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Die Theodizee-Frage für Kinder: Definition, Erklärungen und Beispiele

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Die Theodizee-Frage für Kinder: Definition, Erklärungen und Beispiele
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@nina_lupina

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Die Theodizee-Frage beschäftigt sich mit dem Widerspruch zwischen der Existenz eines allmächtigen und gütigen Gottes und dem Leid in der Welt. Dieses komplexe philosophisch-theologische Problem wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet:

  • Die Vernunft hinterfragt kritisch die Verantwortung Gottes für das Leid
  • Mögliche Reaktionen reichen von Fideismus bis Atheismus
  • Verschiedene Lösungsansätze wie Willensfreiheit oder Leibniz' beste aller möglichen Welten werden diskutiert
  • Nach Auschwitz stellt sich die Frage nach Gottes Allmacht und Güte neu

1.12.2020

4431

tiger Kationen
der Bildung eines
arst
-
→ Es ist eine Sache der vernunft auch Tatsachen
mai 34 hinterfragen, der Mensch ist ein ver-
hunft g

Lösungsansätze für das Theodizee-Problem

Es gibt verschiedene Theodizee Lösungsansätze, die versuchen, den Widerspruch zwischen Gottes Güte und dem Leid in der Welt aufzulösen:

  1. Gott wendet bereits alle "großen" Übel ab, wir nehmen es nur nicht wahr.
  2. Wir kennen den Zustand der Welt ohne Gott nicht und können daher nicht vergleichen.
  3. Die uns bekannten Übel sind möglicherweise "kleine" Übel im Vergleich zu größeren, die wir nicht kennen.
  4. Gott hält die uns bekannten Übel für notwendig, damit wir das Positive wertschätzen lernen.

Example: Ein Kind, das eine Impfung bekommt, empfindet den kurzen Schmerz als Übel, ohne zu verstehen, dass es vor einer viel schlimmeren Krankheit geschützt wird.

Diese Erklärungsversuche zeigen, wie komplex die Theodizee Kindern erklärt werden kann. Es ist wichtig, altersgerechte Theodizee Beispiele zu verwenden, um das abstrakte Konzept greifbarer zu machen.

Vocabulary: Fideismus - Das Festhalten am Glauben trotz rationaler Zweifel oder Widersprüche.

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Das Argument der Willensfreiheit

Ein wichtiger Theodizee Lösungsansatz ist das Argument der Willensfreiheit, das besonders von Richard Swinburne vertreten wird.

Highlight: Was sagt Swinburne über den freien Willen? Er argumentiert, dass Gott den Menschen Willensfreiheit gegeben hat, was auch die Möglichkeit einschließt, Böses zu tun.

Die Kernpunkte dieses Arguments sind:

  1. Willensfreiheit ist Voraussetzung für moralisches Handeln und Verantwortung.
  2. Gott verzichtet durch die Willensfreiheit auf die vollständige Kontrolle über menschliche Entscheidungen.
  3. Die Möglichkeit, zwischen Gut und Böse zu wählen, führt zur natürlichen Möglichkeit des Übels.

Definition: Willensfreiheit bedeutet, dass der Mensch sich zwischen alternativen Handlungen entscheiden kann, ohne durch vorausliegende Ursachen determiniert zu sein.

Swinburne argumentiert, dass Gott das Recht hat, Übel zuzulassen, weil dadurch das größere Gut der Willensfreiheit ermöglicht wird. Er vergleicht Gott mit einem guten Vater, der seinen Kindern Verantwortung überträgt.

Example: Ein Vater, der seinem Kind beibringt, Fahrrad zu fahren, muss das Risiko eingehen, dass das Kind hinfällt und sich verletzt. Nur so kann das Kind die Freiheit und Fähigkeit des Radfahrens erlangen.

Allerdings ist Gottes Recht, Leid zuzulassen, nicht unbegrenzt. Es wird beispielsweise durch die begrenzte Lebensdauer des Menschen eingeschränkt.

