodizee-Frage untersucht das Verhältnis zwischen Gottes Güte, Allmacht und der Existenz von Leid in der Welt. Verschiedene Denker haben unterschiedliche Ansätze entwickelt, um dieses Dilemma zu erklären:

  • Leibniz sieht unsere Welt als die bestmögliche, in der Leid notwendig ist
  • Kushner beschreibt einen guten, aber nicht allmächtigen Gott
  • Swinburne erklärt Leid als unbeabsichtigte Folge von Naturgesetzen und freiem Willen
  • Metz plädiert für eine Theologie, die auf Gottes Antwort hofft
  • Hahne betont Gottes Mitgefühl durch Christi Leiden
  • Heinemann verlagert die Verantwortung auf den Menschen
  • Das Buch Hiob thematisiert Gottes Prüfung und den Tun-Ergehen-Zusammenhang

Trotz vieler Erklärungsversuche bleibt die Theodizee-Frage letztlich ungelöst und fordert weiterhin zum Nachdenken heraus.

20.4.2022

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-stammt aus dem Griechischen
-Theos -Gott
-Dike =Rechtfertigung
Theodizee-Frage:
->Wie kann es Leid angesichts eines guten & allmächtigen Go

Die Theodizee-Frage und ihre Ursprünge

Die Theodizee ist ein zentrales Thema in der Philosophie und Theologie. Der Begriff stammt aus dem Griechischen, wobei "Theos" für Gott und "Dike" für Rechtfertigung steht. Im Kern geht es bei der Theodizee-Frage darum, wie Leid in der Welt existieren kann, wenn es einen guten und allmächtigen Gott gibt.

Diese Frage führt zu einem Dilemma: Wenn Gott das Leid beseitigen will, aber nicht kann, ist er nicht allmächtig. Wenn er es kann, aber nicht will, ist er nicht gütig. Wenn er es weder will noch kann, entspricht er nicht dem christlichen Gottesbild. Nur wenn er es will und kann, entspricht er dem Gottesbild - aber dann stellt sich die Frage, woher das Übel kommt und warum Gott es nicht beseitigt.

Definition: Die Theodizee ist der Versuch, Gottes Güte und Allmacht angesichts des Leids in der Welt zu rechtfertigen.

Der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelte einen einflussreichen Ansatz zur Theodizee. Er argumentierte, dass unsere Welt die bestmögliche sei, in der Leid notwendig ist, da alles miteinander verbunden ist. Laut Leibniz überwiegt das Gute, und Gott bleibt gut und allmächtig.

Highlight: Leibniz' Theorie der "besten aller möglichen Welten" ist ein zentraler Beitrag zur Theodizee-Debatte.

Kritiker bemängeln an Leibniz' Ansatz, dass er zur Passivität des Menschen führen könnte und den freien Willen in Frage stellt.

Die Übel in der Welt werden in drei Kategorien unterteilt:

  1. Metaphysisches Übel (malum metaphysicum): Die Begrenztheit des Menschen in Zeit, Raum, Wissen und Macht.
  2. Physisches Übel (malum physicum): Körperliches und seelisches Leiden, z.B. durch Naturkatastrophen.
  3. Moralisches Übel (malum morale): Ethisches Fehlverhalten wie Sünde, Schuld und Unrecht.

Example: Eine Naturkatastrophe wie ein Erdbeben wäre ein Beispiel für physisches Übel, während ein Mord ein moralisches Übel darstellt.

-stammt aus dem Griechischen
-Theos -Gott
-Dike =Rechtfertigung
Theodizee-Frage:
->Wie kann es Leid angesichts eines guten & allmächtigen Go

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Das Buch Hiob und seine Bedeutung für die Theodizee

Das Buch Hiob im Alten Testament ist ein zentraler Text für die Auseinandersetzung mit der Theodizee-Frage. Der Name Hiob bedeutet "Wo ist der (göttliche) Vater?" und deutet bereits auf die Kernfrage des Buches hin.

