Die Entdeckung des Pazifischen Raums: Europäische Expeditionen und ihre Motive
Die europäische Erschließung des pazifischen Raums war von verschiedenen bedeutenden Motiven geprägt. Die Europäer strebten nach der Ausdehnung ihrer politischen und wirtschaftlichen Einflusssphären sowie der Intensivierung des lukrativen Asienhandels. Die Suche nach Edelmetallen wie Gold, Silber und Diamanten spielte dabei eine zentrale Rolle, ebenso wie die romantische Vorstellung vom irdischen Paradies.
Definition: Die terra australis incognita bezeichnete einen hypothetischen Südkontinent, dessen Existenz jahrhundertelang die Fantasie der Entdecker beflügelte.
Im 16. Jahrhundert verlagerte sich das spanische Interesse verstärkt in den pazifischen Raum, nachdem die Suche nach dem legendären Eldorado in Südamerika erfolglos geblieben war. Der alttestamentarische Mythos vom Goldland Ophir, aus dem König Salomon angeblich immense Reichtümer für den Jerusalemer Tempelbau bezogen hatte, wurde nun auf die pazifische Inselwelt projiziert. Diese Vorstellung verband sich mit antiken Überlieferungen von der terra australis incognita.
Die britischen Expeditionen des 18. Jahrhunderts markierten einen Wendepunkt in der Erforschung der Südsee. Kapitän Ansons Reisebericht von 1749 inspirierte weitere Entdeckungsfahrten. Die britische Marine verfolgte dabei auch strategische Ziele, wie die Errichtung eines Stützpunkts auf den Falklandinseln zur Kontrolle der Magellanstraße. Die Entdeckung Tahitis 1767 etablierte einen wichtigen Versorgungspunkt für britische Schiffe im Pazifik.