Die Auseinandersetzung mit Gottesbildern in verschiedenen Religionen prägt den modernen Religionsunterricht und die theologische Diskussion.
Das Gottesbild im Christentum ist geprägt von der Vorstellung eines liebenden, persönlichen Gottes, der sich in Jesus Christus offenbart hat. Im Gegensatz dazu steht das streng monotheistische Gottesbild im Islam, das jede bildliche Darstellung Allahs verbietet. Das Gottesbild im Judentum basiert auf dem Bundesgedanken zwischen Gott und seinem auserwählten Volk. Die Gottesbilder in der Bibel sind vielfältig und reichen vom strafenden Richter bis zum barmherzigen Vater.
Eine zentrale Herausforderung für alle Religionen ist die Theodizee-Frage - wie kann ein guter und allmächtiger Gott das Leid in der Welt zulassen? Verschiedene Theodizee Lösungsansätze wurden entwickelt, von der Vorstellung der Willensfreiheit des Menschen bis zur Deutung des Leids als Prüfung. Ludwig Feuerbach entwickelte mit seiner Religionskritik und Projektionstheorie einen radikal anderen Ansatz: Religion sei nur eine Projektion menschlicher Wünsche und Ideale. Seine Theorie der Entzweiung des Menschen beschreibt, wie der Mensch seine besten Eigenschaften auf ein göttliches Wesen überträgt und sich dadurch selbst entfremdet. Diese Religionskritik wurde später von Karl Marx aufgegriffen und weiterentwickelt, der Religion als "Opium des Volkes" bezeichnete. Die Theodizee Kindern erklärt stellt eine besondere pädagogische Herausforderung dar, da sie existenzielle Fragen nach Gerechtigkeit und dem Sinn des Leids aufwirft.