Der Versailler Vertrag war einer der wichtigsten Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg, der am 28. Juni 1919 unterzeichnet wurde und weitreichende Folgen für Deutschland und Europa hatte.
Der Vertrag legte harte Bedingungen für Deutschland fest: massive Gebietsabtretungen, erhebliche Reparationszahlungen und strenge militärische Beschränkungen. Deutschland musste seine Armee auf 100.000 Mann reduzieren und durfte keine schweren Waffen besitzen. Die Zusammenfassung der territorialen Verluste umfasste Elsass-Lothringen an Frankreich, Eupen-Malmedy an Belgien und große Teile Westpreußens und Posens an Polen. Der "Kriegsschuldparagraf" (Artikel 231) zwang Deutschland, die alleinige Verantwortung für den Krieg zu übernehmen.
Die Folgen des Versailler Vertrags waren tiefgreifend und trugen zur politischen Instabilität der Weimarer Republik bei. Die hohen Reparationsforderungen belasteten die deutsche Wirtschaft schwer und führten zur Hyperinflation der frühen 1920er Jahre. Die als "Schmachfrieden" empfundenen Bedingungen nährten revanchistische Strömungen, die später von den Nationalsozialisten ausgenutzt wurden. Dies wird oft als einer der Faktoren gesehen, die zum 2. Weltkrieg beitrugen. Die Revision des Versailler Vertrags wurde zu einem zentralen Ziel der deutschen Außenpolitik in der Zwischenkriegszeit. Adolf Hitler nutzte die weitverbreitete Ablehnung des Vertrags geschickt für seine aggressive Expansionspolitik. Der Vertrag wurde von deutscher Seite durch Gustav Bauer als Reichsministerpräsident unterschrieben, nachdem die ursprüngliche deutsche Delegation unter Brockdorff-Rantzau zurückgetreten war. Die Beurteilung des Vertrags ist bis heute umstritten: Während einige Historiker die harten Bedingungen als Mitursache für den Aufstieg des Nationalsozialismus sehen, betonen andere, dass der Vertrag nicht konsequent genug durchgesetzt wurde.