Die Dynamik der Phasen des Gentrifizierungsprozesses verstehen
Der Gentrifizierungsprozess lässt sich in vier charakteristische Phasen unterteilen, die jeweils spezifische soziale und ökonomische Veränderungen aufweisen. In der Experimentierphase beginnt der Wandel durch Pioniere - meist Studierende, Künstler oder junge Kreative - die in kostengünstige, oft sanierungsbedürftige Gebäude einziehen. Diese Gruppe investiert häufig eigene Arbeit in die Renovierung und trägt zur kulturellen Belebung des Viertels bei.
Definition: Pioniere sind die ersten Neubewohner eines Gentrifizierungsgebiets, typischerweise mit hohem kulturellen, aber niedrigem ökonomischen Kapital.
In den darauffolgenden Expansionsphasen I und II verändert sich die soziale Zusammensetzung deutlich. Während der ersten Expansionsphase werden Immobilienmakler auf das Gebiet aufmerksam, und neben weiteren Pionieren ziehen auch die ersten Gentrifier ein - meist gut verdienende Berufstätige. Die Mieten beginnen zu steigen, und größere Sanierungsprojekte werden initiiert.
Die Stagnationsphase markiert den Höhepunkt der Gentrifizierung. Hier ziehen vermehrt einkommensstarke Haushalte zu, und viele Mietwohnungen werden in Eigentumswohnungen umgewandelt. Die ursprünglichen Pioniere verlassen das Gebiet aufgrund steigender Kosten, und die soziale Struktur verändert sich grundlegend.