Tourismus als globaler Wirtschaftsfaktor und seine Auswirkungen
Der Tourismus stellt mit 9% aller Arbeitsplätze am globalen Arbeitsmarkt einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar. Über 101 Millionen Menschen sind direkt im Tourismus beschäftigt, während die indirekte Beschäftigung sogar 266 Millionen Menschen umfasst. Diese Zahlen verdeutlichen die enorme wirtschaftliche Bedeutung der Tourismusbranche, die als starke Antriebskraft im Zuge der Globalisierung weltweit Wirtschaft, Kultur und Landschaft nachhaltig beeinflusst und verändert.
Definition: Das touristische Potential eines Ortes setzt sich aus dem Naturraumpotential und dem Kulturraumpotential zusammen. Zum Naturraumpotential gehören geografische Lage, Klima, Vegetation und landschaftliche Besonderheiten. Das Kulturraumpotential umfasst kulturelle, traditionelle und religiöse Aspekte sowie historische Sehenswürdigkeiten.
Die touristische Entwicklung bringt jedoch auch erhebliche Herausforderungen mit sich. In touristischen Gebieten entstehen oft unterbezahlte Arbeitsplätze, die kaum für qualifiziertes Personal geeignet sind. Dies führt dazu, dass junge, innovative Menschen abwandern. Gleichzeitig steigen die Lebenskosten und Mieten in touristischen Regionen stark an, was zum Verfall von Häusern führen kann, da sich Einheimische die Instandhaltung nicht mehr leisten können.
Die touristische Infrastruktur erfordert erhebliche Investitionen von den Gemeinden, was oft zu hoher Verschuldung führt. Diese Infrastruktur umfasst Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, Transport- und Freizeiteinrichtungen sowie spezielle touristische Angebote wie Wanderwege, Fahrradverleih oder Wassersportschulen. Besonders im Wintertourismus zeigen sich die ökologischen Auswirkungen deutlich, etwa durch künstliche Beschneiung und die Vertreibung von Flora und Fauna durch bauliche Eingriffe in die Natur.