Der funktionale und substantielle Religionsbegriff sind zwei grundlegende Ansätze zum Verständnis von Religion in der Religionswissenschaft. Der substantielle Religionsbegriff konzentriert sich auf den Inhalt und die wesentlichen Merkmale einer Religion, wie den Glauben an übernatürliche Wesen, heilige Texte und religiöse Praktiken. Ein funktionaler Religionsbegriff hingegen betrachtet die gesellschaftlichen und individuellen Funktionen, die Religion erfüllt, wie beispielsweise Sinnstiftung, soziale Integration oder Kontingenzbewältigung.
Die Gottesbeweise von Thomas von Aquin stellen einen wichtigen Beitrag zur philosophischen Theologie dar. Seine fünf Wege versuchen die Existenz Gottes rational zu begründen: Der erste Weg geht vom Bewegten zum ersten Beweger, der zweite von der Ursache-Wirkungs-Kette zu einer ersten Ursache, der dritte vom Möglichen zum Notwendigen, der vierte von den Graden der Vollkommenheit zum absolut Vollkommenen und der fünfte von der Zielgerichtetheit der Natur zu einem intelligenten Schöpfer. Der kosmologische Gottesbeweis ist dabei besonders bedeutsam, da er von der Existenz der Welt auf einen notwendigen Schöpfer schließt.
Die Unterscheidung zwischen funktionaler und substantieller Religion ist besonders im Religionsunterricht relevant. Während der substantielle Ansatz hilft, traditionelle Religionen zu verstehen und ihre charakteristischen Merkmale zu identifizieren, ermöglicht der funktionale Ansatz auch die Analyse religionsähnlicher Phänomene in der modernen Gesellschaft. Der kritische Religionsbegriff verbindet beide Perspektiven und berücksichtigt dabei auch die historische Entwicklung und kulturelle Bedingtheit religiöser Vorstellungen. Diese differenzierte Betrachtungsweise ist wichtig für ein tieferes Verständnis religiöser Phänomene in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft.