Das Argument der Willensfreiheit
Ein wichtiger Theodizee Lösungsansatz ist das Argument der Willensfreiheit, das besonders von Richard Swinburne vertreten wird.
Highlight: Was sagt Swinburne über den freien Willen? Er argumentiert, dass Gott den Menschen Willensfreiheit gegeben hat, was auch die Möglichkeit einschließt, Böses zu tun.
Die Kernpunkte dieses Arguments sind:
- Willensfreiheit ist Voraussetzung für moralisches Handeln und Verantwortung.
- Gott verzichtet durch die Willensfreiheit auf die vollständige Kontrolle über menschliche Entscheidungen.
- Die Möglichkeit, zwischen Gut und Böse zu wählen, führt zur natürlichen Möglichkeit des Übels.
Definition: Willensfreiheit bedeutet, dass der Mensch sich zwischen alternativen Handlungen entscheiden kann, ohne durch vorausliegende Ursachen determiniert zu sein.
Swinburne argumentiert, dass Gott das Recht hat, Übel zuzulassen, weil dadurch das größere Gut der Willensfreiheit ermöglicht wird. Er vergleicht Gott mit einem guten Vater, der seinen Kindern Verantwortung überträgt.
Example: Ein Vater, der seinem Kind beibringt, Fahrrad zu fahren, muss das Risiko eingehen, dass das Kind hinfällt und sich verletzt. Nur so kann das Kind die Freiheit und Fähigkeit des Radfahrens erlangen.
Allerdings ist Gottes Recht, Leid zuzulassen, nicht unbegrenzt. Es wird beispielsweise durch die begrenzte Lebensdauer des Menschen eingeschränkt.