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Strukturwandel im Ruhrgebiet: Beispiele, Projekte und Standortfaktoren leicht erklärt

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Strukturwandel im Ruhrgebiet: Beispiele, Projekte und Standortfaktoren leicht erklärt
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Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ein komplexer Prozess der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation einer ehemals von Kohle und Stahl dominierten Region. Diese Entwicklung umfasst den Übergang von einer Industriegesellschaft zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft, begleitet von tiefgreifenden Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Stadtentwicklung. Zentrale Aspekte sind die Deindustrialisierung, Reindustrialisierung und Tertiärisierung, die das Ruhrgebiet nachhaltig geprägt haben. Der Wandel bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich, wobei die Region ihre industrielle Vergangenheit als Grundlage für innovative Zukunftsprojekte nutzt.

14.7.2022

8990

Strukturwandel
-> langfristige & häufig anwendbare
Veränderung der Struktur eines Raumes im
Bereich
sozioökonomischen
Sektorale Strukturwand

Grundlagen des Strukturwandels

Der Strukturwandel bezeichnet eine langfristige und weitreichende Veränderung der sozioökonomischen Struktur eines Raumes. Es werden drei Hauptformen unterschieden:

  1. Sektoraler Strukturwandel: Dieser bezieht sich auf ökonomische Umbrüche im Verhältnis der großen Wirtschaftssektoren. Er beschreibt den Übergang von einer Agrar- über eine Industrie- hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft, wobei heute auch oft von einem Strukturwandel zur Informationsgesellschaft gesprochen wird.

  2. Intrasektoraler Wandel: Hierbei handelt es sich um Verschiebungen in der Organisationsstruktur von Unternehmen sowohl zwischen als auch innerhalb der Sektoren.

  3. Regionaler Strukturwandel: Dieser bezeichnet die Veränderung der ökonomischen Struktur innerhalb regionaler Wirtschaftsräume und ist häufig eine Folge des sektoralen Strukturwandels.

Highlight: Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ein klassisches Beispiel für einen regionalen Strukturwandel, der durch sektorale Veränderungen ausgelöst wurde.

Vocabulary: Stadtentwicklung und Stadtstrukturen spielen eine zentrale Rolle im Prozess des Strukturwandels, da sie die räumliche Manifestation der wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen darstellen.

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Veränderung der Struktur eines Raumes im
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sozioökonomischen
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Standortfaktoren im Kontext des Strukturwandels

Im Rahmen des Strukturwandels im Ruhrgebiet spielen Standortfaktoren eine entscheidende Rolle für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Entwicklung bestehender Wirtschaftszweige. Man unterscheidet zwischen harten und weichen Standortfaktoren:

Harte Standortfaktoren:

  • Leicht messbar und quantifizierbar
  • Beispiele: Lohnniveau, Infrastruktur
  • Können genau berechnet werden, z.B. Transportkosten für Materialien

Weiche Standortfaktoren:

  • Schwer messbar oder berechenbar
  • Beispiel: Image des Standorts
  • Subjektiv wahrgenommen

Highlight: Im Zuge des Strukturwandels im Ruhrgebiet gewinnen weiche Standortfaktoren zunehmend an Bedeutung, da sie die Attraktivität der Region für hochqualifizierte Arbeitskräfte und innovative Unternehmen beeinflussen.

Einfluss weicher auf harte Standortfaktoren:

  • Eine gute Lebensqualität kann beispielsweise für eine hohe Verfügbarkeit von Arbeitskräften sorgen

Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet in Bezug auf Standortfaktoren ist die Entwicklung des Kulturangebots, das als weicher Standortfaktor die Attraktivität der Region für kreative Industrien erhöht.

Vocabulary: Standortfaktoren sind entscheidende Elemente in der Standorttheorie, die von Ökonomen wie Alfred Weber entwickelt wurde, um die optimale Platzierung von Unternehmen zu erklären.

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Veränderung der Struktur eines Raumes im
Bereich
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Agglomerations- und Fühlungsvorteile im Ruhrgebiet

Im Kontext des Strukturwandels im Ruhrgebiet spielen Agglomerations- und Fühlungsvorteile eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung der regionalen Wirtschaft. Diese Vorteile entstehen, wenn mehrere Unternehmen einer gleichen oder verwandten Branche in räumlicher Nähe zueinander angesiedelt sind.