Hiob wird als gottesfürchtiger Mann beschrieben, der das Böse meidet. Er lebt in Uz und hat zehn Kinder. Die Geschichte beginnt damit, dass Gott Satan erlaubt, Hiob zu prüfen. In der Folge verliert Hiob seinen gesamten Besitz und seine Kinder. Trotz dieser schweren Schicksalsschläge hält Hiob zunächst an seinem Glauben fest.

Highlight: Die Prüfung Hiobs ist ein klassisches Beispiel für die Auseinandersetzung mit Leid im Kontext des Glaubens.

Im Verlauf der Geschichte diskutiert Hiob mit seinen Freunden über den Grund seines Leidens. Die Freunde vertreten unterschiedliche Erklärungsansätze:

  1. Der erste Freund argumentiert mit dem Tun-Ergehens-Zusammenhang, also der Idee, dass Leid eine Folge von Fehlverhalten ist.
  2. Der zweite Freund sieht Leid als Form der Erziehung und Möglichkeit zum Wachstum.
  3. Der dritte Freund vertritt die Ansicht, dass Leid aus der Unvollkommenheit des Menschen resultiert, ähnlich wie bei Leibniz.

Vocabulary: Der "Tun-Ergehens-Zusammenhang" ist die Vorstellung, dass gute Taten zu gutem Ergehen führen und schlechte Taten zu Leid.

Nach einem Monolog Hiobs folgt eine Gottesrede aus dem Wettersturm. In diesem Gespräch mit Gott wird deutlich, dass nur Gott den vollständigen Überblick über die Schöpfung hat. Hiob erkennt seine Begrenztheit an und sieht seinen Fehler ein.

Am Ende der Geschichte wird der Tun-Ergehens-Zusammenhang aufgelöst. Hiob erhält doppelt so viel zurück, wie er verloren hat, und lebt noch lange.

Das Buch Hiob ist für die Theodizee-Debatte von großer Bedeutung, da es verschiedene Erklärungsansätze für Leid diskutiert. Es zeigt, dass der Versuch, Leid durch einen Tun-Ergehens-Zusammenhang zu erklären, zu kurz greift. Stattdessen wird die Unvollkommenheit und Fehlbarkeit des Menschen betont.

Example: Die Geschichte Hiobs wird oft als Beispiel für die Theodizee in der Bibel angeführt.

Insgesamt bietet das Buch Hiob keine endgültige Antwort auf die Theodizee-Frage, sondern regt zum Nachdenken über das Verhältnis zwischen Gott, Mensch und Leid an. Es zeigt, dass die Frage "Warum lässt Gott Leid zu?" auch in der biblischen Tradition eine zentrale Rolle spielt und keine einfachen Antworten zulässt.

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Verschiedene Ansätze zur Theodizee-Frage

Die Theodizee-Frage hat viele Denker beschäftigt, die unterschiedliche Lösungsansätze zur Theodizee-Frage entwickelt haben.

Harold Kushner vertritt die Ansicht, dass Gott zwar gut, aber nicht allmächtig ist. In seiner Vorstellung kann Gott nicht direkt in Leidenssituationen eingreifen, steht den Menschen aber bei und gibt ihnen Kraft. Kushner zeichnet das Bild eines mitfühlenden Gottes, der Leid ablehnt, aber aufgrund seiner fehlenden Allmacht nicht verhindern kann.

Highlight: Kushners Konzept eines mitfühlenden, aber nicht allmächtigen Gottes bietet eine alternative Perspektive auf die Theodizee.

Kritiker merken an, dass Kushners Ansatz dem traditionellen christlichen Gottesbild widerspricht und die Frage aufwirft, wie ein nicht allmächtiger Gott die Menschen befreien kann.

