Langfristige Auswirkungen und das Ende des Vertrags
Die Folgen des Versailler Vertrags wirkten sich langfristig auf die europäische Geschichte aus und trugen indirekt zum 2. Weltkrieg bei. Die Reparationszahlungen wurden erst 1921 auf 132 Milliarden Goldmark festgelegt - eine Summe, die die deutsche Wirtschaft stark belastete.
Zitat: "Der Friede löscht Deutschland aus der Reihe der Großmächte, ja der selbständigen Staaten aus." - Dietrich Schäfer, 1919
Entgegen der pessimistischen Erwartungen wurde Deutschland bereits 1926 in den Völkerbund aufgenommen. Die Revision des Versailler Vertrags begann schrittweise: Die Besetzung des Rheinlands endete 1930, die Reparationszahlungen wurden 1932 eingestellt.
Das Ende des Versailler Vertrags kam schließlich mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus. Nach dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund 1933 wurden die territorialen Bestimmungen ab 1936 systematisch gebrochen. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 war der Vertrag faktisch gescheitert - der angestrebte dauerhafte Frieden in Europa konnte nicht verwirklicht werden.
Beispiel: Die schrittweise Aufhebung der Vertragsbestimmungen:
- 1926: Aufnahme in den Völkerbund
- 1930: Ende der Rheinlandbesetzung
- 1932: Ende der Reparationszahlungen
- 1935: Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht
- 1936: Remilitarisierung des Rheinlands