Bildung neuer Unternehmensformen
Die 1880er Jahre waren von einem starken industriellen Wachstum geprägt, das durch Massenproduktion und neue Erfindungen vorangetrieben wurde. Um ihre Marktposition zu stärken, verfolgten Unternehmen zwei Hauptstrategien:
- Horizontale Konzentration: Aufkauf von Betrieben mit gleicher Produktion
- Vertikale Konzentration: Erwerb von Firmen entlang der gesamten Produktionskette
Diese Konzentrationsprozesse waren besonders häufig in der Montan-, Chemie- und Elektroindustrie zu beobachten. Verstärkt wurden sie durch die Bildung von Kartellen und Syndikaten, wobei insbesondere die deutsche chemische Industrie von Kartellabsprachen Gebrauch machte.
Vocabulary: Ein Kartell ist ein Zusammenschluss von Unternehmen zur Einschränkung des Wettbewerbs, oft durch Preisabsprachen.
Mit dem Wachstum der Unternehmen entstanden neue Gewerbezweige, Produkte und Aufgabenbereiche. Dies führte zur Herausbildung einer neuen Berufsgruppe: den Angestellten. Diese grenzten sich von den Arbeitern ab und bildeten eine neue Mittelschicht mit eigenen Statussymbolen.
Highlight: Die Entstehung großer Konzerne und neuer Unternehmensformen war ein charakteristisches Merkmal der 2. industriellen Revolution in Deutschland.