Produktlebenszyklustheorie nach Vernon
Die von Vernon Mitte der 1960er Jahre entwickelte Produktlebenszyklustheorie beschreibt, wie ein Produkt verschiedene Alterungsprozesse durchläuft und dabei unterschiedliche Standortansprüche stellt.
In der Einführungsphase eines Produkts sind Fachpersonal und spezialisierte Zulieferer besonders wichtig. Der Standort bleibt typischerweise im Heimatland des Unternehmens, oft in Agglomerationsräumen mit guter Forschungsinfrastruktur.
Während der Wachstumsphase gewinnen kostengünstige Produktionsbedingungen und billigere Arbeitskräfte an Bedeutung. Dies führt häufig zur Standortverlegung ins Ausland – zuerst ins Umland der Agglomeration, dann in nationale Peripheriegebiete und schließlich in Niedriglohnländer.
Diesen Prozess nennt man auch Dezentralisierung. Sie kann intraregional (Verlagerung innerhalb einer Region, z.B. von der Stadt ins Umland) oder interregional (Verlagerung in eine andere Region mit günstigeren Bedingungen) stattfinden.
Der Theorie nach durchlaufen Produkte Entwicklungs-, Wachstums-, Reife- und Schrumpfungsphasen, wobei sich Produktpreise, Stückkosten und Verkaufserlöse charakteristisch verändern.
🌍 Das erklärt, warum viele Industrieproduktionen aus dem Ruhrgebiet erst in andere Regionen Deutschlands und später ins Ausland abgewandert sind!