Expansive Geldpolitik
Die expansive Geldpolitik ist ein weiteres wichtiges geldpolitisches Instrument der EZB. Sie wird eingesetzt, wenn die Wirtschaft stimuliert werden soll, beispielsweise in Zeiten einer Rezession oder bei zu niedriger Inflation.
Bei einer expansiven Geldpolitik senkt die EZB in der Regel den Hauptrefinanzierungssatz oder erhöht das Zuteilungsvolumen bei Refinanzierungsgeschäften. Dies führt zu einer Verbesserung der Refinanzierungsbedingungen für die Geschäftsbanken, da die Beschaffung von Zentralbankgeld günstiger wird.
Example: Wenn die EZB den Hauptrefinanzierungssatz von 1% auf 0,5% senkt, können Geschäftsbanken günstiger Geld bei der EZB leihen.
Die Folgen einer expansiven Geldpolitik sind:
- Erhöhung des Zentralbankgeldbestandes der Banken
- Ausweitung der Liquidität und des maximal möglichen Kreditvergabespielraums des Bankensystems
- Mögliche Zinssenkung am Geldmarkt
Diese Maßnahmen führen in der Regel zu niedrigeren Kredit- und Sparzinsen für Nichtbanken. Dadurch steigt die Kreditnachfrage, was wiederum die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ankurbelt.
Highlight: Ziel der expansiven Geldpolitik ist es, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Inflation in Richtung des Zielwertes von knapp unter 2% zu bringen.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine zu expansive Geldpolitik auch Risiken bergen kann, wie zum Beispiel eine übermäßige Inflation oder die Bildung von Vermögenspreisblasen. Daher muss die EZB stets sorgfältig abwägen und ihre geldpolitischen Instrumente mit Bedacht einsetzen.
Vocabulary: Vermögenspreisblase - Eine Situation, in der die Preise für Vermögenswerte wie Immobilien oder Aktien stark und nicht nachhaltig ansteigen.
Die Geldpolitik der EZB ist somit ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Instrumente und Strategien, die je nach wirtschaftlicher Lage angepasst werden müssen, um Preisstabilität zu gewährleisten und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.