Strukturwandel in der US-Landwirtschaft
Die Landwirtschaft in den USA hat in den letzten Jahrzehnten einen massiven Wandel erlebt. Während die Farmbevölkerung von 30 Millionen in den 1930er Jahren auf nur noch 4,6 Millionen zu Beginn der 1990er Jahre sank, entwickelte sich die Branche zu einer der finanzstärksten Industrien des Landes. Dieser Wandel ging einher mit einer Verschiebung von Familienbetrieben hin zu Großbetrieben, was zu einer deutlichen Intensivierung der Produktion und stetigen Ertragssteigerungen führte.
Highlight: Die Anzahl der Farmen in den USA sank von 1950 bis 1990 drastisch, stabilisierte sich dann aber bei etwa 2 Millionen Betrieben bis 2020.
Die Größenstruktur der US-amerikanischen Farmen zeigt deutliche Unterschiede:
- 56,5% sind kleine Farmen (1-99 Acre), die aber nur 4,2% der landwirtschaftlichen Nutzfläche bewirtschaften
- 35,0% sind mittelgroße Farmen (100-999 Acre) mit einem Flächenanteil von 24,7%
- 8,5% sind große Farmen (ab 1.000 Acre), die jedoch 71,1% der Nutzfläche kontrollieren
Vocabulary: 1 Acre entspricht etwa 0,4 Hektar
Diese Zahlen verdeutlichen die enorme Konzentration der landwirtschaftlichen Nutzfläche in den USA auf wenige große Betriebe.
Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Farmen variiert stark:
- Über 50% der Farmen erwirtschaften weniger als 10.000 US-Dollar pro Jahr, was auf Subsistenzwirtschaft hindeutet
- Nur 3,8% der Farmen erzielen Umsätze von über 1 Million US-Dollar, generieren aber 68,7% des gesamten Verkaufserlöses
Definition: Subsistenzwirtschaft bezeichnet eine Form der Landwirtschaft, bei der hauptsächlich für den Eigenbedarf produziert wird.
Die Produktionsstruktur der US-Landwirtschaft ist vielfältig, wobei Ackerbau (insbesondere Getreide und Ölsaaten) sowie intensive Tierhaltung (Rinder, Schweine, Geflügel) dominieren. Ein Beispiel für die hochgradig spezialisierte und integrierte Produktion ist die Mastrinderproduktion, die verschiedene Stufen von der Aufzucht über die Mast bis zur Verarbeitung umfasst.
Example: In der Rindermast werden Kälber zunächst auf Weiden oder in Mutterkuhhaltung aufgezogen, bevor sie in spezialisierten Feedlots intensiv gemästet werden.
Der Strukturwandel in der US-Landwirtschaft ist geprägt durch:
- Intensivierung: Maximierung der Erträge durch moderne Technologien und Methoden
- Spezialisierung: Fokussierung auf bestimmte Produktionszweige
- Integration: Zusammenschluss von Betrieben und Produktionsstufen
Vocabulary:
- Horizontale Integration: Zusammenschluss von Betrieben gleicher Produktionsstufe
- Vertikale Integration: Zusammenfassung mehrerer Produktionsstufen unter einer Unternehmensführung
Diese Entwicklungen haben die Landwirtschaft in den USA zu einem hocheffizienten, aber auch stark konzentrierten Wirtschaftszweig gemacht. Die Frage "Warum ist die Landwirtschaft in den USA so erfolgreich?" lässt sich somit durch die Kombination aus großflächiger Produktion, technologischem Fortschritt und wirtschaftlicher Integration beantworten.