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Die philosophische Theodizee von Leibniz

Hans Küng präsentiert die philosophische Theodizee von Gottfried Wilhelm Leibniz als einen weiteren wichtigen Theodizee Erklärungsversuch.

Vocabulary: Theodizee - Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels in der Welt.

Leibniz' Ansatz lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Die Welt ist das Werk eines guten und vollkommenen Gottes.
  2. Das Böse entspringt der Sünde des Menschen.
  3. Gott lässt das Böse zu, nutzt es aber als Mittel zur Erziehung und Strafe.
  4. Unser Vertrauen in den guten Gott sollte unbesiegbar sein.
  5. Diese Welt ist die beste aller möglichen Welten.

Quote: "Selbst wenn Gott eine Welt ohne Sünden und ohne Leid hätte schaffen können, wäre sie nicht unbedingt besser."

Leibniz unterscheidet drei Arten des Übels:

  1. Das physische Übel: körperliche Schmerzen, die mit der Existenz der Materie verbunden sind.
  2. Das metaphysische Übel: die Endlichkeit und Beschränktheit jedes Geschöpfes.
  3. Das moralische Übel: die Folge der Selbstbestimmung und Freiheit geschaffener Geister.

Highlight: Leibniz sieht das Böse als notwendigen Bestandteil der besten aller möglichen Welten, ohne den das Gute nicht existieren oder erkannt werden könnte.

Diese Theodizee versucht, den Verstand in den Glauben einzubeziehen und an einen guten und transzendenten Gott festzuhalten. Kritiker bemängeln jedoch, dass dieser Ansatz keinen wirklichen Trost für individuelles Leid bietet.

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Der Gottesbegriff nach Auschwitz

Hans Jonas' Überlegungen zum Gottesbegriff nach Auschwitz stellen einen radikalen Bruch mit traditionellen Theodizee Erklärungsversuchen dar.

Highlight: Die Erfahrung des Holocaust führt zu einer grundlegenden Infragestellung des Konzepts eines allmächtigen und allgütigen Gottes.

Jonas argumentiert:

  1. Allmacht ist ein in sich widersprüchlicher und sinnloser Begriff.
  2. Macht ist ein Verhältnisbegriff und erfordert ein mehrpoliges Verhältnis.
  3. Die drei Attribute Gottes - absolute Güte, Macht und Verstehbarkeit - schließen sich gegenseitig aus.

Quote: "Nach Auschwitz ist sicher: Ein allmächtiger Gott wäre entweder nicht allgütig oder total unverständlich."

Jonas schlägt vor, das Attribut der Allmacht aufzugeben, da:

  1. Die Güte Gottes keiner Einschränkung unterliegen kann.
  2. Die Verstehbarkeit Gottes zwar eingeschränkt, aber nicht völlig verneint werden kann.

Vocabulary: Attribut - Eine Gott zugeschriebene Eigenschaft oder Wesensbestimmung.

Diese Neuinterpretation des Gottesbegriffs stellt eine radikale Antwort auf die Theodizee-Frage dar und zeigt, wie tiefgreifend die Erfahrung des Holocaust das theologische Denken beeinflusst hat.

Example: Ein Gott, der nach Auschwitz als allmächtig verstanden wird, wäre für viele Menschen moralisch nicht akzeptabel. Jonas' Ansatz versucht, den Glauben an einen guten Gott zu bewahren, indem er dessen Macht neu definiert.

Diese Überlegungen verdeutlichen, wie die Theodizee-Frage auch heute noch relevant ist und zu neuen theologischen und philosophischen Ansätzen führt.

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Die Theodizee-Frage: Eine Herausforderung für Glaube und Vernunft

Die Theodizee-Frage stellt eine der größten Herausforderungen für den religiösen Glauben dar. Sie beschäftigt sich mit dem scheinbaren Widerspruch zwischen der Existenz eines allmächtigen und gütigen Gottes und dem Leid in der Welt.

Definition: Die Theodizee-Frage lautet: Wie kann ein allmächtiger und gütiger Gott das Leid in der Welt zulassen?

