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Die Theodizee Smilla Chrobok Die Theodizee Frage ● Begriffserklärung: Theodizee (altgriech: theo's = Gott; di'ke = Gerechtigkeit) ➜ Rechtfertigung Gottes = Antwortversuch auf die Frage des Leidens Beschreibung des Problems wird von Gottfried Leibniz eingeführt Frage: Wie kann Gott gerechtfertigt werden angesichts von Übel und leid in der Welt? → die Fragestellung selber existiert schon in der Antike (z.B. Epikur) Das Problem: ,,Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht: Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft, oder er kann es nicht und will es nicht: Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist, oder er will es nicht und kann es nicht: Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott, oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt: Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?" - Epikur (griech. Philosoph) Widerspruch: „Wenn Gott existiert, dann ist Gott allmächtig und allgütig und allwissend. Wenn Gott allmächtig und allgütig und allwissend ist, verhindert er das Übel. Das Übel existiert.“ Positionen zum Theodizee Problem: 1. Wir leben in der besten aller möglichen Welten (Leibniz) → unendliche Anzahl von Welten und diese ist die beste aller möglichen Welten. Jede Form des Übels letztlich notwendig und erklärbar. Unterschiedliche Arten des Übels: O Malum metaphysicum = notwendig, unvollkommen = sonst mit Gott zu identisch = Sterblichkeit Malum physicum = physische Übel,...
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nötig um Schaden abzuhalten O GRUNDARTEN VON ÜBELN physische Übel (z. B. Krankheiten, Naturkatastrophen) Teil eines göttlichen Plans und Ausgangs- punkt für positive Entwicklungen moralische Übel (z. B. Krieg, Terror) Preis für die Wil- lensfreiheit des Menschen Malum morale = moralische Übel, Abwendung zu Gott führende Sünde = von anderen erzeugten Leid, Krieg 2. Das Übel als unerkennbaren Willen des Gottes der Bibel. ,,Bewirke das Unheil und erschaffe das Gute“ (Jes, 45, 7) 3. Gottes Eigenschaften sind zu überdenken → Eigenschaften Gottes vor allem Allgüte und Allmacht relevant 3.1. Gottes Allgüte wird relativiert metaphysische Übel (z. B. Sterblichkeit) ANTWORTVERSUCHE DES PHILOSOPHEN LEIBNIZ notwendiges Ele- ment im Gefüge der besten aller Welten → Mensch kann Übel nicht objektiv beurteilen, für Gott hat das Übel einen Sinn. Gott ist nicht nur für das Mensch empfundene „Gut“ erschaffene, sondern ist auch zuständig für das Unheil. 1 Die Theodizee Smilla Chrobok → Bibel= der zornige Gott = Altes Testament 3.2. Gottes Gerechtigkeit wird von seiner Güte gegenübergestellt → Gerechtigkeit Gottes mache es erforderlich, dass er nicht immer auf maximales Wohlergehen hinwirken könne. Menschliches Leid = gerechte Strafe für Fehlerhalten Gottes Allmacht wird relativiert ... 3.3. 3.3.1. durch Annahme der Freiheit des Menschen 3.3.2. ... durch Theorie des Dualismus = miteinander konkurrierender Weltprinzip (Dualismus), Auf der eine Seite das Gute, auf der anderen das Böse 3.3.3. ... durch die Annahme, Gott sei gut, aber nicht allmächtig = Gott ist zwar gut, aber nicht allmächtig, die Frage ,,warum?" des Leidens führt zu nichts, da man entweder wütend aus sich selbst ist oder wütend auf Gott. Daher muss gefragt werden: „Wenn mir dieses Leid nun schon einmal passiert ist, wer kann mir helfen?" (Ausschwitz) 4. Jesus Christus als die Antwort Gottes auf die Frage des Sinns des Leidens = Gott solidiert sich selbst mit den vielen unschuldig Verurteilten und Verfolgten. Der Sohn Gottes erleidet das Böse, ohne dass Gott rächend eingreift. Gott will das Böse nicht vernichten, sondern das Böse ohne Widerstand hinnehmen. Auferstehung