Der tropische Regenwald ist ein faszinierendes Ökosystem mit einzigartigen Eigenschaften und Prozessen.
Die Artenvielfalt im tropischen Regenwald ist außergewöhnlich hoch, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. In den immerfeuchten Tropen herrscht ein konstant warmes und feuchtes Klima, das optimale Bedingungen für eine üppige Vegetation schafft. Die Temperaturen schwanken kaum und es regnet das ganze Jahr über regelmäßig. Diese klimatischen Bedingungen werden stark von den Passatwinden beeinflusst, die als beständige Windströmungen zwischen dem Äquator und den Wendekreisen wehen. Die Passatwinde transportieren feuchte Luftmassen und sorgen für regelmäßige Niederschläge in den tropischen Regionen.
Ein besonders interessanter Aspekt ist der Nährstoffkreislauf im tropischen Regenwald. Obwohl der Boden im Regenwald überraschend nährstoffarm ist, funktioniert das Ökosystem durch einen perfekt abgestimmten, kurzgeschlossenen Nährstoffkreislauf. Die abgestorbene Biomasse wird durch Mikroorganismen schnell zersetzt und die freiwerdenden Nährstoffe werden von den Pflanzen sofort wieder aufgenommen. Dies steht im Gegensatz zum offenen Nährstoffkreislauf in anderen Ökosystemen. Die Rodung des Regenwaldes stört diesen empfindlichen Kreislauf massiv und führt zu einer schnellen Verarmung des Bodens, was die Landwirtschaft in den immerfeuchten Tropen besonders schwierig macht. Verschiedene Länder in den tropischen Regionen stehen daher vor der Herausforderung, eine Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und dem Schutz dieses wertvollen Ökosystems zu finden.