Der Utilitarismus ist eine ethische Theorie, die das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen anstrebt.
Jeremy Bentham und John Stuart Mill sind die wichtigsten Vertreter des klassischen Utilitarismus. Während Bentham einen quantitativen Ansatz verfolgte und alle Freuden gleich bewertete, entwickelte Mill den Qualitativen Utilitarismus, der zwischen höheren und niederen Freuden unterscheidet. Nach Mill sind geistige Freuden wie Bildung und Kunst wertvoller als rein körperliche Vergnügen. Dies zeigt sich in seinem berühmten Zitat: "Besser ein unzufriedener Mensch als ein zufriedenes Schwein."
Der Utilitarismus nach Mill basiert auf vier grundlegenden Prinzipien: Konsequentialismus (nur die Folgen einer Handlung zählen), Hedonismus (Glück ist das höchste Gut), Universalismus (das Glück aller ist gleich wichtig) und Aggregationismus (Maximierung des Gesamtnutzens). Ein klassisches Utilitarismus Beispiel ist die Entscheidung, ob man eine Person opfern sollte, um fünf andere zu retten. Der Handlungsutilitarismus würde dies bejahen, da mehr Menschen gerettet werden. Der modernere Präferenz-Utilitarismus berücksichtigt hingegen die individuellen Vorlieben und Wünsche der Betroffenen. Die Utilitarismus Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die Schwierigkeit, Glück zu messen und gegen die mögliche Verletzung individueller Rechte zugunsten des Gemeinwohls. Trotz dieser Kritikpunkte bleibt der Utilitarismus eine der einflussreichsten ethischen Theorien und findet auch heute noch in vielen Bereichen der Gesellschaft Anwendung.