Beispiel für Agglomerationsvorteile:

  • Ein Automobilwerk, ein Reifenhersteller und ein Hersteller von Lastwagen sind in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelt
  • Sie können gemeinsam Fahrzeugteile von denselben Zulieferfirmen beziehen
  • Dadurch sparen beide Unternehmen Kosten
  • Der Reifenhersteller profitiert von kurzen Transportwegen zu den beiden Werken

Highlight: Agglomerationsvorteile sind ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Clustern im Rahmen des Strukturwandels im Ruhrgebiet, wie beispielsweise im Bereich der Umwelttechnologien oder der Kreativwirtschaft.

Definition: Fühlungsvorteile beziehen sich auf die Vorteile, die Unternehmen durch den direkten Kontakt und Austausch mit anderen Firmen in räumlicher Nähe erzielen können.

Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, das Agglomerationsvorteile nutzt, ist der Chemiepark Marl, in dem verschiedene Unternehmen der chemischen Industrie von gemeinsamer Infrastruktur und Synergieeffekten profitieren.

Vocabulary: Die Theorie der Agglomerationswirkungen ist ein wichtiger Bestandteil der Standorttheorie und wurde unter anderem von Alfred Weber in seinem Werk von 1909 diskutiert.

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-> langfristige & häufig anwendbare
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Sektoren-Theorie nach Jean Fourastié

Die Sektoren-Theorie von Jean Fourastié beschreibt die langfristige Verschiebung der wirtschaftlichen Aktivitäten und Beschäftigung vom primären über den sekundären zum tertiären Sektor. Diese Theorie veranschaulicht den Übergang von einer Agrargesellschaft über eine Industriegesellschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft.

Definition: Der primäre Sektor umfasst die Urproduktion, der sekundäre Sektor die Güterproduktion und der tertiäre Sektor die Dienstleistungen.

Die grafische Darstellung zeigt die prozentuale Verteilung der Beschäftigung in den drei Sektoren von 1900 bis 2100. Dabei wird deutlich, wie der Anteil des primären Sektors kontinuierlich abnimmt, während der tertiäre Sektor stetig wächst. Der sekundäre Sektor erlebt zunächst einen Anstieg, gefolgt von einem Rückgang.

Highlight: Es ist wichtig zu beachten, dass diese Theorie den informellen Sektor nicht berücksichtigt, was ihre Übertragbarkeit auf Entwicklungsländer erschwert.

Example: Im Kontext des Strukturwandels im Ruhrgebiet lässt sich diese Theorie gut anwenden, um den Übergang von einer kohle- und stahlbasierten Wirtschaft zu einer diversifizierten Dienstleistungsökonomie zu erklären.

Strukturwandel
-> langfristige & häufig anwendbare
Veränderung der Struktur eines Raumes im
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Sektorale Strukturwand

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Reindustrialisierung und Tertiärisierung im Ruhrgebiet

Als Reaktion auf die Deindustrialisierung setzte im Ruhrgebiet ein Prozess der Reindustrialisierung und Tertiärisierung ein. Diese Entwicklungen sind zentrale Elemente des Strukturwandels im Ruhrgebiet.

Reindustrialisierung:

  • Definition: Das Wiedereinsetzen industrieller Tätigkeiten
  • Beispiele: Ansiedlung von High-Tech-Branchen wie Mikroelektronik, Energie- und Umwelttechnik
  • Umwandlung traditioneller Ruhrgebietsunternehmen zu Technologiekonzernen (z.B. Mannesmann)

Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet im Bereich der Reindustrialisierung ist die Entwicklung des Technologiepark Dortmund, der sich auf innovative Technologien spezialisiert hat.

Tertiärisierung:

  • Definition: Der Dienstleistungssektor gewinnt an Bedeutung und löst den sekundären Sektor ab
  • Kennzeichen: Wandel von einer Industriegesellschaft zu einer Dienstleistungsgesellschaft
  • Beispiele: Wachstum in den Bereichen Bildung, Forschung & Entwicklung, Unternehmensmanagement, Marketing, Technologieparks, Logistikunternehmen und Freizeitlandschaft

Highlight: Die Tertiärisierung im Ruhrgebiet hat zu einer Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur geführt und neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen.

Vocabulary: Strukturwandel im Ruhrgebiet Projekte umfassen zahlreiche Initiativen zur Förderung der Reindustrialisierung und Tertiärisierung, wie die Entwicklung von Technologieparks oder die Umnutzung ehemaliger Industriestandorte für Kultur- und Freizeitangebote.

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Das Ruhrgebiet - ein Montanrevier im Wandel

Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ein Paradebeispiel für die Transformation eines Altindustriegebietes. Diese Region durchlief mehrere Phasen der Entwicklung:

  1. Wachstumsphase im 19. Jahrhundert, die in einem wirtschaftlichen Boom am Ende des Jahrhunderts gipfelte.
  2. Entstehung einer Monostruktur, die ab 1957 besonders ausgeprägt war.
  3. Phase der Stagnation und Schrumpfung ab 1974.
  4. Beginn des Strukturwandels Ende der 1980er Jahre.

Highlight: Die Monostruktur des Ruhrgebiets, die sich auf Kohle und Stahl konzentrierte, wurde zum Ausgangspunkt für den späteren Strukturwandel.

Ursachen für den Strukturwandel:

  • Globalisierung und Aufbau der Informations- und Kommunikationstechnologie
  • Zunehmender Wettbewerb der Industriestandorte
  • Streben nach Senkung der Produktionskosten
  • Kohle wurde teurer als Importkohle, zudem kam es zur Stahlsubstitution

Kennzeichen des Wandels:

  • Relative Abnahme der Bedeutung des produzierenden Sektors
  • Absolutes Absinken der Beschäftigungszahlen
  • Stilllegung von Betrieben
  • Entstehung von Brachen

Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist die Umwandlung ehemaliger Zechen in Technologie- und Kulturzentren, wie der Zeche Zollverein in Essen.

Folgen des Strukturwandels:

  • Entstehung von Industriebrachen
  • Arbeitsplatzverluste, insbesondere im Bergbau
  • Abwanderung und Wohnungsleerstand
  • Höhere Belastung der Sozialsysteme
  • Herausbildung einer Urban Underclass
  • Imageverlust der Region

Vocabulary: Strukturwandel industriell geprägter Räume bezeichnet den Prozess der Umgestaltung von Regionen, die traditionell von der Industrie dominiert wurden, hin zu diversifizierten Wirtschaftsstrukturen.

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Deindustrialisierung im Ruhrgebiet

Die Deindustrialisierung ist ein zentraler Aspekt des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Sie bezeichnet eine tiefgreifende Veränderung der Wirtschaftsstruktur, die insbesondere in entwickelten Industrienationen stattfindet.

Ursachen der Deindustrialisierung:

  • Globalisierungsprozesse
  • Aufbau der Informations- und Kommunikationstechnologie
  • Zunehmender Wettbewerb der Industriestandorte
  • Streben nach Senkung der Produktionskosten
  • Kohle wurde teurer als Importkohle, zudem kam es zur Stahlsubstitution

Kennzeichen der Deindustrialisierung:

  • Relative Abnahme der Bedeutung des produzierenden Sektors
  • Absolutes Absinken der Beschäftigungszahlen
  • Stilllegung von Betrieben
  • Entstehung von Brachen

Example: Ein konkretes Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist die Schließung zahlreicher Zechen, wie die der Zeche Zollverein in Essen im Jahr 1986.

Folgen der Deindustrialisierung:

  • Entstehung von Industriebrachen
  • Arbeitsplatzverluste, insbesondere im Bergbau
  • Abwanderung und Wohnungsleerstand
  • Höhere Belastung der Sozialsysteme
  • Herausbildung einer Urban Underclass
  • Imageverlust der Region

Highlight: Die Deindustrialisierung im Ruhrgebiet führte zu tiefgreifenden sozialen und ökonomischen Herausforderungen, die innovative Lösungsansätze erforderten.

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Grundlagen des Strukturwandels

Der Strukturwandel bezeichnet eine langfristige und weitreichende Veränderung der sozioökonomischen Struktur eines Raumes. Es werden drei Hauptformen unterschieden:

  1. Sektoraler Strukturwandel: Dieser bezieht sich auf ökonomische Umbrüche im Verhältnis der großen Wirtschaftssektoren. Er beschreibt den Übergang von einer Agrar- über eine Industrie- hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft, wobei heute auch oft von einem Strukturwandel zur Informationsgesellschaft gesprochen wird.

  2. Intrasektoraler Wandel: Hierbei handelt es sich um Verschiebungen in der Organisationsstruktur von Unternehmen sowohl zwischen als auch innerhalb der Sektoren.

  3. Regionaler Strukturwandel: Dieser bezeichnet die Veränderung der ökonomischen Struktur innerhalb regionaler Wirtschaftsräume und ist häufig eine Folge des sektoralen Strukturwandels.

Highlight: Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ein klassisches Beispiel für einen regionalen Strukturwandel, der durch sektorale Veränderungen ausgelöst wurde.

