Die Rolle der Präferenzvielfalt in der Neuen Außenhandelstheorie
Die Neue Außenhandelstheorie erklärt, wie Verbrauchervorlieben den internationalen Handel beeinflussen. Im Gegensatz zur klassischen Außenhandelstheorie, die sich hauptsächlich auf Kostenvorteile konzentriert, berücksichtigt dieser modernere Ansatz die subjektiven Präferenzen der Konsumenten als treibende Kraft des Handels.
Definition: Präferenzvielfalt bezeichnet die unterschiedlichen Vorlieben der Verbraucher für scheinbar ähnliche Produkte, die sich jedoch in ihrer Wahrnehmung deutlich unterscheiden.
Die Theorie erklärt den intraindustriellen Handel, bei dem Länder ähnliche Produkte austauschen. Ein klassisches Beispiel für intraindustriellen Handel ist der Automobilmarkt: Deutschland exportiert BMW-Fahrzeuge nach Japan und importiert gleichzeitig Toyota-Fahrzeuge, obwohl beide Länder technologisch in der Lage sind, hochwertige Autos herzustellen. Dies widerspricht dem traditionellen Ricardo-Modell, das hauptsächlich auf komparativen Kostenvorteilen basiert.
Die Präferenzvielfalt führt zu Marktsegmentierung und ermöglicht es Unternehmen, auch in gesättigten Märkten erfolgreich zu sein. Diese Erkenntnis ist besonders wichtig für das Verständnis moderner Handelsmuster und wurde maßgeblich von Paul Krugman in seiner Außenhandelstheorie entwickelt. Sie erklärt, warum selbst zwischen hochentwickelten Industrieländern mit ähnlichen Produktionsbedingungen ein intensiver Handel stattfindet.