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Freihandel und Protektionismus - Thema Ausland
Freihandel und Protektionismus - Thema Ausland

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Lena
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Themen in der Zusammenfassung: Globalisierung, Theorien des Freihandels, Internationale Unternehmen und Kapital, Freihandel und Entwicklungsländer, Protektionismus
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Themen: - 1. Globalisierung J2/1 Klausur 2 – AUSLAND Begriff: Globalisierung Ursachen und Faktoren Indikatoren des weltweiten Strukturwandels 2. Theorie des Freihandels: (Warum wird Welthandel betrieben?) Begriff: Freihandel Theorien 1) Theorie absoluter und komparativer Kostenvorteile (Adam Smith, David Ricardo) 2) Faktor-Proportionen-Theorem (Eli Heckscher, Bertil Ohlin) 3) Produkt-Lebenszyklus-Theorie (Raymond Vernon) 4) Theorie des intraindustriellen Handels (Paul Krugman) 3. Internationale Unternehmen und Kapital Begriffe: Ausländische Direktinvestition, Internationales Unternehmen, Konzernverantwortungsinitiative, UN-Global Compact, ILO-Kernarbeitsnormen, Macht Wirtschaftliche und politische Rolle in Globalisierung 4. Freihandel und Entwicklungsländer Länderkategorisierungen und -entwicklungen (OECD, Industriestaat (,,developed country", Entwicklungsland, Schwellenland, Least Developed Countries (LDC), Human Development Index (HDI) + Theorien zur Erklärung von Entwicklungsrückständen (Modernisierungstheorie, Dependenztheorie) Internationale Wirtschaftsorganisationen: IWF, Weltbank, Washingtoner Konsens, WTO (Prinzipien) Handelsabkommen zwischen EU und Afrika – Die EPAs: Maßnahmen und Folgen Perspektiven von afrikanischen Entwicklungsländern 5. Protektionismus: Was ist Protektionismus? Vorteile Protektionismus im Gegensatz zu Freihandel Tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse 1. Globalisierung Begriff: Globalisierung: Vernetzung der Welt in verschiedenen Bereichen: Wirtschaft, politisch (z.B. supranationale Institutionen (WTO….), Kultur (englische Sprache, US- Serien,...) Ursachen und Faktoren: Poltische: weltweite Durchsetzung des markwirtschaftlichen Ordnungsmodells, Liberalisierung und Deregulierung auf Märkten, Schaffung von supranationalen Institutionen (GATT, WTO, IMF), Bildung von Wirtschaftsbündnissen bzw. regionalen Freihandelszonen (z.B. EU) Technologische: Senkung der Transport-und Kommunikationskosten, Digitalisierung Gesellschaftliche: weltweiter Wissenstransfer, Forschung, steigender Wohlstand in Schwellen-und ehemaligen Ostblockländern führt zu verstärkter Konsumgüternachfrage Wirtschaftliche: Globaler Wettbewerb, Global Player, Erschließung neuer Marktpotenziale Indikatoren des weltweiten Strukturwandels: Entwicklung des Welthandels: ■ Seit 1950 sind die weltweiten Exporte preisbereinigt fast auf das 40- fache gestiegen, Weltwirtschaftsleistung hat zugenommen (10-fache) ■ Struktur des...
