Das Rotes-Meer-Totes-Meer-Projekt: Eine mögliche Rettung?
Angesichts der dramatischen Entwicklung des Toten Meeres wird intensiv über Rettungsmaßnahmen diskutiert. Ein besonders ambitioniertes und kontrovers diskutiertes Vorhaben ist das Rotes-Meer-Totes-Meer-Projekt, auch bekannt als "Ben Gurion Kanal Projekt".
Definition: Das Rotes-Meer-Totes-Meer-Projekt sieht vor, einen Kanal vom Roten Meer zum Toten Meer zu bauen, um den sinkenden Wasserspiegel des Toten Meeres auszugleichen.
Die Ben Gurion Kanal Karte zeigt den geplanten Verlauf des Kanals:
- Beginn am Golf von Akaba (Teil des Roten Meeres)
- Verlauf durch jordanisches Gebiet
- Mündung ins Tote Meer
Das Projekt umfasst mehrere Komponenten:
- Meerwasserleitung vom Roten Meer
- Entsalzungsanlage
- Wasserkraftwerk
- Süßwasserleitung für die Versorgung der Region
Example: Der Höhenunterschied zwischen dem Roten Meer und dem Toten Meer (über 400 Meter) soll zur Energiegewinnung genutzt werden.
Die Weltbank hat dem Projekt in Machbarkeitsstudien bescheinigt, technisch, ökologisch und sozioökonomisch machbar zu sein. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 9,97 Milliarden US-Dollar, wovon die Hälfte durch den Verkauf von entsalztem Wasser und erzeugtem Strom refinanziert werden soll.
Trotz der potenziellen Vorteile gibt es auch kritische Stimmen. Umweltaktivisten warnen vor möglichen ökologischen Folgen:
- Ausscheidung von Gips durch die Vermischung unterschiedlicher Salzwasser
- Förderung von Algenblüten
- Trübung des Wassers
- Mögliche Verseuchung des Grundwassers
Die Diskussion um das Projekt verdeutlicht die Komplexität der Herausforderungen beim Schutz des Toten Meeres. Es zeigt sich, dass die Frage "Ist das Tote Meer gefährlich?" nicht nur im Hinblick auf Badende relevant ist, sondern auch im größeren ökologischen und ökonomischen Kontext betrachtet werden muss.