Diese Frage entspringt der menschlichen Vernunft, die kritisch hinterfragt und nach Erklärungen sucht. Der Mensch als vernunftgetriebenes Wesen hat das Recht, Gott gegenüber Fragen zu stellen und zu protestieren.

Die Auseinandersetzung mit der Theodizee kann verschiedene Folgen haben:

  1. Fideismus: Festhalten am Glauben trotz rationaler Zweifel
  2. Atheismus: Abwendung vom Glauben im Namen der Vernunft
  3. Vertiefung der theologischen Reflexion über Gott und die Welt

Highlight: Die Theodizee-Frage kann als Anstoß für eine vertiefte theologische Auseinandersetzung mit dem Gottesbild verstanden werden.

Ein klassischer Ansatz zur Theodizee stammt von Epikur:

Quote: "Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht: Dann ist Gott schwach. Oder er kann es und will es nicht: Dann ist Gott missgünstig. Oder er will es nicht und kann es nicht: Dann ist Gott schwach und missgünstig. Oder er will es und kann es: Woher kommen dann die Übel und warum beseitigt er sie nicht?"

Dieses Epikur Theodizee Zitat verdeutlicht das Dilemma und zeigt die Notwendigkeit von Erklärungsversuchen auf.

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  • Die Vernunft hinterfragt kritisch die Verantwortung Gottes für das Leid
  • Mögliche Reaktionen reichen von Fideismus bis Atheismus
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Lösungsansätze für das Theodizee-Problem

Es gibt verschiedene Theodizee Lösungsansätze, die versuchen, den Widerspruch zwischen Gottes Güte und dem Leid in der Welt aufzulösen:

  1. Gott wendet bereits alle "großen" Übel ab, wir nehmen es nur nicht wahr.
  2. Wir kennen den Zustand der Welt ohne Gott nicht und können daher nicht vergleichen.
  3. Die uns bekannten Übel sind möglicherweise "kleine" Übel im Vergleich zu größeren, die wir nicht kennen.
  4. Gott hält die uns bekannten Übel für notwendig, damit wir das Positive wertschätzen lernen.

Example: Ein Kind, das eine Impfung bekommt, empfindet den kurzen Schmerz als Übel, ohne zu verstehen, dass es vor einer viel schlimmeren Krankheit geschützt wird.

Diese Erklärungsversuche zeigen, wie komplex die Theodizee Kindern erklärt werden kann. Es ist wichtig, altersgerechte Theodizee Beispiele zu verwenden, um das abstrakte Konzept greifbarer zu machen.

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Das Argument der Willensfreiheit

Ein wichtiger Theodizee Lösungsansatz ist das Argument der Willensfreiheit, das besonders von Richard Swinburne vertreten wird.

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Die Kernpunkte dieses Arguments sind:

  1. Willensfreiheit ist Voraussetzung für moralisches Handeln und Verantwortung.
  2. Gott verzichtet durch die Willensfreiheit auf die vollständige Kontrolle über menschliche Entscheidungen.
  3. Die Möglichkeit, zwischen Gut und Böse zu wählen, führt zur natürlichen Möglichkeit des Übels.

Definition: Willensfreiheit bedeutet, dass der Mensch sich zwischen alternativen Handlungen entscheiden kann, ohne durch vorausliegende Ursachen determiniert zu sein.

Swinburne argumentiert, dass Gott das Recht hat, Übel zuzulassen, weil dadurch das größere Gut der Willensfreiheit ermöglicht wird. Er vergleicht Gott mit einem guten Vater, der seinen Kindern Verantwortung überträgt.

Example: Ein Vater, der seinem Kind beibringt, Fahrrad zu fahren, muss das Risiko eingehen, dass das Kind hinfällt und sich verletzt. Nur so kann das Kind die Freiheit und Fähigkeit des Radfahrens erlangen.

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Die philosophische Theodizee von Leibniz

Hans Küng präsentiert die philosophische Theodizee von Gottfried Wilhelm Leibniz als einen weiteren wichtigen Theodizee Erklärungsversuch.

Vocabulary: Theodizee - Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels in der Welt.