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Handels hat sich verändert: Handel mit vor-und ■ Zwischenprodukten, Dienstleistungsexport Inter-/intraregionaler Handel: Intra: Handel innerhalb einer Region Inter: Handel zwischen Regionen -> Triade-Handel Inter-/industrieller Handel: Inter-: Güteraustausch (Export und Import) höchst unterschiedlicher Güter (zwischen Ländern mit unterschiedlichen Entwicklungsgraden) Intra-: Handel mit gleichartigen Produkten Exportstarke Länder: Deutschland, China Auf Gütermarkt dominiert der Handel mit Fertigprodukten: Autos und raffiniertes Erdöl Entwicklung der Auslandsdirektinvestitionen (ADI) ADI sind Kapitalanlagen von Unternehmen im Ausland mit dem Ziel, dort unternehmerisch tätig zu sein, indem sie z.B. Unternehmen erwerben, gründen oder durch eine Unternehmensbeteiligung (10%) Einfluss auf das wirtschaftlichen Entscheidungen nehmen. Unternehmen wollen damit z.B. neue Absatzmärkte gewinnen, günstigere Produktionsbedingungen nutzen oder Wechselkursrisiken minimieren. ➜ Maß für die Attraktivität eines Standorts ➜ Indikator für das Ausmaß der Globalisierung Statistische Erfassung des Welthandels: Bruttoinlandsprodukt (BIP): umfasst alle in einem Jahr in einer Volkswirtschaft erstellten Waren und erbrachten Dienstleistungen. Inlandskonzept: von Inländern oder von im Inland tätigen Ausländern produziert ооо ➜ Zeigt wirtschaftliche Leistung eines Landes an, keine direkten Schlüsse auf dessen Wohlstand zu (z.B. keine Angaben über die Einkommens-und Vermögensverteilung) Zunehmende Bedeutung der Finanzmärkte Zunehmende Bedeutung der Dienstleistungsmärkte Zunehmende Bedeutung der Global Player ● Zahlungsbilanz: wirtschaftlichen Austauschbeziehungen einer Volkswirtschaft (Erfassung von Güter-und Finanzströmen, die (meist) innerhalb eines Kalenderjahrs zwischen dem In-und Ausland fließen ➜ Umfang der wirtschaftlichen Verflechtung eines Landes, Zahlungsfähigkeit, Indikator für die Standortqualität ■ 2. Theorie des Freihandels: (Warum wird Welthandel betrieben?) Begriff Freihandel: Handel zwischen verschiedenen Volkswirtschaften ohne Handelshemmnisse Theorie absoluter und komparativer Kostenvorteile (Adam Smith, David Ricardo) Kritik: Internationale Arbeitsteilung entsprechend des Produktivitätsniveaus -> Land spezialisiert sich auf produktivste Wirtschaftszweige und importiert andere Güter aus entsprechend spezialisierten Ländern -> mathematisch zu errechnendes Wohlfahrtswachstum V Produktivität ist eine I i wirtschaftswissenschaftliche I Kennzahl, die das Verhältnis zwischen produzierten I I ! Gütern/Dienstleistungen I i und den dafür benötigten I Produktionsfaktoren I beschreibt. Realitätsfern: im Modell ist menschliche Arbeit der einzige Produktionsfaktor. Kapital als Produktionsfaktor lässt Ricardo in seiner Theorie unberücksichtigt. Somit bezieht Ricardo die unterschiedliche Ressourcenausstattung der Länder, die in der Praxis ebenfalls zu Handel zwischen den Nationen führt, in sein Modell nicht ein. > Annahme das die Produktionsfaktoren in den Sektoren frei beweglich sind und somit sämtliche Güter von allen Arbeitern hergestellt werden können + Annahme, dass bei den von unterschiedlichen Produzenten hergestellten Gütern um homogene Güter handelt. > Ricardos Annahme: Vollbeschäftigung -> nicht realistisch, das vorhandene Arbeitskräftepotenzial wird also nicht voll ausgeschöpft (entgegen Ricardos Annahme) > Vernachlässigt Transaktionskosten (z.B. Transportkosten) > Geht nicht auf Verteilungseffekte ein, sondern lediglich auf den Wohlstandszuwachs der Länder als Ganzes Beschränkt sich auf interindustriellen Handel und somit erfasst das Modell nicht alle denkbaren Bereiche des Welthandels 