Flussdiagramm Rheinkorrektur
Die Rheinbegradigung hatte mehrere wichtige Gründe. Man wollte den Strom beherrschbar machen, das Hochwasserrisiko verringern und Menschen sowie ihre Siedlungen schützen. Außerdem sollte die Schifffahrt sicherer werden und landwirtschaftliche Flächen durch Trockenlegung von Sümpfen entstehen.
Ein weiterer wichtiger Grund war die Bekämpfung von Krankheiten. Die Malaria war in den Sumpfgebieten entlang des Rheins weit verbreitet. Durch die Trockenlegung konnten die Brutstätten der Mücken beseitigt werden.
Die Umsetzung erfolgte durch das Ausgraben eines neuen Flussbetts und die Vertiefung der Fahrrinne. Es wurden Kanalschlingen und Staustufen mit Seitendämmen errichtet. Auf einer Rheinbegradigung Karte lässt sich der Unterschied zwischen dem Rhein früher und heute deutlich erkennen.
Gut zu wissen: Johann Gottfried Tulla, der Hauptverantwortliche für die Rheinbegradigung, nannte sein Projekt "Korrektion des Rheins" - ein Begriff, der die damalige Vorstellung widerspiegelt, die Natur zu "verbessern".
Die Vorteile der Rheinbegradigung waren vielfältig: besserer Hochwasserschutz, sicherere Schifffahrt, neue landwirtschaftliche Flächen und die Ausrottung der Malaria. Doch die Nachteile der Rheinbegradigung waren ebenso gravierend: Der Grundwasserspiegel sank, was die Trinkwasservorkommen beeinträchtigte. Die Vegetation litt unter Nährstoffmangel, und die Folgen der Flussbegradigung zeigten sich in absterbenden Weich- und Hartböden.
Als Gegenmaßnahmen wurden später Flussräume für Hochwasser geschaffen und Renaturierungsprojekte gestartet. Der Materialfluss an der Flusssohle sollte erhalten bleiben, um weitere Schäden zu begrenzen. Die heutige Herausforderung besteht darin, die wirtschaftlichen Vorteile mit ökologischen Anforderungen in Einklang zu bringen.