Faktorproportionentheorie und andere Außenhandelstheorien
Die Faktorproportionentheorie einfach erklärt geht auf Eli Heckscher und Bertil Ohlin zurück. Im Gegensatz zu früheren Theorien berücksichtigen sie neben der Arbeit auch andere Produktionsfaktoren. Dies führt zu einer differenzierteren Betrachtung der Handelsströme zwischen Ländern.
Example: Land A mit vielen Arbeitern produziert arbeitsintensive Güter wie Klamotten, während Land B sich auf andere Güter spezialisiert.
Die relative Knappheit der Produktionsfaktoren bestimmt dabei die Preise der Güter. Dies erklärt, warum Länder mit unterschiedlicher Faktorausstattung verschiedene Güter produzieren und handeln.
Das Leontief-Paradoxon, benannt nach Wassily Leontief, stellt einen Widerspruch zur Faktorproportionentheorie dar.
Example: Die USA, ein Land mit hohem Kapitalbestand, stellen entgegen der Erwartungen der Theorie trotzdem arbeitsintensive Güter her.
Highlight: Das Leontief-Paradoxon zeigt, dass der Bildungsgrad der Arbeitskräfte eines Landes dessen Vorteil im internationalen Handel beeinflusst.
Die Produktlebenszyklustheorie von Vernon ergänzt diese Betrachtungen. Sie erklärt, wie die Produktvielfalt durch mehr Anbieter steigt und wie der Lebenszyklus eines Produkts den internationalen Handel beeinflusst.
Vocabulary: Intraindustrieller Handel bezeichnet den Handel mit ähnlichen Produkten zwischen Ländern.
Definition: Skalenerträge sind Größenvorteile, die durch eine Ausweitung der Produktion entstehen.
Die Theorie betont, dass hohe Fixkosten und kleine Produktionsmengen einen permanenten Anreiz zur Produktionsausdehnung schaffen. Der Export ermöglicht dabei die Ausnutzung steigender Skalenerträge.
Highlight: Je ähnlicher die Faktorausstattung zweier Länder ist, desto mehr intraindustrieller Handel findet zwischen ihnen statt.
Die Produktlebenszyklustheorie unterscheidet vier Phasen:
- Wachstum (rational innovativ)
- Reife (Imitation in Industrieländern)
- Sättigung (zunehmend in Entwicklungsländern)
- Degeneration
Diese Phasen erklären, wie sich die Produktion und der Handel eines Produkts im Laufe der Zeit zwischen verschiedenen Ländern verlagern.