1 I I ■ Faktor-Proportionen-Theorem (Eli Heckscher, Bertil Ohlin) Übertragung auf Produktionsfaktoren: Spezialisierung erfolgt anhand Verfügbarkeit von Boden, Arbeit und Kapital -> kapitalreiche Länder fokussieren sich auf kapitalintensive Produkte/Arbeitsschritte, Länder mit großem Arbeitskräftereservoir entsprechend auf arbeitsintensive, bei Boden ebenso -> entsprechende Arbeitsteilung auch bei einzelnen Produktionsschritten Kritik: Paul Krugman (70er Jahre) > Großteil des Handels findet zwischen den hochentwickelten Volkswirtschaften statt, deren Faktorausstattung ähnlich war. Produkt-Lebenszyklus-Theorie (Raymond Vernon) (in der Erkenntnis dem Faktor-Proportionen-Theorem (Fokus: Produktionsfaktoren) entsprechend, nimmt nur andere Perspektive ein -> Produkt) Außenhandel wird geprägt durch Produktlebenszyklen: I. Innovation des Produkts: II. III. In Industriestaaten wegen hohen Kapital- und Qualifikationsanforderungen Kaum Export wg. Hohem Preis Ausreifungsphase: - Steigende Produktionszahlen, sinkender Preis Erschließung von Auslandsmärkten Teilsweise bereits Produktionsverlagerungen in arbeitsreiche Länder Standardisierungsphase: Produkt ist ausgereift und kann billig produziert werden Massenmarkt erschlossen Produktion in arbeitsreichen Ländern, Export in globale Märkte (inkl. Industrieland) Theorie des intraindustriellen Handels (Paul Krugman) Große Bedeutung des intraindustriellen Handels innerhalb der OECD -> Handel mit gleichartigen Produkten (z.B. Automobilindustrie) -> widerspricht der klassischen Außenhandelstheorie -> Ursachen: geänderte Nachfragestruktur, Wunsch nach höherer Produktvielfalt (einzelne Produzenten müssen jedoch nicht ihre Angebotspalette erweitern); größerer Anbieterwettbewerb verbessert Preis und Qualität, durch technologische Entwicklung neue Produktvarianten und Innovationen, Produktlebenszyklen immer kürzer 3. Internationale Unternehmen und Kapital Begriffe: Ausländische Direktinvestition, Internationales Unternehmen, Konzernverantwortungsinitiative, UN-Global Compact, ILO-Kernarbeitsnormen, Macht Wirtschaftliche und politische Rolle in Globalisierung 4. Freihandel und Entwicklungsländer I 1 Begriffe: Human Development Index (HDI): Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen ist ein Wohlstandsindikator für Staaten. ■ Länderkategorisierungen und -entwicklungen ■ (Bruttonationaleinkommen pro Kopf, Lebenserwartung, Dauer der Ausbildung) Developed Country (Industriestaat): souveräner Staat, der eine entwickelte Wirtschaft hat und eine fortgeschrittene technologische Infrastruktur (Kriterien: BIP, BNP, Stand der Industrialisierung, ...) Schwellenland: gehört noch zu Entwicklungsland, aber hat nicht mehr typischen Merkmale. Am Anfang oder in fortgeschrittenen Prozess der Industrialisierung, gemessen an wirtschaftlichen Entwicklungsindikatoren, meist starker Gegensatz zwischen arm und reich, z.B. Mexiko, Ukraine, Russland, Türkei Entwicklungsland: wird ein Land bezeichnet, bei dem die Mehrzahl seiner Bewohner hinsichtlich der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen einen messabr realtiv niedrigen Lebensstandard haben. -> gibt aber keine allgemeine Definition Merkmale: > Ökonomisch: geringes Pro-Kopf-Einkommen, hohe Arbeitslosigkeit, unzureichende Infrastruktur > Demographisch: hohe Geburtenrate, hohe Säuglings-Kindersterblichkeit > Volksgesundheitliche: unzureichende Ernährung, Mangel an sauberem Trinkwasser Soziokulturelle: Kinderarbeit, hohe Analphabetenrate, > Politisch: autoritärer, undemokratischer Staat, politische Instabilität, Verletzungen der Menschenrechte Least Developed Countries (LDC): Die 48 am wenigsten entwickelten Länder der Welt (auch vierte Welt