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Standortfaktoren im Kontext des Strukturwandels

Im Rahmen des Strukturwandels im Ruhrgebiet spielen Standortfaktoren eine entscheidende Rolle für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Entwicklung bestehender Wirtschaftszweige. Man unterscheidet zwischen harten und weichen Standortfaktoren:

Harte Standortfaktoren:

  • Leicht messbar und quantifizierbar
  • Beispiele: Lohnniveau, Infrastruktur
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Weiche Standortfaktoren:

  • Schwer messbar oder berechenbar
  • Beispiel: Image des Standorts
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Highlight: Im Zuge des Strukturwandels im Ruhrgebiet gewinnen weiche Standortfaktoren zunehmend an Bedeutung, da sie die Attraktivität der Region für hochqualifizierte Arbeitskräfte und innovative Unternehmen beeinflussen.

Einfluss weicher auf harte Standortfaktoren:

  • Eine gute Lebensqualität kann beispielsweise für eine hohe Verfügbarkeit von Arbeitskräften sorgen

Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet in Bezug auf Standortfaktoren ist die Entwicklung des Kulturangebots, das als weicher Standortfaktor die Attraktivität der Region für kreative Industrien erhöht.

Vocabulary: Standortfaktoren sind entscheidende Elemente in der Standorttheorie, die von Ökonomen wie Alfred Weber entwickelt wurde, um die optimale Platzierung von Unternehmen zu erklären.

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Agglomerations- und Fühlungsvorteile im Ruhrgebiet

Im Kontext des Strukturwandels im Ruhrgebiet spielen Agglomerations- und Fühlungsvorteile eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung der regionalen Wirtschaft. Diese Vorteile entstehen, wenn mehrere Unternehmen einer gleichen oder verwandten Branche in räumlicher Nähe zueinander angesiedelt sind.

Beispiel für Agglomerationsvorteile:

  • Ein Automobilwerk, ein Reifenhersteller und ein Hersteller von Lastwagen sind in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelt
  • Sie können gemeinsam Fahrzeugteile von denselben Zulieferfirmen beziehen
  • Dadurch sparen beide Unternehmen Kosten
  • Der Reifenhersteller profitiert von kurzen Transportwegen zu den beiden Werken

Highlight: Agglomerationsvorteile sind ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Clustern im Rahmen des Strukturwandels im Ruhrgebiet, wie beispielsweise im Bereich der Umwelttechnologien oder der Kreativwirtschaft.

Definition: Fühlungsvorteile beziehen sich auf die Vorteile, die Unternehmen durch den direkten Kontakt und Austausch mit anderen Firmen in räumlicher Nähe erzielen können.

Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, das Agglomerationsvorteile nutzt, ist der Chemiepark Marl, in dem verschiedene Unternehmen der chemischen Industrie von gemeinsamer Infrastruktur und Synergieeffekten profitieren.

Vocabulary: Die Theorie der Agglomerationswirkungen ist ein wichtiger Bestandteil der Standorttheorie und wurde unter anderem von Alfred Weber in seinem Werk von 1909 diskutiert.

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Sektoren-Theorie nach Jean Fourastié

Die Sektoren-Theorie von Jean Fourastié beschreibt die langfristige Verschiebung der wirtschaftlichen Aktivitäten und Beschäftigung vom primären über den sekundären zum tertiären Sektor. Diese Theorie veranschaulicht den Übergang von einer Agrargesellschaft über eine Industriegesellschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft.

Definition: Der primäre Sektor umfasst die Urproduktion, der sekundäre Sektor die Güterproduktion und der tertiäre Sektor die Dienstleistungen.

Die grafische Darstellung zeigt die prozentuale Verteilung der Beschäftigung in den drei Sektoren von 1900 bis 2100. Dabei wird deutlich, wie der Anteil des primären Sektors kontinuierlich abnimmt, während der tertiäre Sektor stetig wächst. Der sekundäre Sektor erlebt zunächst einen Anstieg, gefolgt von einem Rückgang.

Highlight: Es ist wichtig zu beachten, dass diese Theorie den informellen Sektor nicht berücksichtigt, was ihre Übertragbarkeit auf Entwicklungsländer erschwert.

Example: Im Kontext des Strukturwandels im Ruhrgebiet lässt sich diese Theorie gut anwenden, um den Übergang von einer kohle- und stahlbasierten Wirtschaft zu einer diversifizierten Dienstleistungsökonomie zu erklären.

