Utilitarismus: Eine ethische Theorie der Aufklärung
Der Utilitarismus ist eine bedeutende ethische Theorie, die ihren Ursprung in der Epoche der Aufklärung hat. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort "utilitas" ab, was "Nutzen" bedeutet. Es handelt sich um eine Form der teleologischen Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt.
Die Grundmerkmale des Utilitarismus umfassen vier zentrale Prinzipien:
- Das Utilitätsprinzip orientiert sich am Nützlichen.
- Das Konsequenzprinzip fokussiert sich auf die Folgen einer Handlung, nicht auf die Handlung selbst.
- Das hedonistische Prinzip bevorzugt Handlungen, die Glück verursachen und vermeidet solche, die Leid bringen. Dabei wird nach einem hedonistischen Kalkül auch kurzfristiges Leid für langfristiges Glück in Kauf genommen.
- Das Sozialprinzip orientiert sich am Gesamtnutzen einer Gruppe bzw. der Mehrheit.
Highlight: Der Utilitarismus strebt danach, das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen zu erreichen.
Zu den wichtigsten Vertretern des Utilitarismus zählen Francis Hutcheson (1694-1746), Jeremy Bentham (1748-1832) und John Stuart Mill (1806-1873). Diese Denker haben maßgeblich zur Entwicklung und Verbreitung dieser ethischen Theorie beigetragen.
Es gibt verschiedene utilitaristische Richtungen, die sich in bestimmten Aspekten unterscheiden:
- Der hedonistische Utilitarismus von Bentham konzentriert sich auf die Quantität des Glücks, während der ideelle Utilitarismus von Mill die Qualität des Glücks in den Vordergrund stellt.
Definition: Der Präferenzutilitarismus strebt danach, die Handlungen zu wählen, die die Interessen der Betroffenen optimal erfüllen. Hierbei wird der Begriff des Glücks durch den des Interesses ersetzt.
Der Handlungsutilitarismus trifft Entscheidungen auf Basis utilitaristischer Prinzipien in jeder konkreten Situation. Dabei wird berücksichtigt, dass jede Situation aufgrund ihrer Folgen einzigartig ist und eine sorgfältige Abwägung erfordert.
Im Gegensatz dazu geht der Regelutilitarismus davon aus, dass viele Situationen hinsichtlich ihrer Folgen ähnlich sind. Daher können Regeln auf utilitaristischer Basis entworfen oder aus der Common-sense-Moral übernommen werden. Diese Herangehensweise nähert sich ethischen Richtungen an, die mit moralischen Grundprinzipien arbeiten.
Vocabulary: Common-sense-Moral bezieht sich auf die übliche Moral in bürgerlichen Gesellschaften.
Der Utilitarismus als ethische Theorie bietet somit einen vielseitigen Ansatz zur Bewertung moralischer Handlungen und ihrer Konsequenzen, der in verschiedenen Varianten und Anwendungsbereichen diskutiert und weiterentwickelt wird.