Plattentektonik und Plattengrenzen
Die Plattentektonik beschreibt die Bewegung der Erdplatten, die durch Konvektionsströme im Erdmantel angetrieben werden. Diese Ströme fördern neues Material (Magma) an die Erdoberfläche, wo es als Lava austritt. Es gibt drei Hauptarten von Plattengrenzen:
-
Divergierende Plattengrenzen (konstruktive Plattengrenzen):
An diesen Grenzen bewegen sich die Platten auseinander. Durch die Dehnung an Schwächezonen reißt die Erdkruste auf, und Magma tritt aus und erhärtet. Dies führt zur Entstehung von Grabenbrüchen an Land, wie zum Beispiel dem Mittelatlantischen Rücken oder dem Ostafrikanischen Graben.
Beispiel: Der Mittelatlantische Rücken ist ein Beispiel für eine divergierende Plattengrenze im Ozean.
-
Konvergierende Plattengrenzen (destruktive Plattengrenzen):
Hier stoßen Platten aufeinander. Es gibt drei Typen von konvergierenden Plattengrenzen:
a) Ozeanische Kruste trifft auf kontinentale Kruste:
- Führt zur Bildung einer Subduktionszone
- Verursacht Erdbeben und Vulkanismus (z.B. in den Anden)
- Bildet Tiefseegräben
b) Kontinentale Kruste trifft auf kontinentale Kruste:
- Keine Subduktion, da beide Platten gleich schwer sind
- Führt zur Entstehung von Gebirgen (z.B. Alpen, Himalaya)
c) Ozeanische Kruste trifft auf ozeanische Kruste:
-
Die ältere, schwerere Platte wird subduziert
-
Führt zur Entstehung von vulkanischen Inseln oder Inselbogensystemen (z.B. Japan, Philippinische Inseln, Aleuten)
-
Bildet ebenfalls Tiefseegräben
Vocabulary: Subduktion bezeichnet das Abtauchen einer tektonischen Platte unter eine andere.
-
Transforme Plattengrenzen (konservierende Plattengrenzen):
An diesen Grenzen gleiten die Platten aneinander vorbei, was zu Spalten und Brüchen im Boden sowie zu Erdbeben führt. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind die San-Andreas-Verwerfungen in Kalifornien.
Highlight: Transforme Plattengrenzen können sowohl zwischen kontinentalen als auch zwischen ozeanischen Krusten auftreten.
Erdbeben sind Erschütterungen der Erdkruste, die durch Brüche und Spannungen in der Gesteinshülle ausgelöst werden. Sie treten vorwiegend an Plattenrändern auf.
Definition: Das Hypozentrum ist der Erdbebenherd in der Tiefe, während das Epizentrum der Punkt direkt darüber an der Erdoberfläche ist.
Man unterscheidet zwischen Flachbeben (bis 100 km Tiefe) und Tiefbeben (bis 700 km Tiefe in Subduktionszonen). Erdbeben auf dem Meeresgrund können Tsunamis auslösen.
Vocabulary: Ein Tsunami ist eine Folge von Wellen, die durch die Verdrängung großer Wassermengen entstehen, oft ausgelöst durch unterseeische Erdbeben.
Die Plattentektonik erklärt somit viele geologische Phänomene und ist grundlegend für das Verständnis der dynamischen Prozesse unseres Planeten.