heißt die Neuschöpfung einer Welt, in der Übel und Tod nicht mehr herrschen, sondern Gott allein 5. Die Existenz Gott wird abgestritten = = Gottes Güte nicht nur verneinen, sondern Gottes Existenz zu verneinen → atheistische Schlussforderung Luther: ,,Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch ein Apfelbaum pflanzen und meine Schulden bezahlen." = Statt Erklärungen für das Leid = Mitgefühl 2 Die Theodizee Smilla Chrobok Das Buch Hiob Erzählschicht Rahmenerzählung Streitreden Biblische Geschichte: Gott geht eine Wette mit dem Teufel ein. Ein wohlhabender Mann namens Hiob wird zwei Glaubensproben ausgesetzt: Er verliert den gesamten Hausstand + alle 10 Kinder. Trotzdem hält Hiob an seinem Glauben fest. Daraufhin wird seine Gesundheit genommen, trotzdem erkennt er den Willen Gottes an. Drei Freunde besuchen Hiob und konfrontieren ihn, dass er selbst für sein Leid verantwortlich ist, da Gott nur Böse beschreibt Antwort auf die Leidfrage Verhalten Hiobs Leid als Prüfung Ergebenheit in das Schicksal Leid als Strafe Gottesreden Adams Äpfel: Verzicht auf eine Antwort auf das Leid Auflehnung gegen den Tun-Ergehen- Zusammenhang; Anklage gegen Gott Einsicht in die eigene Schwachheit und Annahme des Leids (Tun-Ergehen-Zusammenhang) Hiob erhebt eine Anklage gegen Gott: Gott sei willkürlich, ungerecht und grausam. Gott reagiert auf die Anklage mit der Gottesrede, als Schöpfer, der Ordnung in das Chaos bringt und weist auf die Fürsorge hin, mit der er seine Schöpfung begleitet. Hiob bekommt zwar keine direkte Antwort, jedoch verändert ihn die Begegnung → nimmt seine Schwäche und Leid an →wird belohnt mit Gesundheit und Familie Tun-Ergehen-Zusammenhang: ● Begriff aus Bibelwissenschaft geprägt vom evangelischen Theologen Klaus Koch 1955 → bezeichnet im Alten Testament anzutreffenden Annahme, dass Gott der Garant dafür ist, dass es jeden diesseitigen Leben gut ergeht, die Seinen Willen tun und, jene sich selbst Schaden, die ich nicht tun = Altes Testament (rächender Gott) So wie man handelt, so ergeht es einem auch Filmanalyse: Ein Pfarrer, ein Neonazi und ein Apfelkuchen: Der Film,Adams Äpfel": „Biblische Filme" müssen ihre literarischen Vorbilder nicht immer 1:1 wiedergeben. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist Anders Thomas Jensens Film „Adams Äpfel“, der die Hiob-Erzählung in die heutige Zeit überträgt. Der Landpfarrer Ivan hat es sich zur Aufgabe gemacht, verurteilten Straftätern bei ihrer Resozialisierung zu helfen. Die von ihm betreute Wohngemeinschaft im dänischen Nirgendwo, bestehend aus dem kleptomanischen Sexualstraftäter und Alkoholiker Gunnar sowie dem arabischen Tankstellenräuber Khalid, bekommt mit dem aggressiven Neonazi Adam einen neuen Mitbewohner. Adam fühlt sich von Beginn an von Ivans scheinbar unerschütterlichem Glauben an das Gute provoziert. Auf die Frage des Pfarrers, welches Ziel er im Zuge seines Resozialisierungsprozesses erfüllen wolle, antwortet Adam sarkastisch: ,,Einen Apfelkuchen.“ Ivan nimmt Adam beim Wort und überträgt ihm die Verantwortung für den Apfelbaum im Pfarrgarten. Diese Aufgabe gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet: Die Äpfel werden zunächst von Krähen und Würmern befallen, bis schließlich der ganze Baum nach einem Blitzschlag abbrennt. 