Algernon Charles Swinburne entwickelte die "free will defense" und "natural law defense". Er argumentiert, dass Leid eine unbeabsichtigte Folge von Naturgesetzen und freiem Willen ist. Naturgesetze sind laut Swinburne notwendig für die Entwicklung und Existenz des Menschen, können aber auch Leid verursachen. In diesem Modell bleibt Gott allmächtig.

Vocabulary: Die "free will defense" argumentiert, dass Gott dem Menschen freien Willen gegeben hat, der auch zu Leid führen kann.

Johann Baptist Metz plädiert für eine Theologie statt einer Theodizee. Er argumentiert, dass die Theologie die Theodizee-Frage nicht lösen kann, sondern sie als Rückfrage an Gott verstehen sollte, auf deren Antwort man hoffen muss. Metz beschreibt einen distanzierten, mysteriösen Gott, der sich gegenüber der Leidfrage nicht offenbart.

Peter Hahne betont die Vorstellung eines mitleidenden Gottes. In seiner Interpretation hat Gott durch Christus stellvertretend für alle Menschen Leid erfahren und ist dadurch den Menschen besonders nahe.

Quote: "Gott hat selbst menschliches Leid erfahren" - Diese Aussage fasst Hahnes Perspektive zusammen.

Fritz Heinemann entwickelte den Ansatz der Antropodizee, bei dem die Verantwortung für das Leid von Gott auf den Menschen übertragen wird. In diesem Modell gibt Gott den Menschen die Verantwortung, selbst mit dem Leid umzugehen.

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Die Theodizee-Frage und ihre Ursprünge

Die Theodizee ist ein zentrales Thema in der Philosophie und Theologie. Der Begriff stammt aus dem Griechischen, wobei "Theos" für Gott und "Dike" für Rechtfertigung steht. Im Kern geht es bei der Theodizee-Frage darum, wie Leid in der Welt existieren kann, wenn es einen guten und allmächtigen Gott gibt.

Diese Frage führt zu einem Dilemma: Wenn Gott das Leid beseitigen will, aber nicht kann, ist er nicht allmächtig. Wenn er es kann, aber nicht will, ist er nicht gütig. Wenn er es weder will noch kann, entspricht er nicht dem christlichen Gottesbild. Nur wenn er es will und kann, entspricht er dem Gottesbild - aber dann stellt sich die Frage, woher das Übel kommt und warum Gott es nicht beseitigt.

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Das Buch Hiob und seine Bedeutung für die Theodizee

Das Buch Hiob im Alten Testament ist ein zentraler Text für die Auseinandersetzung mit der Theodizee-Frage. Der Name Hiob bedeutet "Wo ist der (göttliche) Vater?" und deutet bereits auf die Kernfrage des Buches hin.

Hiob wird als gottesfürchtiger Mann beschrieben, der das Böse meidet. Er lebt in Uz und hat zehn Kinder. Die Geschichte beginnt damit, dass Gott Satan erlaubt, Hiob zu prüfen. In der Folge verliert Hiob seinen gesamten Besitz und seine Kinder. Trotz dieser schweren Schicksalsschläge hält Hiob zunächst an seinem Glauben fest.

Highlight: Die Prüfung Hiobs ist ein klassisches Beispiel für die Auseinandersetzung mit Leid im Kontext des Glaubens.

Im Verlauf der Geschichte diskutiert Hiob mit seinen Freunden über den Grund seines Leidens. Die Freunde vertreten unterschiedliche Erklärungsansätze:

  1. Der erste Freund argumentiert mit dem Tun-Ergehens-Zusammenhang, also der Idee, dass Leid eine Folge von Fehlverhalten ist.
  2. Der zweite Freund sieht Leid als Form der Erziehung und Möglichkeit zum Wachstum.
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Vocabulary: Der "Tun-Ergehens-Zusammenhang" ist die Vorstellung, dass gute Taten zu gutem Ergehen führen und schlechte Taten zu Leid.

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