genannt), müssen drei Kriterien erfüllen. Theorien zur Erklärung von Entwicklungsrückständen: Modernisierungstheorie: Modernisierunsdefizite der Entwicklungsländer (z.B. Infrastruktur, Bildung, Mentalität); Tribalismus: von traditionellen Stammesstrukturen beherrschtes politisch-gesellschaftliches System mit wenig individuellen Entscheidungsmöglichkeiten und hohem innerstaatlichen Konfliktpotenzial (endogene Ursache) Maßnahmen: Weltmarktintegration, Sickereffekte (Trickle-Down-Effekt) | > Dependenztheorie: Entwicklungsrückstände erklären sich durch ökonomische Abhängigkeiten der Entwicklungsländer von den Industrieländern. Grund: historisch -> Kolonialismus, heute-> ungleicher Handel (stärkere Industrieländer können mit ihren transnationalen Unternehmen dank ihrer Marktmacht den schwächeren Entwicklungsländern Preisstrukturen und Lieferbedingungen diktieren. Außerdem große Abhängigkeit von Rohstoffweltmarkt-preisen. (exogene Ursache) Maßnahmen: Abkopplung vom Welthandel, autozentrierte Entwicklung Internationale Wirtschaftsorganisationen: Multilaterale Institutionen wie v.a. die Weltbank oder die Welthandelsorganisationen WTO haben u.a. die Aufgabe, Regeln für den globalen Handel zu formulieren und deren Einhaltung zu überwachen. IWF (Internationaler Währungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington, D.C., USA. Sie hat die Aufgabe, (1) die Stabilität des internationalen Finanzsystems zu stärken, (2) die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik zu fördern, (3) das Wachstum des Welthandels zu erleichtern, (4) das Ungleichgewicht in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder zu reduzieren (5) sowie seinen Mitgliedern in Währungs- und Finanzkrisen durch Kredite zu helfen. Weltbank ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, 1945 errichtet. Aufgabe der Weltbank ist (1) die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer und des Lebensstandards der Bevölkerung (2) durch Erleichterung der Kapitalanlagen für produktive Zwecke, (3) durch Förderung privater Direktinvestitionen und des Außenhandels (4) sowie durch Förderung von Maßnahmen zur Armutsbekämpfung. Dazu dienen vor allem die Vergabe von Darlehen (Finanzhilfen), die Gewährung von technischer Hilfe bei Entwicklungsprojekten, (5) Koordinierung von Entwicklungshilfe und Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungshilfeorganisationen. Washingtoner Konsens, bezeichnet ein Wirtschaftsprogramm, das lange Zeit insbesondere vom IWF und der Weltbank propagiert und gefördert wurde. Entwickelt wurde es in den 1980er Jahren im IWF, der Weltbank, dem US-Finanzministerium und Washingtoner Think-Tanks (=Denkfabriken), die vom Neoliberalismus und Monetarismus überzeugt waren und dementsprechend auf freie Märkte und eine geringere Rolle des Staates in der Wirtschaft setzten. Es enthielt ein Bündel wirtschaftspolitischer Maßnahmen, die Regierungen zur Förderung von wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum durchführen sollten. Bsp: Liberalisierung der Handelspolitik durch Abbau von Handelsbeschränkungen und Handelskontrollen, sowie verbesserte Exportanreize; Privatisierung öffentlicher Unternehmen und Einrichtungen;... Folgen ● Kritik am Washingtoner Konsens: (1) Durch Privatisierungspolitik sind Oligopole entstanden (z.B. Russland) -> Marktverzerrungen und Einkommensungleichheit (2) Rückzug des Staates führe nicht immer dazu, dass die entsprechenden Leistungen von der Privatwirtschaft angeboten werden. Bsp: wohlhabende Bauern mit geeignetem Transportmittel örtliches Monopol -> verschlechterte Lage anderer Bauern ● (3) Wirtschaftswachstum führt gerade in Entwicklungsländern zu einer Verschärfung der sozialen