3 Die Theodizee Smilla Chrobok Vergleich mit dem Buch Hiob: Vergleichsaspekte Charakter/Portrait der Hauptperson Leid-Erfahrungen der Hauptperson Reaktionen der Hauptperson auf Leid- Erfahrungen Ursachen für Leid- Erfahrungen Adams Äpfel Ausschni Szene 1: Dr. Kolberg behandelt Adam Szene 2: Gespräch zwischen Ivan & Adam am Apfelbaum 2. Ausschnitt Szene 1: Dr. Kolberg erzählt Adam von Ivans Krankheit Szene 2: Adam und Ivan auf der Rückfahrt - Ivan, dänischer Landpfarrer - naiv, gutgläubig → hat grenzenloses Verständnis - von unbedingter Güte - besitzt missionarischen Eifer - glaubt unerschütterlich an das Gute→ignoriert Schlechtes, uneinsichtig - pendelt zwischen Realitätsverlust und Fanatismus → wahnsinnig? - früher Tod der Mutter - seine Schwester und er wurden als Kinder sexuell missbraucht → Vater wurde ,,abtransportiert" (Zitat Dr. Kolberg) - Sohn ist spastisch gelähmt - Selbstmord der Ehefrau - Krankheit: Hirntumor - verdrängt persönliches und fremdes Leid - nimmt Wirklichkeit nur verzerrt wahr⇒Realitätsverlust - aufgrund seiner Haltung ist er quasi gezwungen seine Umwelt kurzfristig zu ignorieren - ist dadurch unfähig, auf die Bedürfnisse seiner Schützlinge einzugehen - Ivan geht von der Sündhaftigkeit der menschlichen Natur aus alles auf der Welt versteht er als Prüfung Satans (,,Satan stellt uns auf die Probe.") Das Buch Hiob (Hiob 1) Hiob, reicher Viehherdenbesitzer im Land Zu - untadelig, rechtschaffen, fromm, gerecht - gottesfürchtig - gehorsam (Hiob 1-2) - Verlust der Viehherden und Knechten - Verlust des Hauses - Tod der Söhne und Töchter beim Einsturz des Hauses - Krankheit: böse Geschwüre am ganzen Körper a) In der Rahmenhandlung (Hiob 1-2) - ,,Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt!" (Hiob 1,21b) - ,,Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?" (Hiob 2,10b) b) Im Dialog (Hiob 3;29-31) - Hiob beklagt sein Leid und Schweigen Gottes Beteuerung, es nicht verdient zu haben Gott handelt ungerecht - fordert Gott heraus (Hiob 1-2) - auf Betreiben des Satans hin, muss sich Hiob mehreren Glaubens-Prüfungen unterziehen = Erfahrung seines Unglückes - Gott spielt mit, geht auf die Wette ein → gibt ihm die Güter und Hiob selbst in seine Hand (Hiob 1,12; 2,6) Die Theodizee Smilla Chrobok Verhalten der Gesprächspartner Grenzen des Leids Das Hauptproblem → Ivans Gutmütigkeit und Weltfremdheit wird von seinen Schützlingen - ehemalige Strafgefangene - ausgenutzt → er ignoriert Lügen und Provokationen → Schützlinge verfallen in alte Handlungsmuster →Adam ist wütend, kann eine solche Ignoranz nicht fassen und akzeptieren → will ihn ,knacken' = ihn aus seinen Illusionen herausreißen und den Glauben an das Gute brechen: verprügelt ihn, verwickelt ihn in eine theologisch-philosophische Debatte, konfrontiert ihn knallhart mit den Fakten der Realität - Ivan bleibt trotz aller Schicksalsschläge relativ guten Mutes überlebt trotz tödlichen Hirntumors (Hiob 2; 4/5; 34) → Hiobs Frau: ,,Hälst du immer noch fest an deiner Frömmigkeit? Lästere Gott und stirb!" (Hiob 2,9) → Freunde diskutieren mit ihm über die Ursache der Leid-Erfahrungen.Argumente: - Hiob trägt Schuld an seinem Leiden → Tun-Ergehens- Zusammenhang - Unbegreiflichkeit göttlichen Wirkens (Elihu, der 4.Freund) → man kann die göttliche Entscheidung, wen welches Leid trifft, nicht beurteilen, weil man nicht den Einblick wie Gott in die Welt hat (Hiob 1-2) - Gott befiehlt Satan, nicht das Leben Hiobs anzutasten - Frau wird verschont Hiob 38; 5
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Gott ist nicht nur für das Mensch empfundene „Gut“ erschaffene, sondern ist auch zuständig für das Unheil. 1 Die Theodizee Smilla Chrobok → Bibel= der zornige Gott = Altes Testament 3.2. Gottes Gerechtigkeit wird von seiner Güte gegenübergestellt → Gerechtigkeit Gottes mache es erforderlich, dass er nicht immer auf maximales Wohlergehen hinwirken könne. Menschliches Leid = gerechte Strafe für Fehlerhalten Gottes Allmacht wird relativiert ... 3.3. 