Geschichte und Konzeption des Nachhaltigkeitsdreiecks
Das Nachhaltigkeitsdreieck (triangle of sustainability) ist ein anschauliches Symbol, das verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit mehr als nur Klimaschutz umfasst. Die genaue Herkunft des Modells ist nicht eindeutig geklärt, häufig wird aber Professor Bernd Heins aus Oldenburg als Urheber im Jahr 1994 genannt.
Eine wichtige Rolle bei der Verbreitung spielte der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der 1996 forderte, wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte gleichrangig zu betrachten. Durch den Abschlussbericht der Enquete-Kommission des deutschen Bundestages "Schutz des Menschen und der Umwelt" von 1998 fand das Konzept Einzug in die öffentliche Diskussion.
Das gleichseitige Dreieck symbolisiert, dass alle drei Dimensionen - Ökologie, Ökonomie und Soziales - gleichermaßen wichtig sind. Die Bundesregierung hat in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2002 bekräftigt, dass "umwelt-, wirtschafts- und sozialpolitische Ziele gleichermaßen berücksichtigt werden" müssen.
Eine Weiterentwicklung ist das Nachhaltigkeitsviereck, das als vierte Dimension "Institutionen" oder "Partizipation" hinzufügt. Diese Erweiterung betont die Bedeutung von partizipativen Entscheidungsprozessen und politischen Strukturen für eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung.
Gut zu wissen: Das Nachhaltigkeitsdreieck und das Drei-Säulen-Modell beschreiben im Grunde das gleiche Konzept mit unterschiedlichen Visualisierungen. In der Geographie und im Erdkundeunterricht wird häufig das Dreieck bevorzugt, da es die Wechselbeziehungen zwischen den Dimensionen besser verdeutlicht.