Ungleichheit -> politische Instabilität (4) Privatisierungen bringen ohne Rechtsstaat und Kartellbehörden mindestens so oft Klientelismus und Monopole hervor, wie sie Wettbewerb und Effizienz fördern. WTO (Prinzipien): Die Welthandelsorganisation (WTO) ist eine internationale Organisation deren die Ziele die Liberalisierung des Welthandels, der Abbau von Handelshemmnissen und die Schlichtung von Handelsstreitigkeiten sind. Damit sollen weltweit der Lebensstandard und die Realeinkommen gesteigert und Vollbeschäftigung erreicht werden. Sie haben die Aufgabe, Regeln für den globalen Handel zu formulieren und deren Einhaltung zu überwachen. Prinzipien: Liberalisierung, Nichtdiskriminierung, Reziprozität, Transparenz, Meistbegünstigung, Inländerbehandlung Handelsabkommen zwischen EU und Afrika – Die EPAs: Maßnahmen und ● Kritik an der WTO: (1) Von Industrieländern dominiert (USA, EU), können besser Interessen durchsetzen; Entwicklungsländer haben Nachteil, fehlt Know-how und finanzielle Mittel um mit dem gleichen Ertrag bei den Verhandlungen teilzunehmen (2) Legitimations-und Demokratiedefizit (Bürger kein Einfluss auf Entscheidungen) (3) Fehlende Transparenz (Medien keinen Einblick in Sitzungsprotokolle) (4) Umwelt-und Naturschutz, soziale Aspekte unterrepräsentiert EPA= Economic Partnership Agreement (Wirtschaftspartnerschaftsabkommen) zwischen EU und AKP-Staaten (ehemalige Kolonien), zwischen 2002 und 2014 geschlossen ● lösen die einseitigen Handelspräferenzen der EU gegenüber ihren ehemaligen Kolonien in Afrika, der Karibik und dem Pazifik (AKP) ab (5) Kommt vor allem global operierenden Konzernen zugute (6) Regionalismus und Bilateralismus gewinnen an Bedeutung (7) Langwierige Verhandlungen Ziel: nachhaltiger Entwicklung sowie der regionalen Integration Unter den EPA räumt die EU den Handelspartnern vollkommen zoll- und quotenfreien Marktzugang ein (100 Prozent) während die AKP-Regionen in geringerem Umfang (etwa 80 Prozent) ihre Märkte öffnen. Dabei ist der Zugang zum EU-Markt unter den EPA besser als die vorher geltenden Regelungen, nach denen nur etwa 97 Prozent der Importe aus den AKP-Staaten frei waren und gerade die wettbewerbsfähigeren (Agrar-)Sektoren der AKP-Länder ausgeschlossen blieben. Vorteile für Entwicklungsländer 1) Mehr Exporte (v.a. landwirtschaftliche Produkte) 2) Mehr Wertschöpfung bleibt im Land (normalerweise höhere Zölle auf verarbeitende Rohstoffe) -> mehr Kapital wird erwirtschaftet 3) Investitionsanreiz (davor war Unsicherheit für Investoren, nicht sicher unter welchen Bedingungen exportiert werden kann) 4) Asymmetrische Marktöffnung -> sensible Produkte werden dauerhaft geschützt 5) Schutzmechanismen und Flexibilität 6) EPA-Institutionen 1. EPAs könnten es schaffen, nachhaltig mehr Wohlstand zu schaffen und Afrika wettbewerbsfähiger zu machen. -> größere Absatzmärkte Kritik: EPAs sind sehr umstritten O 1) Mehr Importe von EU in afrikanische Länder -> verdrängt afrikanische Eigenproduktion (gerade in Ländern mit geringem Humankapital und wenig erfahrenen Unternehmen reagierten Firmen auf Importwettbewerb eher mit verringerter Produktion als mit dem Versuch, die Effizienz zu steigern und den Marktanteil zu erhalten) 2) Meinung: ,,Man kann keinen freien Handel zwischen zwei Weltregionen haben, die so ungleich sind. Das festigt die Ungleichheit nur.