3.3.1. durch Annahme der Freiheit des Menschen 3.3.2. ... durch Theorie des Dualismus = miteinander konkurrierender Weltprinzip (Dualismus), Auf der eine Seite das Gute, auf der anderen das Böse 3.3.3. ... durch die Annahme, Gott sei gut, aber nicht allmächtig = Gott ist zwar gut, aber nicht allmächtig, die Frage ,,warum?" des Leidens führt zu nichts, da man entweder wütend aus sich selbst ist oder wütend auf Gott. Daher muss gefragt werden: „Wenn mir dieses Leid nun schon einmal passiert ist, wer kann mir helfen?" (Ausschwitz) 4. Jesus Christus als die Antwort Gottes auf die Frage des Sinns des Leidens = Gott solidiert sich selbst mit den vielen unschuldig Verurteilten und Verfolgten. Der Sohn Gottes erleidet das Böse, ohne dass Gott rächend eingreift. Gott will das Böse nicht vernichten, sondern das Böse ohne Widerstand hinnehmen. Auferstehung heißt die Neuschöpfung einer Welt, in der Übel und Tod nicht mehr herrschen, sondern Gott allein 5. Die Existenz Gott wird abgestritten = = Gottes Güte nicht nur verneinen, sondern Gottes Existenz zu verneinen → atheistische Schlussforderung Luther: ,,Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch ein Apfelbaum pflanzen und meine Schulden bezahlen." = Statt Erklärungen für das Leid = Mitgefühl 2 Die Theodizee Smilla Chrobok Das Buch Hiob Erzählschicht Rahmenerzählung Streitreden Biblische Geschichte: Gott geht eine Wette mit dem Teufel ein. Ein wohlhabender Mann namens Hiob wird zwei Glaubensproben ausgesetzt: Er verliert den gesamten Hausstand + alle 10 Kinder. Trotzdem hält Hiob an seinem Glauben fest. Daraufhin wird seine Gesundheit genommen, trotzdem erkennt er den Willen Gottes an. Drei Freunde besuchen Hiob und konfrontieren ihn, dass er selbst für sein Leid verantwortlich ist, da Gott nur Böse beschreibt Antwort auf die Leidfrage Verhalten Hiobs Leid als Prüfung Ergebenheit in das Schicksal Leid als Strafe Gottesreden Adams Äpfel: Verzicht auf eine Antwort auf das Leid Auflehnung gegen den Tun-Ergehen- Zusammenhang; Anklage gegen Gott Einsicht in die eigene Schwachheit und Annahme des Leids (Tun-Ergehen-Zusammenhang) Hiob erhebt eine Anklage gegen Gott: Gott sei willkürlich, ungerecht und grausam. Gott reagiert auf die Anklage mit der Gottesrede, als Schöpfer, der Ordnung in das Chaos bringt und weist auf die Fürsorge hin, mit der er seine Schöpfung begleitet. Hiob bekommt zwar keine direkte Antwort, jedoch verändert ihn die Begegnung → nimmt seine Schwäche und Leid an →wird belohnt mit Gesundheit und Familie Tun-Ergehen-Zusammenhang: ● Begriff aus Bibelwissenschaft geprägt vom evangelischen Theologen Klaus Koch 1955 → bezeichnet im Alten Testament anzutreffenden Annahme, dass Gott der Garant dafür ist, dass es jeden diesseitigen Leben gut ergeht, die Seinen Willen tun und, jene sich selbst Schaden, die ich nicht tun = Altes Testament (rächender Gott) So wie man handelt, so ergeht es einem auch Filmanalyse: Ein Pfarrer, ein Neonazi und ein Apfelkuchen: Der Film,Adams Äpfel": „Biblische Filme" müssen ihre literarischen Vorbilder nicht immer 1:1 wiedergeben. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist Anders Thomas Jensens Film „Adams Äpfel“, der die Hiob-Erzählung in die heutige Zeit überträgt. Der Landpfarrer Ivan hat es sich zur Aufgabe gemacht, verurteilten Straftätern bei ihrer Resozialisierung zu helfen. Die von ihm betreute Wohngemeinschaft im dänischen Nirgendwo, bestehend aus dem kleptomanischen Sexualstraftäter und Alkoholiker Gunnar sowie dem arabischen Tankstellenräuber Khalid, bekommt mit dem aggressiven Neonazi Adam einen neuen Mitbewohner. Adam fühlt sich von Beginn an von Ivans scheinbar unerschütterlichem Glauben an das Gute provoziert. Auf die Frage des Pfarrers, welches Ziel er im Zuge seines Resozialisierungsprozesses erfüllen wolle, antwortet Adam sarkastisch: ,,Einen Apfelkuchen.