Die Außenhandelstheorien bilden das theoretische Fundament für das Verständnis des internationalen Handels und seiner Vorteile für beteiligte Länder.
Die klassische Außenhandelstheorie nach Ricardo basiert auf dem Konzept der komparativen Kostenvorteile. Das Ricardo-Modell erklärt, wie Länder durch Spezialisierung und Handel auch dann profitieren können, wenn sie bei der Produktion aller Güter absolute Nachteile haben. Ein Land sollte sich dabei auf die Produktion jener Güter konzentrieren, bei denen es relativ gesehen die geringsten Opportunitätskosten hat. Die internationale Arbeitsteilung führt so zu Effizienzgewinnen und Wohlfahrtssteigerungen für alle Beteiligten.
Das Heckscher-Ohlin-Theorem erweitert diesen Ansatz, indem es die unterschiedliche Faktorausstattung der Länder berücksichtigt. Die auch als Faktorproportionentheorie bekannte Theorie erklärt Handelsströme durch relative Unterschiede in der Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren wie Arbeit und Kapital. Das Stolper-Samuelson Theorem und das Leontief-Paradoxon sind wichtige Ergänzungen, die spezifische Aspekte dieser Theorie beleuchten. Die Neue Außenhandelstheorie nach Krugman berücksichtigt zusätzlich Aspekte wie Skaleneffekte und unvollkommenen Wettbewerb. Sie erklärt insbesondere den intraindustriellen Handel, bei dem ähnliche Produkte zwischen Ländern gehandelt werden. Ein klassisches Beispiel für intraindustriellen Handel ist der Austausch verschiedener Automodelle zwischen Industrieländern. Diese modernen Theorien helfen zu verstehen, warum der internationale Handel heute deutlich komplexer ist als das klassische Modell der komparativen Vorteile suggeriert.