“ 3) Billigimporte aus EU schadet der afrikanischen Wirtschaft. (z.B. Billiggeflügel) -> Akteur: Unternehmen, Bauern, 4) den afrikanischen Staaten gehen Einnahmen verloren, wenn europäische Produkte zollfrei eingeführt werden. -> Akteur: Staat Probleme in Afrika davor: Entwicklung des Freihandels im 19. Jhdt. auf Betreiben von Großbritannien (=industriell am stärksten entwickelt), dabei oft auch gewaltsame Öffnung/Schaffung von Märkten (Afrika, China ->Opiumkrieg) Im 20 Jhdt. nach 2. WK, v.a. ab 1970/80ern als erneute zentrale Prämisse des internationalen Handels o Programmatische Ausformulierung im neoliberal geprägten „Washingtoner Konsens", der von internationalen Wirtschaftsorganisationen übernommen und politisch, d.h. bei der Entwicklungshilfe und Kreditvergaben in Entwicklungs-und Schwellenländern, umgesetzt wird (v.a. durch IWF, Weltbank, WTO, die von Industriestaaten dominiert werden) Maßnahmen: Handelsliberalisierungen, Marktöffnung, Rückzug des Staates, Sparmaßnahmen O Folgen: billige Importe verdrängen einheimische Produkte, ohne dass der Staat dies kompensiert -> Massenarbeitslosigkeit, Armut, soziale Destabilisierung, Brain Drain (=Abwanderung von Hochqualifizierten), schlechte Infrastruktur, korrupte Regierungen Protektionismus: Was ist Protektionismus? Protektionismus ist eine Form der Handelspolitik, mit der ein Staat durch Handelshemmnisse versucht, ausländische Anbieter auf dem Inlandsmarkt zu benachteiligen, um inländische Anbieter vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse Tarifär Zölle Mengenzoll Wertzoll Preisbeeinflussung Subventionen Dumping Nichttarifär Mengen- beschränkungen Kontingente Quoten Ein- und Ausfuhrverbote Boykotte Embargos Ziel von Protektionismus (PRO) Aufbau neuer Industriezweige, die der internationalen Konkurrenz noch nicht gewachsen sind, zu schützen. Das geschieht insbesondere in Entwicklungsländern, deren Branchen bis zur Wettbewerbsfähigkeit ohne externen Druck anwachsen sollen. ) der inländische Markt vor preisgünstigeren Produkten aus dem Ausland geschützt ist. auch ganze Branchen, wie beispielsweise der Bergbau in Deutschland geschützt werden, wenn sie auf dem weltweiten Markt nicht mehr konkurrenzfähig sind. Um also die inländische Wirtschaft abzuschotten, und die heimische Wirtschaft voranzutreiben, Durch den fehlenden Wettbewerbsdruck aus anderen Ländern, kann sich die heimische Industrie zudem auf sich selbst Administrative Beschränkungen Grenzformalitäten Technische Standards und Normen Gesundheits-, Umweltschutz- und Sicherheits- vorschriften Contra Protektionismus: Zum einen würden die Vorteile eines freien Handels, wie Innovationen oder komparative Kostenvorteile missachtet werden. -> langfristig verringert sich der Wohlstand Protektion eines Landes negativ auf dessen Exportländer auswirke n -> Handelskrieg Steigende Produktkosten (Akteur: Konsument) und weniger Auswahlmöglichkeiten Absatzmarkt ist begrenzt (Unternehmen) -> Umsatz/Gewinn begrenzt - Beispiel fokussieren (=Arbeitsplätze) und somit technische Entwicklungen fördern. Erhalt wichtiger Wirtschaftszweige (z.B. Medizinische Produkte) Menschenrechtstandards/Umweltstandard s können leichter eingehalten werden Protektionismus in Südostasien nach dem zweiten Weltkrieg: schützten den Binnenmarkt durch Einfuhrbeschränkungen und betrieben Importsubstitution, d.h. soweit möglich Importe durch einheimische Produkte ersetzen 1. Nur bedingt erfolgreich: Die Industrialisierung machte aufgrund fehlender Innovationen nicht die erhofften Fortschritte 2. Änderten ihre Wirtschaftspolitische Strategie: exportorientierte Politik Industriestaaten nutzen im 19 Jhdt. Selbst massiv protektionistische Maßnahmen (v.a. Importzölle und Subventionen), um eigene Märkte und ,,infant industries" zu schützen 1. Rasante Industrialisierung durch kluge Nutzung verschiedener protektionistischer Maßnahmen Gegenbeispiel: Marktöffnungen und Liberalisierungen im Sinne des ,,Washingtoner Konsens" der ehemals kommunistischen Staaten, v.a. Russland, führten zu wirtschaftlicher Stagnation