Leibniz' Ansatz lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Die Welt ist das Werk eines guten und vollkommenen Gottes.
  2. Das Böse entspringt der Sünde des Menschen.
  3. Gott lässt das Böse zu, nutzt es aber als Mittel zur Erziehung und Strafe.
  4. Unser Vertrauen in den guten Gott sollte unbesiegbar sein.
  5. Diese Welt ist die beste aller möglichen Welten.

Quote: "Selbst wenn Gott eine Welt ohne Sünden und ohne Leid hätte schaffen können, wäre sie nicht unbedingt besser."

Leibniz unterscheidet drei Arten des Übels:

  1. Das physische Übel: körperliche Schmerzen, die mit der Existenz der Materie verbunden sind.
  2. Das metaphysische Übel: die Endlichkeit und Beschränktheit jedes Geschöpfes.
  3. Das moralische Übel: die Folge der Selbstbestimmung und Freiheit geschaffener Geister.

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Der Gottesbegriff nach Auschwitz

Hans Jonas' Überlegungen zum Gottesbegriff nach Auschwitz stellen einen radikalen Bruch mit traditionellen Theodizee Erklärungsversuchen dar.

Highlight: Die Erfahrung des Holocaust führt zu einer grundlegenden Infragestellung des Konzepts eines allmächtigen und allgütigen Gottes.

Jonas argumentiert:

  1. Allmacht ist ein in sich widersprüchlicher und sinnloser Begriff.
  2. Macht ist ein Verhältnisbegriff und erfordert ein mehrpoliges Verhältnis.
  3. Die drei Attribute Gottes - absolute Güte, Macht und Verstehbarkeit - schließen sich gegenseitig aus.

Quote: "Nach Auschwitz ist sicher: Ein allmächtiger Gott wäre entweder nicht allgütig oder total unverständlich."

Jonas schlägt vor, das Attribut der Allmacht aufzugeben, da:

  1. Die Güte Gottes keiner Einschränkung unterliegen kann.
  2. Die Verstehbarkeit Gottes zwar eingeschränkt, aber nicht völlig verneint werden kann.

Vocabulary: Attribut - Eine Gott zugeschriebene Eigenschaft oder Wesensbestimmung.

Diese Neuinterpretation des Gottesbegriffs stellt eine radikale Antwort auf die Theodizee-Frage dar und zeigt, wie tiefgreifend die Erfahrung des Holocaust das theologische Denken beeinflusst hat.

Example: Ein Gott, der nach Auschwitz als allmächtig verstanden wird, wäre für viele Menschen moralisch nicht akzeptabel. Jonas' Ansatz versucht, den Glauben an einen guten Gott zu bewahren, indem er dessen Macht neu definiert.

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Die Theodizee-Frage: Eine Herausforderung für Glaube und Vernunft

Die Theodizee-Frage stellt eine der größten Herausforderungen für den religiösen Glauben dar. Sie beschäftigt sich mit dem scheinbaren Widerspruch zwischen der Existenz eines allmächtigen und gütigen Gottes und dem Leid in der Welt.

Definition: Die Theodizee-Frage lautet: Wie kann ein allmächtiger und gütiger Gott das Leid in der Welt zulassen?

Diese Frage entspringt der menschlichen Vernunft, die kritisch hinterfragt und nach Erklärungen sucht. Der Mensch als vernunftgetriebenes Wesen hat das Recht, Gott gegenüber Fragen zu stellen und zu protestieren.

Die Auseinandersetzung mit der Theodizee kann verschiedene Folgen haben:

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Highlight: Die Theodizee-Frage kann als Anstoß für eine vertiefte theologische Auseinandersetzung mit dem Gottesbild verstanden werden.

Ein klassischer Ansatz zur Theodizee stammt von Epikur:

Quote: "Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht: Dann ist Gott schwach. Oder er kann es und will es nicht: Dann ist Gott missgünstig. Oder er will es nicht und kann es nicht: Dann ist Gott schwach und missgünstig. Oder er will es und kann es: Woher kommen dann die Übel und warum beseitigt er sie nicht?"

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