Funktionaler Religionsbegriff
Der funktionale Religionsbegriff definiert Religion nach ihrer Funktion. Er beschäftigt sich damit, was Religion für den Einzelnen leistet. Demnach beinhaltet Religion all das, was Menschen gemeinsame Moral, Ziele und Sinn im Leben gibt. Hierzu gehören Sinnsuche, Gemeinschaftsbildung und lebensbegleitende Riten. Ein Beispiel hierfür ist ein Fußball-Fanklub.
Substanzielle Religionsbegriff
Der substanzielle Religionsbegriff hingegen definiert Religion nach ihren Inhalten, wie beispielsweise Gott und Sinn. Es ist das Gegenstück zum funktionalen Begriff und befasst sich damit, ob eine Religion in Entscheidungssituationen trägt, was sich mit transzendenten oder heiligen Dingen und Wesen befasst. Dazu gehören Kontingenzbewältigung, Angstbewältigung, Normgebung und Weltdistanzierung.
Ersatzreligion
Eine Ersatzreligion dient dazu, Sinn im Leben eines Menschen zu stiften, beispielsweise durch eine Lebensweise, ein Interesse oder ein Hobby. Sie besteht aus einer Gemeinschaft, Riten, Ritualen, Botschaften und Kultfiguren, ähnlich wie bei einem Fußball-Fanklub oder dem "Vergöttern" von Promis.
Gottesvorstellungen
Es gibt verschiedenste Gottesvorstellungen, darunter auch atheistische, barocke und biblische Vorstellungen. Während erstere keine höhere Macht anerkennen, beinhalten barocke und biblische Vorstellungen die Existenz eines Gottes.
Kinderbilder: Entwicklung der Gottesvorstellungen
Bei Kindern entwickeln sich die Gottesvorstellungen über verschiedene Stufen, angefangen von einem göttlichen Wesen in der Märchenwelt bis hin zur Verinnerlichung des Gottesbildes.
Gottesbeweise
Es gibt verschiedene Gottesbeweise, darunter die fünf Wege des Thomas von Aquin. Diese Beweise setzen sich mit der Existenz und den Eigenschaften Gottes auseinander, beispielsweise mit dem Kausalitätsbeweis, dem Bewegungsbeweis, dem Stufenbeweis, dem Kontingenzbeweis und dem Finalitätsbeweis.
Religionskritik
Verschiedene Philosophen und Theoretiker haben kritische Ansichten zu Religion und Gottesvorstellungen. Beispielsweise nach Feuerbachs Projektionstheorie ist Religion aus dem Egoismus der Menschen entstanden, da der Mensch abhängig von der Religion ist. Sigmund Freud wiederum betrachtet Religion als Vaterkomplex, während Karl Marx die Religion als eine Art Illusion betrachtet.
Dies sind nur einige Aspekte der Religionsbegriffe, Gottesvorstellungen und Religionskritik, die die Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit dieses Themas verdeutlichen. Es ist wichtig, verschiedene Perspektiven und Ansichten zu berücksichtigen, um ein umfassendes Verständnis zu erlangen.