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John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit einfach erklärt

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John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit einfach erklärt
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Vivien Hübler

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John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit bietet einen innovativen Ansatz zur Gestaltung einer gerechten Gesellschaft. Sein Konzept der "Gerechtigkeit als Fairness" basiert auf einem hypothetischen Urzustand und dem Schleier des Nichtwissens.

  • Rawls schlägt zwei fundamentale Gerechtigkeitsprinzipien vor:
  1. Gleiche Grundrechte und -pflichten für alle
  2. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten sind nur gerecht, wenn sie allen, insbesondere den Schwächsten, Vorteile bringen
  • Das Differenzprinzip rechtfertigt Ungleichheiten nur, wenn sie den am wenigsten Begünstigten zugutekommen
  • Rawls betont die Vorrangstellung der Freiheit und der Gerechtigkeit vor Leistungsfähigkeit und Lebensstandard

30.10.2021

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Fragen nach der Gerechtigkeit
Gerechtigkeit als Fairness - John Rawls (1921-2002)
Die Theorie der Gerechtigkeit
• Vorstellung: gesellschaftl

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John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit

John Rawls, ein einflussreicher amerikanischer Philosoph, entwickelte eine bahnbrechende Theorie der Gerechtigkeit, die als "Gerechtigkeit als Fairness" bekannt wurde. Diese Theorie zielt darauf ab, Grundsätze für eine gerechte Gesellschaft zu etablieren, indem sie einen hypothetischen Urzustand und den Schleier des Nichtwissens als Gedankenexperiment nutzt.

Rawls argumentiert, dass vernünftige Menschen in einem Zustand der Freiheit und Gleichheit Grundsätze der Gerechtigkeit festlegen würden, die fair für alle sind. Der Kern seiner Theorie besteht aus zwei Hauptprinzipien und zwei Vorrangregeln, die die Basis für eine gerechte Gesellschaftsordnung bilden sollen.

Definition: Der "Schleier des Nichtwissens" ist ein hypothetischer Zustand, in dem die Menschen ihre eigene Position in der Gesellschaft, ihre Talente und persönlichen Eigenschaften nicht kennen. Dies soll gewährleisten, dass die gewählten Gerechtigkeitsprinzipien wirklich fair und unparteiisch sind.

Die zwei Hauptprinzipien der Gerechtigkeit nach Rawls sind:

  1. Jeder hat ein gleiches Recht auf die umfangreichsten Grundfreiheiten, die mit den gleichen Freiheiten für alle vereinbar sind.
  2. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen zwei Bedingungen erfüllen: a) Sie müssen den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen (Differenzprinzip). b) Sie müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäß fairer Chancengleichheit offenstehen.

Highlight: Das Differenzprinzip ist ein zentrales Element in Rawls' Theorie. Es besagt, dass Ungleichheiten nur dann gerechtfertigt sind, wenn sie den am schlechtesten gestellten Mitgliedern der Gesellschaft zugutekommen.

Rawls führt auch zwei Vorrangregeln ein:

  1. Die Vorrangregel der Freiheit: Grundfreiheiten können nur zugunsten der Freiheit eingeschränkt werden.
  2. Die Vorrangregel der Gerechtigkeit vor Leistungsfähigkeit und Lebensstandard: Chancengleichheit hat Vorrang vor dem Differenzprinzip.

Example: Ein Beispiel für die Anwendung des Differenzprinzips könnte ein progressives Steuersystem sein, bei dem Wohlhabendere höhere Steuersätze zahlen, um soziale Programme zu finanzieren, die den Ärmsten zugutekommen.

Rawls betont die Bedeutung grundlegender Freiheiten wie politische Freiheit, Rede- und Versammlungsfreiheit, Gewissens- und Gedankenfreiheit, persönliche Freiheit, das Recht auf persönliches Eigentum und den Schutz vor willkürlicher Verhaftung. Diese Freiheiten sollen für alle gleich sein.

Vocabulary: "Urzustand" (original position) bezeichnet in Rawls' Theorie die hypothetische Situation, in der die Grundsätze der Gerechtigkeit festgelegt werden.

Rawls' Theorie hat die politische Philosophie und die Diskussion über soziale Gerechtigkeit maßgeblich beeinflusst. Sie bietet einen rationalen Rahmen für die Gestaltung gerechter Institutionen und die Verteilung von Gütern in der Gesellschaft.

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  1. Gleiche Grundrechte und -pflichten für alle
  2. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten sind nur gerecht, wenn sie allen, insbesondere den Schwächsten, Vorteile bringen
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John Rawls, ein einflussreicher amerikanischer Philosoph, entwickelte eine bahnbrechende Theorie der Gerechtigkeit, die als "Gerechtigkeit als Fairness" bekannt wurde. Diese Theorie zielt darauf ab, Grundsätze für eine gerechte Gesellschaft zu etablieren, indem sie einen hypothetischen Urzustand und den Schleier des Nichtwissens als Gedankenexperiment nutzt.

Rawls argumentiert, dass vernünftige Menschen in einem Zustand der Freiheit und Gleichheit Grundsätze der Gerechtigkeit festlegen würden, die fair für alle sind. Der Kern seiner Theorie besteht aus zwei Hauptprinzipien und zwei Vorrangregeln, die die Basis für eine gerechte Gesellschaftsordnung bilden sollen.

Definition: Der "Schleier des Nichtwissens" ist ein hypothetischer Zustand, in dem die Menschen ihre eigene Position in der Gesellschaft, ihre Talente und persönlichen Eigenschaften nicht kennen. Dies soll gewährleisten, dass die gewählten Gerechtigkeitsprinzipien wirklich fair und unparteiisch sind.

Die zwei Hauptprinzipien der Gerechtigkeit nach Rawls sind:

  1. Jeder hat ein gleiches Recht auf die umfangreichsten Grundfreiheiten, die mit den gleichen Freiheiten für alle vereinbar sind.
  2. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen zwei Bedingungen erfüllen: a) Sie müssen den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen (Differenzprinzip). b) Sie müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäß fairer Chancengleichheit offenstehen.

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  1. Die Vorrangregel der Freiheit: Grundfreiheiten können nur zugunsten der Freiheit eingeschränkt werden.
  2. Die Vorrangregel der Gerechtigkeit vor Leistungsfähigkeit und Lebensstandard: Chancengleichheit hat Vorrang vor dem Differenzprinzip.

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