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Reindustrialisierung und Tertiärisierung im Ruhrgebiet

Als Reaktion auf die Deindustrialisierung setzte im Ruhrgebiet ein Prozess der Reindustrialisierung und Tertiärisierung ein. Diese Entwicklungen sind zentrale Elemente des Strukturwandels im Ruhrgebiet.

Reindustrialisierung:

  • Definition: Das Wiedereinsetzen industrieller Tätigkeiten
  • Beispiele: Ansiedlung von High-Tech-Branchen wie Mikroelektronik, Energie- und Umwelttechnik
  • Umwandlung traditioneller Ruhrgebietsunternehmen zu Technologiekonzernen (z.B. Mannesmann)

Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet im Bereich der Reindustrialisierung ist die Entwicklung des Technologiepark Dortmund, der sich auf innovative Technologien spezialisiert hat.

Tertiärisierung:

  • Definition: Der Dienstleistungssektor gewinnt an Bedeutung und löst den sekundären Sektor ab
  • Kennzeichen: Wandel von einer Industriegesellschaft zu einer Dienstleistungsgesellschaft
  • Beispiele: Wachstum in den Bereichen Bildung, Forschung & Entwicklung, Unternehmensmanagement, Marketing, Technologieparks, Logistikunternehmen und Freizeitlandschaft

Highlight: Die Tertiärisierung im Ruhrgebiet hat zu einer Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur geführt und neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen.

Vocabulary: Strukturwandel im Ruhrgebiet Projekte umfassen zahlreiche Initiativen zur Förderung der Reindustrialisierung und Tertiärisierung, wie die Entwicklung von Technologieparks oder die Umnutzung ehemaliger Industriestandorte für Kultur- und Freizeitangebote.

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Das Ruhrgebiet - ein Montanrevier im Wandel

Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ein Paradebeispiel für die Transformation eines Altindustriegebietes. Diese Region durchlief mehrere Phasen der Entwicklung:

  1. Wachstumsphase im 19. Jahrhundert, die in einem wirtschaftlichen Boom am Ende des Jahrhunderts gipfelte.
  2. Entstehung einer Monostruktur, die ab 1957 besonders ausgeprägt war.
  3. Phase der Stagnation und Schrumpfung ab 1974.
  4. Beginn des Strukturwandels Ende der 1980er Jahre.

Highlight: Die Monostruktur des Ruhrgebiets, die sich auf Kohle und Stahl konzentrierte, wurde zum Ausgangspunkt für den späteren Strukturwandel.

Ursachen für den Strukturwandel:

  • Globalisierung und Aufbau der Informations- und Kommunikationstechnologie
  • Zunehmender Wettbewerb der Industriestandorte
  • Streben nach Senkung der Produktionskosten
  • Kohle wurde teurer als Importkohle, zudem kam es zur Stahlsubstitution

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  • Relative Abnahme der Bedeutung des produzierenden Sektors
  • Absolutes Absinken der Beschäftigungszahlen
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Example: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist die Umwandlung ehemaliger Zechen in Technologie- und Kulturzentren, wie der Zeche Zollverein in Essen.

Folgen des Strukturwandels:

  • Entstehung von Industriebrachen
  • Arbeitsplatzverluste, insbesondere im Bergbau
  • Abwanderung und Wohnungsleerstand
  • Höhere Belastung der Sozialsysteme
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Deindustrialisierung im Ruhrgebiet

Die Deindustrialisierung ist ein zentraler Aspekt des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Sie bezeichnet eine tiefgreifende Veränderung der Wirtschaftsstruktur, die insbesondere in entwickelten Industrienationen stattfindet.

Ursachen der Deindustrialisierung:

  • Globalisierungsprozesse
  • Aufbau der Informations- und Kommunikationstechnologie
  • Zunehmender Wettbewerb der Industriestandorte
  • Streben nach Senkung der Produktionskosten
  • Kohle wurde teurer als Importkohle, zudem kam es zur Stahlsubstitution

Kennzeichen der Deindustrialisierung:

  • Relative Abnahme der Bedeutung des produzierenden Sektors
  • Absolutes Absinken der Beschäftigungszahlen
  • Stilllegung von Betrieben
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Example: Ein konkretes Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist die Schließung zahlreicher Zechen, wie die der Zeche Zollverein in Essen im Jahr 1986.

Folgen der Deindustrialisierung:

  • Entstehung von Industriebrachen
  • Arbeitsplatzverluste, insbesondere im Bergbau
  • Abwanderung und Wohnungsleerstand
  • Höhere Belastung der Sozialsysteme
  • Herausbildung einer Urban Underclass
  • Imageverlust der Region

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