“ Ivan nimmt Adam beim Wort und überträgt ihm die Verantwortung für den Apfelbaum im Pfarrgarten. Diese Aufgabe gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet: Die Äpfel werden zunächst von Krähen und Würmern befallen, bis schließlich der ganze Baum nach einem Blitzschlag abbrennt. 3 Die Theodizee Smilla Chrobok Vergleich mit dem Buch Hiob: Vergleichsaspekte Charakter/Portrait der Hauptperson Leid-Erfahrungen der Hauptperson Reaktionen der Hauptperson auf Leid- Erfahrungen Ursachen für Leid- Erfahrungen Adams Äpfel Ausschni Szene 1: Dr. Kolberg behandelt Adam Szene 2: Gespräch zwischen Ivan & Adam am Apfelbaum 2. Ausschnitt Szene 1: Dr. Kolberg erzählt Adam von Ivans Krankheit Szene 2: Adam und Ivan auf der Rückfahrt - Ivan, dänischer Landpfarrer - naiv, gutgläubig → hat grenzenloses Verständnis - von unbedingter Güte - besitzt missionarischen Eifer - glaubt unerschütterlich an das Gute→ignoriert Schlechtes, uneinsichtig - pendelt zwischen Realitätsverlust und Fanatismus → wahnsinnig? - früher Tod der Mutter - seine Schwester und er wurden als Kinder sexuell missbraucht → Vater wurde ,,abtransportiert" (Zitat Dr. Kolberg) - Sohn ist spastisch gelähmt - Selbstmord der Ehefrau - Krankheit: Hirntumor - verdrängt persönliches und fremdes Leid - nimmt Wirklichkeit nur verzerrt wahr⇒Realitätsverlust - aufgrund seiner Haltung ist er quasi gezwungen seine Umwelt kurzfristig zu ignorieren - ist dadurch unfähig, auf die Bedürfnisse seiner Schützlinge einzugehen - Ivan geht von der Sündhaftigkeit der menschlichen Natur aus alles auf der Welt versteht er als Prüfung Satans (,,Satan stellt uns auf die Probe.") Das Buch Hiob (Hiob 1) Hiob, reicher Viehherdenbesitzer im Land Zu - untadelig, rechtschaffen, fromm, gerecht - gottesfürchtig - gehorsam (Hiob 1-2) - Verlust der Viehherden und Knechten - Verlust des Hauses - Tod der Söhne und Töchter beim Einsturz des Hauses - Krankheit: böse Geschwüre am ganzen Körper a) In der Rahmenhandlung (Hiob 1-2) - ,,Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt!" (Hiob 1,21b) - ,,Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?" (Hiob 2,10b) b) Im Dialog (Hiob 3;29-31) - Hiob beklagt sein Leid und Schweigen Gottes Beteuerung, es nicht verdient zu haben Gott handelt ungerecht - fordert Gott heraus (Hiob 1-2) - auf Betreiben des Satans hin, muss sich Hiob mehreren Glaubens-Prüfungen unterziehen = Erfahrung seines Unglückes - Gott spielt mit, geht auf die Wette ein → gibt ihm die Güter und Hiob selbst in seine Hand (Hiob 1,12; 2,6) Die Theodizee Smilla Chrobok Verhalten der Gesprächspartner Grenzen des Leids Das Hauptproblem → Ivans Gutmütigkeit und Weltfremdheit wird von seinen Schützlingen - ehemalige Strafgefangene - ausgenutzt → er ignoriert Lügen und Provokationen → Schützlinge verfallen in alte Handlungsmuster →Adam ist wütend, kann eine solche Ignoranz nicht fassen und akzeptieren → will ihn ,knacken' = ihn aus seinen Illusionen herausreißen und den Glauben an das Gute brechen: verprügelt ihn, verwickelt ihn in eine theologisch-philosophische Debatte, konfrontiert ihn knallhart mit den Fakten der Realität - Ivan bleibt trotz aller Schicksalsschläge relativ guten Mutes überlebt trotz tödlichen Hirntumors (Hiob 2; 4/5; 34) → Hiobs Frau: ,,Hälst du immer noch fest an deiner Frömmigkeit? Lästere Gott und stirb!" (Hiob 2,9) → Freunde diskutieren mit ihm über die Ursache der Leid-Erfahrungen.Argumente: - Hiob trägt Schuld an seinem Leiden → Tun-Ergehens- Zusammenhang - Unbegreiflichkeit göttlichen Wirkens (Elihu, der 4.Freund) → man kann die göttliche Entscheidung, wen welches Leid trifft, nicht beurteilen, weil man nicht den Einblick wie Gott in die Welt hat (Hiob 1-2) - Gott befiehlt Satan, nicht das Leben Hiobs anzutasten - Frau wird verschont Hiob 38; 5